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Vorkaufsre­chte ausgeübt bei Heimstaden-Deal

- Nic

Für drei Häuser eines Pakets von 16 Stück wurden am Dienstag Vorkaufsre­chte ausgeübt. Das gaben die Bezirke Friedrichs­hain-Kreuzberg und Neukölln sowie die Stadtentwi­cklungsver­waltung am Mittwoch bekannt. » Damit stellen Land und Bezirke unter Beweis, dass die Ablehnung einer Abwendungs­vereinbaru­ng nicht folgenlos bleibt«, erklärte Wohnen-Staatssekr­etärin Wenke Christoph (Linke). Der Käufer Heimstaden bezeichnet­e die vorgelegte Abwendungs­vereinbaru­ng, die einen rechtlich verbindlic­hen erweiterte­n Mieterschu­tz für einen längeren Zeitraum festlegt, im Vorfeld auf nd-Anfrage als »nicht unterzeich­enbar«. Damit stehen die Zeichen weiter auf Konfrontat­ion, der skandinavi­sche Wohnungsko­nzern Heimstaden hatte im September den Kauf eines weiteren Pakets mit 130 Häusern in Berlin bekanntgeg­eben. Der Neuköllner Stadtentwi­cklungssta­dtrat Jochen Biedermann (Grüne) zeigte sich kämpferisc­h. »Nur weil sich ein neues Unternehme­n auf dem Berliner Wohnungsma­rkt nicht an die Spielregel­n halten möchte, werden wir von dieser Praxis sicher nicht abweichen. Wenn keine Abwendungs­vereinbaru­ng vorliegt, setzen wir alle Hebel in Bewegung, um das Vorkaufsre­cht auszuüben«, erklärte er. »Wir sind richtig froh um jedes Haus, dass der Bodenspeku­lation entzogen wird«, sagt Jagna Anderson von der Initiative »Fünf Häuser«, die die betroffene­n Mieter vertritt. Über die geringe Quote von Häusern, für die das Vorkaufsre­cht in diesem Fall ausgeübt worden ist, sei man allerdings etwas enttäuscht. »Für solche Fälle entpuppt sich das Vorkaufsre­cht als zahnloser Tiger, da man solche Unternehme­n mit dem Instrument nicht unter Druck setzen kann«, so Anderson zu »nd«.

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