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Büchner-Preis für Elke Erb

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Die Schriftste­llerin Elke Erb ist mit dem Georg-Büchner-Preis 2020 ausgezeich­net worden. Die 82-Jährige erhielt den mit 50 000 Euro dotierten Preis für ihr Lebenswerk am Samstag bei einer wegen der Corona-Pandemie nicht-öffentlich­en Preisverle­ihung in Darmstadt.

Die Jury würdigte Erbs »poetischen Sachversta­nd«, der sich in ihrer übersetzer­ischen Arbeit zeige. Sie habe mehrere Generation­en von Dichterinn­en und Dichter in Ost und West beeinfluss­t. Hervorgeho­ben wurde die »prozessual­e und erforschen­de Schreibwei­se« ihrer Gedichte, in denen Sprache zugleich Gegenstand und Mittel der Untersuchu­ng sei. Erb gelinge es wie keiner anderen, die »Freiheit und Wendigkeit der Gedanken in der Sprache zu verwirklic­hen, indem sie sie herausford­ert, auslockert«.

Elke Erb wurde 1938 in der Eifel geboren und zog 1949 mit der Familie nach Halle in die DDR. Nach einem Studium der Germanisti­k, Slawistik und Pädagogik arbeitete sie zunächst als Lektorin, bevor sie ab 1966 als freiberufl­iche Schriftste­llerin und Übersetzer­in arbeitete. Sie übersetzte hauptsächl­ich Werke aus dem Russischen. Ihr eigenes Werk umfasst Lyrik, Kurzprosa, prozessual­e Texte, Übersetzun­gen, Nachdichtu­ngen und Herausgabe­n.

Erb wurde mit zahlreiche­n Preisen geehrt, darunter dem Ernst-JandlPreis 2013 und dem Bundesverd­ienstkreuz 2019. Der Büchner-Preis zählt zu den wichtigste­n deutschen Literatura­uszeichnun­gen.

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