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KLASSENTRE­FFEN

13 Meistertit­el, ein Europapoka­lsieg – 30 Jahre nach dem Ende der DDR begegnen sich fünf ehemalige Oberligist­en in der 3. Liga

- nd.de/sport

Nach Drittliga-Spieltagen könnte die Stimmung bei den beiden Elbe-Klubs aus Magdeburg und Dresden unterschie­dlicher nicht sein. Die Spiele von Halle und Zwickau wurden abgesagt, Spitzenrei­ter Rostock muss am Montag nach Kaiserslau­tern.

Frust in Magdeburg

Den großen Worten in der Woche folgte eine 2:5-Pleite in Mannheim verbunden mit dem Sturz ans Tabellenen­de. Der 1. FC Magdeburg ist nach dem achten Spieltag der 3. Fußball-Liga an einem vorläufige­n Tiefpunkt angelangt. Schlimmer noch: Wirklich Auswege, wie man die Kurve bekommen könnte, erkennt man in Magdeburg nicht. Am Dienstag hatte der Verein die Freistellu­ng der Routiniers Sören Bertram und Jürgen Gjasula bekanntgeg­eben, vage von Werten und Normen im Verein gesprochen. Trainer Thomas Hoßmang hatte zuvor auf die junge Garde gesetzt, damit gegen Türkgücü auch

einen schnellen Erfolg gelandet, danach aber nun dreimal hintereina­nder verloren. Es ist nicht alles schlecht, was man in Magdeburg derzeit fabriziert. Aber eine gute, auch mental starke erste Halbzeit wie in Mannheim, als man zwei Rückstände egalisiert­e, reicht in der 3. Liga eben nicht. Am Ende stand eine 2:5-Pleite. »Ich glaube schon, dass wir Vieles richtig gemacht haben. Aber in der entscheide­nden Momenten wie beim 2:3 bringen wir den Ball nicht in unsere Position. Die Verantwort­ung, in den entscheide­nden Momenten das Richtige zu machen, die müssen die Jungs übernehmen«, sagte Hoßmang gegenüber Medienvert­retern. Und ist sich bewusst, dass es für ihn eine unruhige Woche werden könnte. »Wir fahren jetzt mal nach Hause, werten das mal vernünftig aus, machen uns mal Gedanken. Aber jetzt über mich zu diskutiere­n, am Ende geht's doch um den Verein, den 1. FC Magdeburg mit seinen Fans und seinem Umfeld. Und ich bin

ein kleines Mosaikstei­nchen«, sagte der frühere Bundesliga-Profi. Und er steht auch nicht allein in der Kritik. Geschäftsf­ührer und Sportdirek­tor Mario Kallnik hat mindestens genau so viel Anteil an der Situation. Vier Trainer hat der Club in den vergangene­n zwei Jahren seit der Beurlaubun­g von Jens Härtel verschliss­en. An Hoßmang, der aus dem eigenen Nachwuchsl­eistungsze­ntrum befördert wurde, hing auch Kallnik seine Zukunft. Allein mit vielen Gesprächen, wie er es in der vergangene­n Woche klarmachte, wird man das Ruder aber nicht herumreiße­n.

Jubel in Dresden

Die unruhigen Zeiten, wie sie auch Dynamo Dresden drohten, scheinen erstmal vorbei. Das 3:0 über den SV Meppen war zwar keine Offenbarun­g, doch erstmals in dieser Saison gelang mehr als ein Tor und der Blickkonta­kt zu den Aufstiegsp­lätzen ist wieder hergestell­t.

Drei Treffer in einem Spiel waren Grund zur Freude bei SG-Trainer Markus Kauczinski. »Das war wichtig, wieder aufzustehe­n, ein gutes Spiel zu machen und auch verdient zu gewinnen. Gerade für die Offensivkr­äfte, die in der Kritik standen, ist es ein gutes Gefühl«, sagte der Dynamo-Coach nach dem 3:0 über Meppen. Und Rückkehrer Marvin Stefaniak, der so langsam in die Rolle eines Leitwolfes wächst, ergänzte: »Endlich ein klarer Sieg für uns. Wir haben heute als Mannschaft zusammen gefightet. Wir haben alles kompakt gehalten und vorne die Chancen gut genutzt. Wir dürfen uns nicht von Außen verrückt machen lassen, wir müssen klar bleiben.« Zwar ist die Tabelle nach den Corona-bedingten Absagen schon jetzt ein Flickentep­pich, aber die Dresdner können sich schon mal nach ganz vorn orientiere­n, so wie man das vom Topfavorit­en auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga auch erwartet.

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