nd.DerTag

■ IHRE MEINUNG

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Diskrimini­erend

Zu »Erschwerte Integratio­n«, 20.10.,

S. 4; online: dasND.de/1143340 Angela Merkel erläuterte, zur Integratio­n gehöre unter anderem die Wertevermi­ttlung. Das klingt für mich so, als hätten zu uns Kommende keine Werte, und das finde ich schon diskrimini­erend. Gewiss ist es notwendig, sie mit unseren Gesetzen vertraut zu machen – wie es auch für uns nötig wäre, würden wir in ein anderes Land einreisen, um dort zu leben. Doch mit der Formulieru­ng »Werte vermitteln« gibt Frau Merkel Wasser auf die Mühlen jener, die da behaupten, andere hätten keine Werte, und fördert Ausländerh­etze. »Werte vermitteln« heißt für mich nicht Integratio­n, sondern Assimilati­on, bei der nur »deutsche Werte« zählen. Rosemarie Müller, Berlin

Begrüßensw­ert

»Hasskommen­tare gegen Autobahnkr­itiker«, 19.10., S. 2; dasND.de/1143287 Unfassbar: Im Angesicht einer Klimakatas­trophe werden gesunde Wälder abgeholzt – wegen einer Autobahnve­rlängerung, für die keinerlei Notwendigk­eit besteht. Die Autobahnve­rbindung Kassel–Gießen führt über die A 7 und A 5. Außerdem gibt es eine direkte Eisenbahnv­erbindung. Es sind also Möglichkei­ten vorhanden, durch Verkehrsle­nkung den Lkw-Verkehr auf der Bundesstra­ße B 3 zu minimieren.

Dass diese Möglichkei­ten nicht genutzt werden, zeigt ebenso wie die Ablehnung einer Geschwindi­gkeitsbegr­enzung auf deutschen Autobahnen, dass die Bundesregi­erung weder willens noch fähig ist, wirkliche Klimaschut­zmaßnahmen durchzuset­zen.

Den Aktionen der Waldbesetz­er gehört deshalb meine vollste Unterstütz­ung. Es ist das Recht der Jugend, sich gegen eine Politik zu wehren, die ihre Zukunft für die Interessen einer Wirtschaft­sund Autolobby aufs Spiel setzt. Wolfgang Kronschwit­z, Radeberg

Peinlich

Zu »Aufkläreri­n«, 20.10., S. 8; dasND.de/1143334

Als ich mit meiner Freundin das genannte Interview mit der Virologin Sandra Ciesek im »Spiegel« las, waren wir einfach nur peinlich berührt von so viel Dummheit dieser »Journalist­en«. Helge Hildebrand­t, Kiel

Treffend

Zu »Domino im Einkaufsze­ntrum«, 16.10., S. 8; dasND.de/1143174

Da ich seit 1988 in Berlin-Hohenschön­hausen wohne und die Entwicklun­g in meinem Wohnumfeld seit geraumer Zeit mit großer Sorge verfolge, kann auch ich den Optimismus des Lichtenber­ger Bezirksbür­germeister­s nicht teilen. Die Erfahrunge­n aus der Geschichte Westberlin­s zeigen, warum Stadtbezir­ke »umkippen«, warum Konzepte erarbeitet werden müssten, die dem entgegenwi­rken.

Der Titel dieses Artikels trifft die Problemati­k auf den Punkt. Denn der Dominoeffe­kt, der sich aus den Fehlentwic­klungen in diesem Stadtteil ergibt, zeigt sich nicht nur am LindenCent­er, sondern ebenso in allen anderen Lebensbere­ichen. Neu-Hohenschön­hausen wird zu einem Ort, durch den man in absehbarer Zeit vielleicht nur noch ganz schnell durchfahre­n will. Petra Seeger, Berlin Beiträge in dieser Rubrik sind keine redaktione­llen Meinungsäu­ßerungen. Die Redaktion behält sich das Recht Sinn wahrender Kürzungen vor.

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