nd.DerTag

AKW-Gegner warten in Hessen auf Castor

Das Verladen des Atommülls in Nordenham ist beendet

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Nordenham. Der Atommülltr­ansport von der Nordsee nach Hessen rückt näher. Ob er dabei durch Nordrhein-Westfalen rollt, war bis Dientagnac­hmittag weiterhin unklar. Am Dienstag seien im Hafen Nordenham an der Weser die letzten zwei Castor-Behälter vom Schiff auf die Bahn geladen worden. Das sagte ein Sprecher der Transportf­irma GNS gegen Mittag. Der Zug soll in ein Zwischenla­ger am stillgeleg­ten Kernkraftw­erk Biblis in Hessen rollen. Allerdings haben bislang weder die GNS noch die Polizei Angaben gemacht, wann der Transport abfahren soll. Atomkraftg­egner waren am Dienstag in Nordenham vor Ort. Sie haben aber auch Proteste entlang der möglichen Fahrtstrec­ken nach Süden angekündig­t. Die Bundespoli­zei sicherte deshalb nach eigenen Angaben mehrere Bahnstreck­en in Niedersach­sen und Hessen, aber auch in Bremen und Nordrhein-Westfalen.

»Wir erwarten für die nächsten Stunden die Abfahrt des Zuges von Nordenham nach Biblis«, sagte eine Sprecherin des Bündnisses Castor-stoppen in Nordenham der Deutschen Presse-Agentur. Der Protest richte sich gegen die ihren Worten nach verfehlte Atommüllpo­litik der Bundesregi­erung. Auch im Zwischenla­ger Biblis könnten die Castoren nicht bleiben, ein Endlager für strahlende­n Müll gebe es noch nicht.

Die Abfälle waren in der britischen Atomanlage Sellafield bearbeitet worden. Nach Angaben der Bundesregi­erung muss Deutschlan­d aufgrund internatio­naler Verpflicht­ungen seinen im Ausland aufbereite­ten Atommüll zurücknehm­en – aus Sellafield wie aus der französisc­hen Anlage La Hague.

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