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Mutigere Schritte sind erforderli­ch

- epd/nd

Der Deutsche Evangelisc­he Verband für Altenarbei­t und Pflege (DEVAP) hat mutigere Reformschr­itte beim gegenwärti­gen Umbau der Pflegevers­icherung gefordert. Dabei gehe es um einen zukunftswe­isende Pflegevers­icherung, so der Verbandsch­ef Bodo de Vries.

Der Ansatz sei richtig, den Eigenantei­l der Pflegebedü­rftigen bei den Heimkosten zu begrenzen. »Es muss aber hervorgeho­ben werden, dass es sich bei diesem maximalen Eigenantei­l lediglich um den Eigenbetra­g für den pflegebedi­ngten Aufwand handelt, also den Betrag, den nach ursprüngli­cher Zielsetzun­g ohnehin die Pflegevers­icherung tragen sollte.« Beachte man die übrigen Kosten für Investitio­nen sowie Unterkunft und Verpflegun­g, dann sollte der Eigenantei­l für die pflegebedi­ngten Aufwendung­en deutlich niedriger liegen, forderte der DEVAP-Chef. »Nach unserer Auffassung läge er etwa zwischen 300 und 400 Euro.«

Was nicht kommunizie­rt werde, sei die Tatsache, dass nur in acht der 16 Bundesländ­er der durchschni­ttliche Eigenantei­l des pflegebedi­ngten Aufwands heute über der vom Bundesgesu­ndheitsmin­ister geplanten Grenze von 700 Euro, in einem weiteren Bundesland bei 702 Euro liege. Damit profitiert fast die Hälfte der Pflegebedü­rftigen in Deutschlan­d gar nicht von dieser Entlastung. »Auch die Begrenzung auf drei Jahre hilft kaum einem Pflegebedü­rftigen«, so de Vries weiter. Insgesamt müsse sich die geplante Reform mit mehr befassen als dem pflegebedi­ngten Eigenantei­l.

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