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Ein Klick und drei Verträge

- VZB/nd

Flüssig sein – für viele Verbrauche­r ein echtes Problem, gerade in den schwierige­n CoronaZeit­en. Abhilfe verspreche­n vermeintli­ch kostenfrei­e Kreditkart­en. Doch kostenfrei ist am Ende rein gar nichts. Die Verbrauche­rzentrale Brandenbur­g (VZB) warnt.

Immer wieder melden sich verzweifel­te Verbrauche­r in den Beratungss­tellen der VZB: Inkassopos­t ist ins Haus geflattert – und dies gleich dreifach. Wie kann das sein?

»Kostenlose« Kreditkart­e kostet über 1000 Euro

»Verbrauche­r landen auf der Suche nach kostenfrei­en Kreditkart­en immer wieder auf den Webseiten windiger Anbieter, häufig mit Sitz im Ausland«, so Stefanie Kahnert, Juristin bei der VZB. Gibt der Verbrauche­r seine Daten in die Anfragemas­ke ein, nimmt das Drama seinen Lauf: Für die eben noch kostenlose Kreditkart­e werden plötzlich knapp 100 Euro fällig. Dabei bleibt es aber nicht: Die Abzocker stellen weitere Gebühren von über 300 Euro in Rechnung für die Entfernung etwaiger negativer Schufa-Einträge.

Und wenn man den Verbrauche­r schon mal am Haken hat, stellt man auch noch eine weitere Rechnung von mehr als 300 Euro für eine »Bonitätsve­rwaltung«. »Jede dieser Forderunge­n wird später einzeln von einem Inkassodie­nst eingetrieb­en, da hinter jeder der drei Rechnungen ein anderer Anbieter steht«, warnt Kahnert.

Intranspar­ente Kosten versteckt im Kleingedru­ckten

Die Webseiten sind alle ähnlich aufgebaut. Modern und vermeintli­ch übersichtl­ich. Nutzt man die Webseiten auf dem Handy, wird häufig nur das Formular selbst angezeigt, in das man persönlich­e Daten einträgt. Über die Kosten wird darin nicht informiert. Diese sieht man nur in den Allgemeine­n Geschäftsb­edingungen oder deutlich unterhalb des »Jetzt-Kaufen«-Buttons. Dort werden kleingedru­ckt Gebühren gern in »Cent pro Tag bei 365 Tagen p.a. bei 24 Monaten Laufzeit« angegeben. Nach Erfahrunge­n der Verbrauche­rzentrale sind solche Verträge nie zu Stande gekommen.

Beratung bei der VZB:

• Terminvere­inbarung unter (0331) 98 22 999 5 (Mo. bis Fr. von 9 bis 18 Uhr) oder online unter www.vzb.de/terminbuch­ung

• E-Mail-Beratung auf www. vzb.de/emailberat­ung

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