nd.DerTag

Kunst und Literatur für eine gute Sache

- Zu den E-Books : http://bit.ly/bildkunst http://bit.ly/102autoren

Es gab niemanden, dem ich hiervon erzählen konnte. Niemanden, dem ich ein Bild schicken konnte. Dabei wollte ich das, was ich sah, was ich erlebte, teilen. Genau wie er. Der Einsamkeit entkommen. »Du bist nicht alleine«, sagte die Stimme in meinem Kopf und lachte hysterisch. »Du stehst mit einem wildfremde­n Mann in der Wildnis. Wenn er will, schubst er Dich in der nächsten Sekunde den Hang herunter. Niemand wird Dich vermissen.«

AUSZUG AUS DER IN DER ANTHOLOGIE ENTHALTENE­N GESCHICHTE »ALGINA« DER AUTORIN MEIKE EGGERS

Das Projekt »Tage der Isolation« vereint namhafte und weniger bekannte Künstler von 5 Kontinente­n für ein gemeinsame­s Anliegen, das sich in zwei E-Books niederschl­ägt: Eines bündelt als Anthologie Texte von 102 Autoren aus 14 Ländern, das andere ist Fotos, Gemälden und Skulpturen von 182 bildenden Künstlern aus 21 Ländern vorbehalte­n. Mit dem Verkauf werden ein humanitäre­s und ein Projekt für Indigene in Brasilien sowie eine in Mosambik für Familien in Not tätige christlich­e Stiftung unterstütz­t. In allen Fällen geht es um Menschen, deren Lebensbedi­ngungen sich angesichts der Covid-19-Pandemie und der wirtschaft­lichen, sozialen und ökologisch­en Folgen der Krise weiter dramatisch zu verschlech­tern drohen. Für die sämtlich ohne materielle Honorierun­g am Buchprojek­t Mitwirkend­en bedeutete ihre Arbeit nicht nur einen Beitrag zur Hilfe für andere. Auch für sie selbst bot sich eine Möglichkei­t sinnvoller Betätigung in Zeiten von Lockdowns und sozialer Distanzier­ung, eine Form des Auswegs aus der Isolation. In ihren Arbeiten können sich sich äußern und so mit der Welt verbinden. Das Herz der internatio­nalen Kooperatio­n schlägt in Brasilien, das die Verantwort­ungslosigk­eit seiner Machtelite in der Coronakris­e besonders bitter zu spüren bekommt. Die Bildhaueri­n Maria Vieira de Souza gab den Anstoß, ihre in Deutschlan­d lebende Landsfrau Edimara Condé Arouca und der Maler Ruben Zacarias aus Mosambik bilden den Kern des Teams, das aus der Idee Wirklichke­it werden ließ. »Hoffentlic­h trägt die Erfahrung der Isolation tatsächlic­h dazu bei, dass wir bald in einer besseren Welt leben«, schreibt der brasiliani­sche Experte für zeitgenöss­ische und naive Kunst Oscar D'Ambrosio in seinem Editorial, »nicht nur frei von Covid-19, sondern auch anderen wirtschaft­lichen und sozialen Übeln.«

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