KLASSENTREFFEN
13 Meistertital, ein Europapokalsieg – 30 Jahre nach dem Ende der DDR begegnen sich fünf ehemalige Oberligisten in der 3. Liga
Überzeugend war es nicht unbedingt, was die ostdeutschen Drittligisten anboten. Immerhin reicht es für Dresden und Magdeburg zum Sieg. Hansa lässt zwei Punkte liegen, Zwickau verliert das zweite Heimspiel.
Hansa hadert mit dem Schiedsrichter
Ein nicht gegebener Treffer von Pascal Breier, ein nicht gesehenes, elfmeterreifes Handspiel – der FC Hansa Rostock sah sich im Top-Spiel gegen den TSV 1860 München durch die Schiedsrichterleistung um den Erfolg gebracht. Das 1:1 nach Toren des ehemaligen Rostockers Dennis Erdmann und von Bentley Baxter Bahn war in der teilweise hitzigen Partie für die »Löwen« ein glückliches Ergebnis. Vor allem die Elfmetersituation ärgerte Hansa. »Wenn ich sehe, was wir in Saarbrücken für einen Elfmeter gegen uns bekommen haben, kann man diesen auch geben«, sagte Trainer Jens Härtel bei »MagentaSport«. Die Enttäuschung über zwei
verlorene Punkte war allen anzumerken. Am Dienstag will es Hansa beim SV Waldhof Mannheim besser machen.
Zwickau schlägt sich selbst
Erst eine frühe Rote Karte für Maurice Hehne nach einem vermeidbaren Foul, dann zwei selbst verschuldete Gegentreffer: Der FSV Zwickau hat sich beim 1:2 gegen den KFC Uerdingen selbst geschlagen. »Die Niederlage ist extrem bitter, weil sich die Mannschaft nach dem Platzverweis reingekämpft und mit der Führung belohnt hatte. Durch den abgefälschten Weitschuss schießen die Uerdinger das 1:1 und dann kurz vor der Pause das 2:1, wo wir eigentlich die Möglichkeit haben, den Ball zu klären«, fasste FSV-Trainer Joe Enochs die entscheidenden Situationen zusammen. Mit dem Elfmetertor durch Stefan Velkov zog nicht die erhoffte Sicherheit in das Spiel der Gastgeber. Auch das Aufbäumen nach der Pause
blieb unbelohnt und reichte nicht zum Punktgewinn.
Magdeburger Befreiungsschlag
Erster Sieg im fünften Spiel: Der 1. FC Magdeburg kann nach dem Fehlstart in die Saison kurz durchatmen. Das 2:0 über Türkgücü München war verdient und kommt dennoch ein wenig überraschend, da Trainer Thomas Hoßmang einen personellen Schnitt machte. So kamen die Routiniers Christian Beck, Jürgen Gjasula und Sören Bertram gar nicht oder nur kurzzeitig zum Einsatz. Die junge Mannschaft zerriss sich, machte Fehler, bügelte sie aber auch als Team wieder aus. Hoßmang war nach dem Sieg durch die Tore von Andreas Müller und Kai Brünker begeistert: »Mit dieser Basis, mit dieser Bereitschaft, auch immer wieder anzulaufen, kompakt zu stehen, aggressiv Zweikämpfe zu bestreiten, sie auch zu gewinnen – dann kann das so aussehen. Ich freue mich total
für die Kerle, wie sie sich belohnt haben«, sagte der Trainer im MDR. Ob es nur ein Leuchtfeuer war, zeigt sich am Dienstag bei Aufsteiger SC Verl.
Hosiner belohnt sich und Dynamo
Bei Philipp Hosiner ist der Knoten geplatzt. Der Stürmer von Dynamo Dresden erzielte beim 1:0 beim VfB Lübeck den entscheidenden Treffer. Nicht schön, aber verdient. Der 19-Tore-Mann der vergangenen Saison probierte es wie schon gegen Magdeburg immer wieder, hatte oft Pech, aber eben einmal auch das nötige Glück. Das brachte Dynamo den dritten 1:0-Sieg in dieser Saison. Die Sachsen gewannen verdient, auch wenn sie erneut nicht überzeugten. Dabei spielten sie 83 Minuten in Überzahl. »Wir haben uns nicht mit Ruhm bekleckert, aber am Ende den Sieg geholt. Wir sind noch dabei, uns zu finden. Man sieht, wie schwer diese dritte Liga ist«, sagte Trainer Markus Kauczinski.