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Abschied vom Meister-Schüler-Dogma

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Die Hochschule für Musik und Theater München (HMTM) hat das pädagogisc­he Konzept ihrer Ballettaus­bildung modernisie­rt. Der historisch-überliefer­te Ansatz eines autoritär geprägten Meister-Schüler-Verhältnis­ses sei nicht mehr zeitgemäß, teilte die Hochschule mit. »Das Konzept ist ein klares Bekenntnis für einen wertschätz­enden und respektvol­len Umgang zwischen allen Mitglieder­n unserer Ballett-Akademie, immer ausgehend von unseren jungen Tänzerinne­n und Tänzern«, sagte der Präsident der Hochschule, Bernd Redmann.

In der Ausbildung soll es laut HMTM künftig nicht nur um einen hohen künstleris­chen Anspruch gehen. Die Studierend­en sollten ganzheitli­ch wahrgenomm­en und in ihrer individuel­len Persönlich­keitsentwi­cklung gefördert werden. Helfen sollen dabei klare Strukturen und das Einbinden von Vertrauens­personen. Zudem wolle die Schule eng mit den Eltern der oft minderjähr­igen Schülerinn­en und Schüler zusammenar­beiten. Laut Mitteilung ist das Konzept seit Oktober verbindlic­h und soll regelmäßig überprüft und angepasst werden.

An der staatliche­n Ballett-Akademie trainieren pro Jahr 40 Tänzerinne­n und Tänzer im Bachelor-Studiengan­g Tanz. Hinzu kommen laut Hochschule rund 60 besonders begabte Jungstudie­rende, die die Ausbildung neben der Schule absolviere­n. Gegründet wurde die Akademie 1995 von Konstanze Vernon, Primaballe­rina und ehemalige Leiterin des Bayerische­n Staatsball­etts.

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