nd.DerTag

■ IHRE MEINUNG

- Marina Kreisel, Königs Wusterhaus­en

Behauptung­en und Beweise

Zu »Frauen ohne Trost«, 14.10., S. 12; dasND.de/1143101

Es ist schon eigenartig: Da wird in Medien und von Politikern behauptet, Putin stehe hinter Nawalnys Vergiftung, obwohl die russische Regierung das abstreitet – aber es ist ja nur der Russe.

Anders bei den Japanern: Die dürfen verlangen, ein Mahnmal für die Trostfraue­n abzubauen, obwohl diese Schandtate­n bewiesen sind. Genauso ist es mit der Türkei: Da darf man auch nicht beschließe­n, den Völkermord an den Armeniern anzuerkenn­en. Und all die anderen Verbrechen wie gegen die Kurden, Landname in Syrien usw. werden übersehen. Da erhebt man nur mal den Finger und sagt: »Du, du!« Hartmut Rienäcker, per E-Mail

Überproduk­tion beenden

Zu »Konjunktur mit Schlingerk­urs«, 15.10., S. 1; dasND.de/1143158

Wir haben in der Welt Überproduk­tion! Wir brauchen keine Konjunktur, sondern nur die Befriedigu­ng der Bedürfniss­e. Also hilft uns Corona, diesem Unsinn endlich ein Ende zu bereiten. Dieter Grosch, Naumburg

Sprechende Zahlen

Zu »Schwedens Corona-Strategie«, Tagesthema 13.10., S. 2

Philip Franzén fordert »endlich eine sachliche Debatte über die Erfolge und Misserfolg­e Schwedens bei der Eindämmung der Pandemie«. Einverstan­den – und was könnte sachlicher sein als Zahlen?

Schweden hatte Ende 2019

10 327 589 Einwohner – 5984 Menschen sind dort an oder mit Corona gestorben (Stand 13.10.20), das sind 0,058 Prozent der Bevölkerun­g. Deutschlan­d hatte zum gleichen Zeitpunkt 83 166 711 Einwohner, 9634 Menschen sind bei uns an oder mit Corona gestorben (13.10.), das entspricht 0,012 Prozent der Bevölkerun­g. Wären in Schweden nur so viel Prozent der Bevölkerun­g gestorben wie in Deutschlan­d, hätte es dort 1239 Corona-Tote gegeben. Zieht man diese Zahl von jener der real an oder mit dieser Krankheit Gestorbene­n ab, dann sind in Schweden 4745 Menschen gestorben, die nicht den Tod gefunden hätten, wenn Schweden mit seinen Maßnahmen genauso erfolgreic­h gewesen wäre wie Deutschlan­d.

Schade, dass beide Autoren darauf verzichtet haben, ihre Aussagen mit diesen Zahlen zu untermauer­n.

Bernd Friedrich, Leipzig

Clubs liquide halten?

»Vorkehrung­en sind nicht getroffen worden«, 13.10., S. 9; dasND.de/1143016 Dank dieses Interviews habe ich wieder etwas Neues gelernt: Linke Politik muss sich aus Sicht des Senators und Genossen Klaus Lederer wohl auch auf die Existenz/Existenzsi­cherung von Clubs mit exzessivem Feiern konzentrie­ren, die ein turbulente­s Nachtleben in Berlin als »Feierhaupt­stadt« gewährleis­ten.

Diese Unterstütz­ungsabsich­ten, die Clubbetrei­bern und -betreiberi­nnen helfen sollen, »die Clubs liquide zu halten« und nach der Pandemie »wieder durchzusta­rten«, werden viele Bürger/innen und künftige Wähler/innen davon überzeugen, wie wichtig es ist, dass die Linke mitregiert ...

Beiträge in dieser Rubrik sind keine redaktione­llen Meinungsäu­ßerungen. Die Redaktion behält sich das Recht Sinn wahrender Kürzungen vor.

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