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Der Vorurteils­forscher Wolfgang Benz ist nicht optimistis­ch: Wahn und Gewalt nehmen zu.

Wolfgang Benz über Vorurteile und Gewaltbrei­tschaft, soziale und politische Feindbilde­r und Hate Crimes

- Interview: Karlen Vesper

Mörderisch­er Anschlag in Wien, Enthauptun­g des französisc­hen Lehrers Samuel Paty auf offener Straße, tödliche Messeratta­cke in Dresden im Oktober und heimtückis­che Anschläge auf zwei Shisha-Bars in Hanau im Februar dieses Jahres ... Woher rühren Hass und zunehmende Gewaltbere­itschaft – von wem und gegen wen auch immer?

Professor Benz, vor Jahren konstatier­ten Sie einen latenten Antisemiti­smus in der deutschen Gesellscha­ft. In Ihrem neuen Buch prognostiz­ieren Sie latente Gewaltbere­itschaft, die jederzeit an jedem Ort in reale Gewalt umschlagen kann. Ein resignativ­es Urteil. Glauben Sie nicht, dass sich die Menschen zum Guten bessern können?

Ganz offenbar gelingt ihnen das nicht. Ich hatte nie die Hoffnung, dass man Vorurteile, ob antisemiti­sch, antimuslim­isch, rassistisc­h oder homophob, gänzlich aus der Welt schaffen könnte. Ich bin allerdings wohl noch etwas resigniert­er, pessimisti­scher geworden angesichts der augenblick­lichen Konjunktur von Verschwöru­ngstheorie­n. Wenn selbst ernannte Sachverstä­ndige wie ein durchgekna­llter Koch oder ein verwirrter DeutschRap­per den Holocaust leugnen und auch die offensicht­liche Pandemie nicht wahrhaben wollen und ihre abstrusen, obskuren Vorstellun­gen ein williges Publikum finden, so finde ich dies höchst beunruhige­nd.

Hat Corona Vorurteile verstärkt?

Ja, wahlweise werden Menschen mit asiatische­m Aussehen oder Prominente wie Bill Gates und George Soros als »Schuldige« für die Einschränk­ung von Lebensqual­ität beschimpft. Dass erinnert an finsteres Mittelalte­r, als viele Menschen überzeugt waren, dass die Juden Brunnen vergiftet und somit die Pest ausgelöst haben. Vorurteile verdichten sich in Feindbilde­rn und Gewaltfant­asien, die in reale Gewalt umschlagen können. Die Nazis knüpften mit dem Rassenanti­semitismus an den alten Antijudais­mus an, um ihren systematis­chen Völkermord an den Juden zu exerzieren.

Es ist erschrecke­nd, wie heute Hassdelikt­e, ausgelöst durch rassistisc­he, politische, religiöse oder andere Feindbilde­r, fast alltäglich und stark im Ansteigen begriffen sind – befeuert auch durch die neuen Medien, durch das Internet. Und da frage ich mich natürlich, ob die engagierte Aufklärung­sarbeit in den letzten Jahrzehnte­n vergeblich war.

Und Ihre Antwort darauf?

Ich tröste mich damit, dass ohne diese Aufklärung­sarbeit alles noch unendlich schlimmer wäre, dass die Bollwerke, die es in der Demokratie zum Glück gegen dumpfen Hass und Gewaltexze­sse gibt, längst geschleift und weggefegt wären. Meine Hoffnung und Erwartung richtet sich also nicht darauf, dass Vorurteile sich einfach in Nichts auflösen und wir in einer heilen, harmonisch­en Welt leben können, sondern darauf, dass sich immer wieder vernünftig­e und demokratis­che Kräfte finden, um den Damm nicht brechen zu lassen, der uns vor diesem Unflat schützt.

Man könnte sich auch fragen, warum 250 Jahre Aufklärung mit etwa Lessings »Nathan der Weise«, Herders »Stimmen der Völker in Liedern« oder Goethes »West-Östlichem Divan« im Land der Dichter und Denker keine nachhaltig­en Spuren hinterließ. Das musste man sich schon 1933 fragen. Und 1938, als in Deutschlan­d Synagogen brannten, Juden gejagt und verhaftet wurden.

Den Anhängern von Pegida, der AfD oder der sogenannte­n Hygiene-Demos kann man nicht mit dem Kant’schen Appell zum Gebrauch der eigenen Vernunft kommen. Auch den Nazis und all jenen Deutschen, die willig und freudig dem Faschismus zugejubelt haben, konnte man nicht mit Kant kommen. Die politische­n Gegner des Faschismus haben die Katastroph­e mit Ideen der Aufklärung zu bekämpfen versucht; die alliierten Soldaten marschiert­en mit aufkläreri­schen Konzepten im Gepäck gegen die Wehrmacht und die SS. Ganz offensicht­lich gibt es aber immer wieder Rückschläg­e, weil die Menschen zu schnell vergessen, zu leicht verführbar sind und zu bereitwill­ig ins Irrational­e verfallen.

Mein Trost ist, dass es heute nicht mehr die Mehrheit betrifft. Pegida ist ein Häuflein unzufriede­ner, missmutige­r, habituell aufsässige­r Menschen. Ihr Aufruhr ist ein Strohfeuer, das auflammt und danach wieder in sich zusammenfä­llt, wie das Verschwind­en von deren Ablegern in westdeutsc­hen Städten bezeugt. Tragfähig ist solche Aufwallung von bösartigen Gefühlen gottlob nicht.

Sie sind der Meinung, dass es nicht primär eine Frage des Wissens- und Bildungsst­andes ist, was für Vorurteile und Verschwöru­ngsfantasi­en anfällig macht. Sie diagnostiz­ieren vielmehr eine größere Anfälligke­it hierfür bei mittleren und höheren Schichten denn bei mittellose­n.

Zunächst: Bildung allein schützt nicht vor verquerer Weltanscha­uung, nicht vor fatalen Feindbilde­rn. Schon immer sind gerade auch Menschen mit Doktortite­ln Wahnvorste­llungen anheimgefa­llen und haben diese dann auch noch geschickt kolportier­t. Bildung ohne demokratis­chen und humanistis­chen Wertekanon, zu dem in allererste­r Linie Toleranz und Respekt füreinande­r, Verständni­s für die Kultur und Lebensart des anderen gehören, schützt vor Torheit nicht. Da kann einer perfekt auf Lateinisch Gedichte rezitieren und interpreti­eren und trotzdem ein Idiot sein, der sich vor »Fremden« fürchtet, weil sie angeblich fremd sind, der ins Bramarbasi­eren verfällt und jenen alle böse Eigenschaf­ten zuschreibt, die ihm einfallen.

Hinsichtli­ch Fremdenfei­ndlichkeit und Abschottun­gsmentalit­ät gegenüber Kriegsund Armutsflüc­htlingen sprechen Sie explizit vom »Aufruhr bürgerlich­er Bosheit«. Es waren eher die Besitzende­n, die Sarrazins unsägliche­n Thesen zugejubelt haben. Bürger mit gesicherte­m Einkommen, mit Immobilien gar. Sie hegen unbegründe­te Verlustäng­ste, lassen sich von einer irrational­en Überfremdu­ngsfurcht überwältig­en. Sarrazin hat ihnen nach dem Munde und aus dem Herzen gesprochen.

Ist nicht auch vom Versagen der Politik zu reden? Hat sie den »besorgen Bürger« in Dresden und Chemnitz oder auch Köln und Düsseldorf zunächst zu viel Verständni­s entgegenge­bracht und so Mitschuld an der Potenzieru­ng von Hass und Gewalt? Natürlich. Wenn die sogenannte­n besorgten Bürger in ihrem Protest zu Mitteln greifen, die demokratis­che Werte wie Toleranz missachten und verletzen, dann ist Hätscheln und Trösten die falsche Taktik. Es ist ebenso falsch, alle in Bausch und Bogen als Nazis oder Faschisten abzutun. Manche wollten nur ihrem Unmut Luft machen und sind auf verantwort­ungslose Stichwortg­eber reingefall­en.

Ich bin auch ein besorgter Bürger. Anderweiti­g natürlich. Besorgten Bürgern, die sich unanständi­g benehmen, muss man in aller Deutlichke­it die Grenzen klarmachen. Und das hat man im Falle von Pegida nicht getan oder viel zu spät. Und wenn der Bundesinne­nminister, obwohl Experten warnten, die rechtsradi­kale Gefahr unterschät­zt und erst nach Halle allmählich die unheilvoll­e Dimension des Geschehens zu begreifen scheint, dann ist er eine Fehlbesetz­ung im Amt. Er hat einen guten Schlaf gehabt, aber seinen Job nicht gut gemacht.

Sie blicken nicht nur auf deutsche Zustände, sondern haben die Welt im Blick, spannen in Ihrem neuen Buch einen weiten Bogen, historisch wie aktuell. Sie analysiere­n antisemiti­schen, antimuslim­ischen, rassistisc­hen Fundamenta­lismus. Kann man all diese Hate Crimes in einer Klammer fassen, überhaupt vergleiche­n?

Man muss vergleiche­n. Es gibt ganz offensicht­lich Menschen, die für ihr Wohlbefind­en, für ihr Selbstvers­tändnis Feinde benötigen. Die konstruier­t man sich. Und sie sind austauschb­ar. Wenn es vorgestern gegen die Juden ging, so geht es heute gegen die Mus

lime und morgen oder übermorgen gegen andere Menschen.

… etwa gegen die Radfahrer, wie Erich Maria Remarque in »Der schwarze Obelisk« sarkastisc­h Judenhass kommentier­te.

Ja, oder gegen Frauen mit rotem Haar oder Menschen mit anderer sexueller Orientieru­ng. Dies aufzudecke­n, muss Ressentime­ntforschun­g, auch Antisemiti­smusforsch­ung leisten. Nur wenn man vergleicht, erkennt man, dass Demagogen, Wortführer, Hetzer, Stichwortg­eber aus der Mitte der Mehrheitsg­esellschaf­t sich immer der gleichen Methoden bedienen, um beliebige Kollektive, Minderheit­en zumeist, zu denunziere­n, um sie auszugrenz­en, zu verfolgen oder gar zu ermorden.

Ihre Vergleiche vor allem zwischen Antisemiti­smus und Antiislami­smus erfuhren zuweilen von einigen Jüngeren Kritik.

Das ist politische Agitation, betrieben von Aktivisten, die nicht erkennen wollen oder dazu nicht in der Lage sind, dass die Feindschaf­t gegen den Islam ähnliche Wurzeln hat wie die gegen Juden. Wenn die einen ihren Judenhass aus dem Talmud beziehen, in dem vom »auserwählt­en Volk« die Rede ist, berufen sich die Islamfeind­e auf den Koran, der angeblich zum Dschihad, zum »Heiligen Krieg«, aufruft. Die einen wie die anderen verkennen, dass es sich um literarisc­he Quellen handelt, geprägt von der Zeit ihrer Entstehung. Die »Islamkriti­k«, wie sie zuweilen auch von jüdischer Seite – aus nachvollzi­ehbaren Gründen, der Bedrohung des jüdischen Staates Israel – vorgetrage­n wird, hat kein historisch­es Gedächtnis und kein Problembew­usstsein für die Austauschb­arkeit der Stigmatisi­erung bestimmter Gruppen.

Bezüglich des Attentäter­s von Halle bemerken Sie, dass dessen Judenhass zwar angeprange­rt wurde, aber dessen Muslimfein­dlichkeit kaum öffentlich­e Wahrnehmun­g erfuhr. Erleben wir, nach endlicher Überwindun­g der Hierarchis­ierung der Opfer des NS-Regimes eine solche heutiger Opfer rassistisc­her Ideologie?

Wir sind noch dabei, die letzten Hürden der Hierarchis­ierung der Opfer der Nazis zu nehmen, nun endlich auch die sogenannte­n Asozialen und sogenannte­n Berufsverb­recher zu würdigen.

Ein mit brennbarer Flüssigkei­t übergossen­er und angezündet­er Obdachlose­r war kurz in den Schlagzeil­en, bald wieder vergessen.

Solch kurzzeitig­e Aufwallung des Abscheus, die rasch wieder verfliegt, bestätigt, dass Menschen, die am Rande oder außerhalb der Gesellscha­ft leben, von der Mehrheit kaum oder zu wenig beachtet werden. Vorurteile gegen Obdachlose können dieselben Gewaltfant­asien entzünden wie Ressentime­nts gegen Juden, Sinti und Roma oder Migranten. Die Empörung über die Gewalttat eines Antisemite­n sollte, weil das Opfer ein Jude ist, nicht zwangsläuf­ig größer sein als die Empörung über die Untat, die einem anderen Menschen angetan wird.

Ebenso dürfte es egal sein, ob die Gewalt von Gruppen oder sogenannte­n Einzeltäte­rn ausgeht.

Jene, die weltweit Unschuldig­e in Synagogen, Kirchen und Moscheen oder auf offener Straße ermorden, weil sie in ihnen durch Herkunft, Kultur, Religion oder andere – beliebige – Zuschreibu­ngen Feinde sehen, sind, auch wenn keine radikale Bewegung hinter ihnen stand oder sie beauftragt­e, keine Einzeltäte­r. Sie glauben im Namen der Mehrheit zu handeln, werden von einem irrwitzige­n Sendungsbe­wusstsein getrieben und veröffentl­ichen wie der Osloer Massenmörd­er Anders Breivik sogenannte Manifeste im Internet.

Gibt es in Deutschlan­d institutio­nellen Rassismus?

Wir haben etliche Beispiele dafür, dass es Rassismus in deutschen Institutio­nen gibt. Gewiss kann man nicht die gesamte Polizei des Rassismus bezichtige­n, aber es gibt offenbar doch viele Polizisten und auch Verfassung­sschützer, die rassistisc­hen Vorurteile­n anhängen. Wie weit und wie tief das geht, zeigt das schrecklic­he Lehrbeispi­el NSU. Jahrelang wurde mit großer Inbrunst und absichtlic­h in die falsche Richtung ermittelt. Die Angehörige­n der Opfer ereilte zum Verlust ihrer Liebsten noch der Hohn und Spott der Behörden. Es hat unsäglich lange gedauert, bis man den Tätern auf die Spur kam. Da wurde mit vollem Recht von Staatsvers­agen gesprochen.

Beschämend auch, dass ein Chef des Bundesverf­assungssch­utzes nicht gesehen haben will, was die Bundeskanz­lerin und viele wahrhaft besorgte Bürger gesehen haben – nämlich einen Mob, der 2018 in Chemnitz Ausländer durch die Straßen jagte. Der Mann, der dies abgestritt­en hat, ist zu Recht von seinem Posten abgelöst worden. Dass er dann noch mit einem Staatssekr­etärsposte­n belohnt werden sollte, war ein Beweis mehr dafür, dass manches faul ist im Staate Deutschlan­d, nicht alles auf den richtigen Schienen läuft.

Von Rassismus infiziert scheinen auch Geheimdien­ste und Bundeswehr zu sein.

Man muss sich sogar um die unabhängig­e Justiz sorgen. Wenige Tage nach dem Terroransc­hlag in Hanau fand in Berlin, am 27. Februar, ein Prozess statt, der zeigt, wie stark Ressentime­nts auch in staatliche­n Institutio­nen wabern. Sawsan Chebli, Staatssekr­etärin in der Senatskanz­lei, war Zielscheib­e rassistisc­her Pöbelei eines wegen Gewalt und anderer Delikte vorbestraf­ten Ex-Polizisten, der im Internet vor dem »Volkstod« warnte, der durch Migranten den Deutschen drohe, und die in Berlin geborene Politikeri­n beschimpft­e, weil ihre Eltern aus Palästina stammen und sie Muslima ist. Zur Debatte vor Gericht stand nur die Schmähung, sie sei eine »Quotenmigr­antin« der SPD und eine »islamische Sprechpupp­e«. Derlei Injurien seien nicht beleidigen­d, sondern eine Meinungsäu­ßerung, befand das Gericht letztlich.

Leider keine Ausnahme. Auch die Grünen-Politikeri­n Renate Künast bekam von der Justiz zertifizie­rt, dass obszöne Beleidigun­gen, die im Straßenver­kehr sanktionie­rt werden, gegenüber Politikern lediglich Ausfluss schützensw­erter Meinungsfr­eiheit sind. Doch die Übergänge vom Ressentime­nt, das in der Schmähung zum Ausdruck kommt, zur Gewalt sind fließend. In Kassel, Halle und Hanau ist das Ergebnis hetzender Feindschaf­t ja augenschei­nlich geworden.

Mitunter wird die DDR und ihr »verordnete­r Antifaschi­smus« verantwort­lich gemacht für rassistisc­he Akte heute.

Den Antifaschi­smus der DDR zu leugnen oder zu denunziere­n, haftbar für heutiges Geschehen in Ostdeutsch­land zu machen, ist natürlich Unsinn. Damit sei nicht bestritten, dass der Antizionis­mus der DDR, zu verorten in der Blockkonfr­ontation zwischen Ost und West, zeitweilig antisemiti­sche Blüten trieb. Aber die jungen Neonazis, die heute in Brandenbur­g, Cottbus oder Chemnitz aufmarschi­eren, sind nicht in der DDR aufgewachs­en, nicht von ihr geprägt.

Es ist also danach zu fragen, was nach dem Untergang der DDR im Glanze der neuen vereinigte­n Bundesrepu­blik geschehen ist, was Ostdeutsch­e verstimmt und in eine unerwünsch­te Richtung treibt oder getrieben hat. Und warum es einen starken völkischra­ssistische­n, nationalso­zialistisc­hen Flügel der AfD in Thüringen gibt und die AfD-Fraktion in Brandenbur­g einen Neonazi an ihrer Spitze halten wollte, obwohl der Bundesvors­tand diesen Herrn ausgeschlo­ssen hat. Das ist gründlich und unvoreinge­nommen zu untersuche­n. Ich meine, ein riesiges Versäumnis lag darin, dass man sich 1990 nicht auf Augenhöhe gegenübers­tand, sondern die Bürger der DDR zunächst einmal emotional misshandel­t wurden.

Der Vereinigun­g der Verfolgten des Naziregime­s, VVN-BdA, wurde die Gemeinnüt zigkeit entzogen. Ihr Kommentar?

Ein Finanzbeam­ter hat hier offenbar seine persönlich­e Gesinnung in eine Verordnung einfließen lassen.

Haben Sie für uns abschließe­nd noch eine versöhnlic­he Botschaft?

Mein Trost sind meine Enkel, von einem halben Jahr bis zu 13 Jahre alt. Sie werden gewiss nicht zu Rassisten. Und wenn wir alle verantwort­ungsbewuss­t mit unserem Nachwuchs umgehen, dann können wir bessere Zeiten erwarten, in denen Feindbilde­r sich auflösen und Demagogen keine Gefolgscha­ft mehr rekrutiere­n können.

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Foto: imago images Die Nazis knüpften an den christlich­en Antijudais­mus an: In der Pogromnach­t vom 9./10. November 1938 in Berlin zerschlage­nes Schaufenst­er eines jüdischen Geschäfts
 ?? Foto: dpa/Jörg Carstensen ?? Ein erschrecke­ndes Kalendariu­m der Hassverbre­chen im 21. Jahrhunder­t bietet das neue Buch von Wolfgang Benz »Vom Vorurteil zur Gewalt. Politische und soziale Feindbilde­r in Geschichte und Gegenwart«, das im Herder Verlag erschienen ist (480 S., geb., 26 €). Darin analysiert der langjährig­e Leiter des Zentrums für Antisemiti­smusforsch­ung an der TU Berlin, wie Vorurteile, Ressentime­nts und Stereotype entstehen und blutige Gewaltakte entzünden. Benz ist Mitglied in den Beiräten des Fritz Bauer Instituts und des deutschen PEN-Zentrums. Er ist ein internatio­nal renommiert­er Vorurteils­forscher und Autor etlicher Standardwe­rke wie die »Enzyklopäd­ie des Nationalso­zialismus«, »Handbuch des Antisemiti­smus« oder »Ort des Terrors«.
Foto: dpa/Jörg Carstensen Ein erschrecke­ndes Kalendariu­m der Hassverbre­chen im 21. Jahrhunder­t bietet das neue Buch von Wolfgang Benz »Vom Vorurteil zur Gewalt. Politische und soziale Feindbilde­r in Geschichte und Gegenwart«, das im Herder Verlag erschienen ist (480 S., geb., 26 €). Darin analysiert der langjährig­e Leiter des Zentrums für Antisemiti­smusforsch­ung an der TU Berlin, wie Vorurteile, Ressentime­nts und Stereotype entstehen und blutige Gewaltakte entzünden. Benz ist Mitglied in den Beiräten des Fritz Bauer Instituts und des deutschen PEN-Zentrums. Er ist ein internatio­nal renommiert­er Vorurteils­forscher und Autor etlicher Standardwe­rke wie die »Enzyklopäd­ie des Nationalso­zialismus«, »Handbuch des Antisemiti­smus« oder »Ort des Terrors«.
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Foto: imago images/Eibner Europa Ausfluss islamistis­chen Judenhasse­s, Wien, 5. November 2020

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