Frauen verdienen in der EU weniger
Die Lohnungleichheit zwischen den Geschlechtern ist hoch
Berlin. Frauen verdienen in der Europäischen Union immer noch weniger als Männer. Das geschlechtsspezifische Lohngefälle in den 27 EU-Mitgliedsländer hat sich gegenüber dem Vorjahr nur leicht verringert. Laut aktuellen Zahlen von dem Statistischen Amt der Europäischen Union (Eurostat) ist das Lohngefälle von 14,5 Prozent im Jahr 2019 auf 14,1 Prozent im Jahr 2020 zurückgegangen. Frauen erhalten für ihre Arbeit also noch immer nicht die gleiche Anerkennung wie Männer. In Europa verdienen Frauen immer noch durchschnittlich 86 Cent für jeden Euro, den ein Mann verdient.
Frauen müssen also 51 Tage mehr arbeiten, um auf dasselbe Einkommen zu kommen wie ihre männlichen Kollegen. Der europäische Tag der Lohngleichheit markiert den Tag, ab dem Frauen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen, die die gleiche Arbeit machen, symbolisch nicht mehr bezahlt werden. In diesem Jahr fällt der Europäische Tag der Lohngleichheit auf den 10. November.
»Dies ist das Ergebnis sozioökonomischer Ungleichheiten, die sich durch das ganze Leben der Frauen ziehen«, erklärten die Vizepräsidentin für Werte und Transparenz, Věra Jourová, der Kommissar für Beschäftigung und soziale Rechte, Nicolas Schmit, und die Kommissarin für Gleichheitspolitik, Helena Dalli, in einer gemeinsamen Mitteilung. Die CoronaPandemie habe diese strukturellen Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern und das Armutsrisiko in Europa noch verschärft.
Lisa Ecke zum europäischen Tag der Lohnungleichheit
Alle Frauen in der Europäischen Union müssten vom 10. November bis zum Jahresende eigentlich ihre Lohnarbeit niederlegen. Denn für diese 51 Tage im November und Dezember bekommen sie sowieso kein Gehalt. Das geht aus Zahlen vom statistischen Amt der Europäischen Union (Eurostat) hervor. Der europäische Tag der Lohngleichheit markiert den Tag, ab dem Frauen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen, die die gleiche Arbeit verrichten, symbolisch nicht mehr bezahlt werden. 14,1 Prozent erhalten Frauen im Durchschnitt weniger. Und das, obwohl schon vor mehr als 60 Jahren der Grundsatz des gleichen Arbeitsentgelts in den Europäischen Verträgen verankert wurde. Und obwohl es laut Eurostat neun von zehn Europäer*innen für inakzeptabel halten, dass Frauen für die gleiche oder gleichwertige Arbeit schlechter bezahlt werden als Männer.
Dass die Lohnungleichheit sich trotzdem hält, hat viele Gründe. Offenbar reicht es nicht aus, an ein paar Stellschrauben zu drehen, um die sexistische Arbeitsentlohnung zu überwinden. Kostenfreie Kinderbetreuung oder bessere finanzielle Wertschätzung »sozialer« Berufe sollten nur erste Maßnahmen sein. Es bräuchte auch eine Debatte darüber, ob ein geschlechtergerechter Lohn so überhaupt möglich ist, und grundsätzlichere Lösungen.