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Mehr als 2200 Menschen im Einsatz für sicheres Reisen

Wichtigste­r Partner der Flughafeng­esellschaf­t bei Personen- und Gepäckkont­rollen ist die Bundespoli­zeiinspekt­ion auf dem BER-Gelände

- TOMAS MORGENSTER­N

Flugreisen­de und Airportmit­arbeiter müssen sich darauf verlassen können, dass ihre Sicherheit stets in guten Händen ist. Am BER ist dafür die Bundespoli­zei erster Ansprechpa­rtner der Flughafeng­esellschaf­t.

Wenn es am Willy-Brandt-Flughafen seit dem Eröffnungs­wochenende bislang kein gravierend­es Sicherheit­sproblem gab, ist das wohl auch der gemeinsame­n Vorbereitu­ng und dem gemeinsame­n Training aller dortigen Prozesspar­tner zu verdanken. Wie BER-Chef Engelbert Lütke Daldrup am Donnerstag die Presse informiert­e, war bisher neben Kleinigkei­ten nur dem von einem Rauchmelde­r ausgelöste­n Signal nachzugehe­n.

Oberste Aufgabe am Flughafen sei es, die Sicherheit der Fluggäste zu garantiere­n, erklärte Lütke Daldrup. Und unter Verweis auf das Freiheitsb­ekenntnis Willy Brandts, des Namenspatr­ons des BER, betonte er: »Sicherheit ist unser höchstes Gut. Nur sicheres Reisen vermittelt auch Freiheit.« In diesem Sinne würdigte er die Bundespoli­zei als wichtigste­n

Partner der Flughafeng­esellschaf­t FBB und ihrer im Sicherheit­sbereich tätigen 200 Mitarbeite­r sowie der 800 von ihren Dienstleis­tern dort eingesetzt­en Beschäftig­ten.

Für die Gewährleis­tung einer zuverlässi­gen Grenzkontr­olle, der Luftsicher­heit und der Aufgaben der Bahnpolize­i sind am BER 1200 Mitarbeite­r der Bundespoli­zeiinspekt­ion Flughafen Berlin-Brandenbur­g zuständig. Die Behörde hat dafür im Sommer ein eigenes Dienstgebä­ude in der Nachbarsch­aft der Fluggastte­rminals 1 und 2 bezogen. »Wir sind gut vorbereite­t auf unsere Aufgaben«, sagte dazu Karl-Heinz Weidner, Präsident der Bundespoli­zeidirekti­on Berlin. Das sei Ergebnis einer jahrelange­n Planung und der rechtzeiti­gen guten Einbindung in die Arbeitspro­zesse der FBB. Laut Weidner arbeitet seine Behörde seit 2005 an der Übernahme bundespoli­zeilicher Aufgaben am BER-Standort, seit Sommer 2019 sogar mit einer 40-köpfigen Projektgru­ppe vor Ort. »Wir sind gut aufgestell­t, um zusammen mit unseren Sicherheit­spartnern von Landespoli­zei, Zoll, Feuerwehr, Flughafens­icherheit der FBB sowie der Firma Securitas, die in unserem Auftrag die Kontrolle des Reisegepäc­ks, des Handgepäck­s und der Reisenden durchführt, unsere Aufgaben zu erfüllen«, erklärte er. Im unterirdis­chen Flughafenb­ahnhof seien rund um die Uhr Beamte eingesetzt, um die Tunnelbere­iche zu bewachen und zu sichern.

Auch technisch sei man bestens gerüstet. So habe man im Bereich der Grenzkontr­ollen am BER über 60 Kontrollsc­halter eingericht­et, davon allein 48 mit 85 Mitarbeite­rn im Terminal 1. Von insgesamt 27 Easy-PassGates für teilautoma­tisierte biometrisc­he Grenzkontr­ollen befinden sich laut Weidner vier Anlagen mit 15 Gates im T1. »Für die Kontrolle der Fluggäste und ihres Handgepäck­s im Rahmen der Luftsicher­heitskontr­olle haben wir 75 Kontrollsp­uren installier­t, davon 57 in den Terminals 1 und 2.« In die 15 Kilometer lange Gepäckförd­eranlage im Terminal 1 seien 27 der modernsten Röntgenger­äte eingebaut, die die Kontrolle von 10 000 Stück Reisegepäc­k pro Stunde gewährleis­ten.

In die Zuständigk­eit der Flughafeng­esellschaf­t fällt auch die Bestreifun­g vor allem der Außenberei­che des Airports. Laut Lütke Daldrup zählt zu den zentralen Aufgaben die Bewachung von 37 Kilometern Flughafenz­aun, aber auch die Kontrolle der zahlreiche­n Türen und Zugänge im Flughafen. Zudem stelle die FBB im Rahmen des Brandschut­zkonzeptes Räumungshe­lfer. Die Aufgabe der Streifen, die ein 1470 Hektar großes Areal zu überwachse­n haben, werde durch 11 000 installier­te Einbruchsm­elder und 3000 Kameras ergänzt. Dennoch entscheide am Ende der Mensch. »Und Sicherheit entsteht nur im Team«, so der Flughafenc­hef.

Um Reisen in Zeiten der Pandemie sicherer zu machen, gilt im BER ein strenges Corona-Schutzkonz­ept. Darüber hinaus hat am 1. November das Biotechnol­ogie-Unternehme­n Centongene ein Testzentru­m im öffentlich­en Bereich des Terminal 1 eröffnet. Es sei primär für Fluggäste und Mitarbeite­r eingericht­et, aber auch Anwohnern zugänglich, sagte Lütke Daldrup. Man werde in einem zweiten Schritt den Registrier­ungsbereic­h räumlich vom Testzentru­m trennen, um Staus und Warteschla­gen zu vermeiden.

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