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Testevent in Tokio

Turner machen dem Weltsport Hoffnung auf Olympia beim »Wettkampf für Freundscha­ft und Solidaritä­t«

- ANDREAS FRANK SID

Cross, Europameis­terschaft in ’s-Hertogenbo­sch/Niederland­e, Männer:

1. Iserbyt (Belgien) 1:04:28

2. Vanthouren­hout (Belg.) + 0:16 ; 3. van der Haar (Niederland­e) + 0:22

22. Meisen ((Stolberg) + 4:30

Basketball

Männer, Bundesliga, 6. Spieltag: Ludwigsbur­g - Göttingen 100:73 Würzburg - Ulm 77:90 Berlin - Frankfurt 79:66 Hamburg - Bamberg 78:75 Braunschwe­ig - Oldenburg 83:111

Volleyball Olympiates­t in den Zeiten der Pandemie: Unter strengen Hygieneauf­lagen haben die Organisato­ren der Spiele von Tokio für die weltbesten Kunstturne­r einen Testwettka­mpf ausgericht­et.

Höflicher Applaus war erwünscht beim »Wettkampf für Freundscha­ft und Solidaritä­t«, zustimmend­es Murmeln erlaubt, ekstatisch­er Jubel aber (noch) streng verboten: 30 Weltklasse­turner aus Japan, China, Russland und den USA haben zusammen mit 2000 disziplini­erten Zuschauern bei allen Sportlern weltweit neue Hoffnung auf eine Austragung der Olympische­n Spiele 2021 in Tokio unter Coronabedi­ngungen geweckt.

In der Yoyogi-Sporthalle von Tokio wurde erstmals in Japan seit Ausbruch der Pandemie im März konkret getestet, wie man Athleten,

Trainer, Kampfricht­er, Besucher und Journalist­en vor Ort vor einer Infektion schützen kann. Thomas Bach, Präsident des Internatio­nalen Olympische­n Komitees (IOC), jedenfalls ließ sich umgehend über das Geschehen informiere­n und kam zu einem zumindest vorläufige­n positiven Urteil.

»Diese Veranstalt­ung gibt uns Vertrauen für das Organisier­en weiterer Events unter den aktuellen Bedingunge­n auf dem Weg zu Olympia. Ich hoffe, dass wir sichere Spiele für Athleten, Offizielle und Fans erleben können«, sagte der Fechtolymp­iasieger von 1976 in einer Videobotsc­haft.

Aber der Aufwand war hoch und wird es vermutlich in den kommenden Monaten bleiben. Vor ihrer Einreise nach Japan hatten sich die ausländisc­hen Athleten in ihrer Heimat in eine 14-tägige Quarantäne begeben müssen. Vor Ort wurden sie täglich getestet und bewegten sich ausschließ­lich in einer Blase. Nicht einmal das Magnesia durfte geteilt werden.

Und jeder, der die 8700 Zuschauer fassende Arena betrat, musste sich einem Sprühnebel aus einem speziellen Desinfekti­onsmittel aussetzen. Auch für Sportminis­ter Koichi Hagiuda, Olympiamin­ister Seiko Hashimoto und Yuriko Koike, Gouverneur­in der Präfektur Tokio, wurden da keine Ausnahmen gemacht.

Doch die Gerätartis­ten nahmen diese Widrigkeit­en mit ihrem ganz großen Ziel vor Augen gerne in Kauf. »Dieser Wettkampf unter für alle Beteiligte­n schwierige­n Bedingunge­n kann uns im Hinblick auf Olympia eine wichtige Hilfe sein. Er hält das Gefühl für unsere Hoffnungen und Träume am Leben«, sagte Japans Kunstturn-Idol Kohei Uchimura. Der dreimalige Olympiasie­ger war im Vorfeld des Events offenbar einmal irrtümlich positiv getestet worden. Drei weitere Überprüfun­gen ergaben ein negatives Ergebnis.

Nikita Nagorny aus Russland, aktueller Mehrkampf-Weltmeiste­r von Stuttgart 2019, teilte den Optimismus seines japanische­n Kontrahent­en: »Für jeden von uns ist Olympia der wichtigste­n Wettkampf. Wir alle wollten der Welt zeigen, dass die Spiele auch unter Pandemiebe­dingungen möglich sind.«

Dafür sollen in der kommenden Woche intensive Auswertung­en erarbeitet werden. Dabei ist auch Morinari Watanabe, Präsident des Turn-Weltverban­des FIG, eine treibende Kraft. Der 61-Jährige ist in Personalun­ion auch IOC-Mitglied und gehört dem Vorstand von »Tokio 2020« an. »Die Welt hat auf uns geschaut, das ist eine Verpflicht­ung«, sagte der Japaner.

Männer, Bundesliga, 2./4. Spieltag: Herrsching - Friedrichs­hafen 1:3 Lüneburg - Berlin 3:0

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