nd.DerTag

■ IHRE MEINUNG

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Nicht nachvollzi­ehbar

Zu »Eigentum ist Diebstahl«, 13.11.,

S. 1; online: dasND.de/1144352 Warum haben Energiekon­zerne eigentlich überhaupt ein Anspruch auf Entschädig­ung für ihre Atomkraftw­erke, die nun langsam vom Netz gehen? Haben sie nicht in all den Jahren genug Profit aus diesen Atomkraftw­erken herausgeho­lt? Und nun noch weitere Zahlungen in Milliarden­höhe vom Staat, also vom Steuerzahl­er – das kann man wirklich nicht nachvollzi­ehen und somit auch nicht die richterlic­he Entscheidu­ng vom höchsten Gericht der Bundesrepu­blik! René Osselmann, Magdeburg

Gibt es denn niemand, der gegen die Enteignung der Stromkonze­rne klagt, was die Enteignung deren Atommülls betrifft? Wie jedes Unternehme­n sind auch sie für die Kosten der Endlagerun­g zuständig! Achim Willer, Chemnitz

Man muss Atomkonzer­ne, Waffenfabr­iken und betrügende Autoherste­ller nicht mögen. Genau wie meinem Nachbarn mit seinem »Protzbau« steht aber jedem zu, Eigentum herzustell­en, zu erwerben, zu veräußern. Einschränk­ungen in diesem Zusammenha­ng müssen rechtssich­er sein. Ich glaube, auch Herr Poelchau ist froh, in einer Gesellscha­ft zu leben, die von Rechtsvert­rauen (z. B. Rückwirkun­gsverbot) geprägt ist. Alles andere ist Anarchie. Peter Münzner, Wandlitz

Kämpferisc­h bis zuletzt

Zu »Die Erwartunge­n eines Überlebend­en«, 12.11., S. 12; dasND.de/1144313 Zum Lebensweg unseres am 3. November gestorbene­n Kameraden Justin Sonder wäre noch viel zu berichten. Die Stadt Chemnitz trauert um ihren Ehrenbürge­r. Trauer auch bei seinen Weggenosse­n und Freunden.

»Ein Kämpferher­z hat aufgehört zu schlagen«, überschrie­ben seine Familienan­gehörigen ihre Todesanzei­ge in der Zeitung. Treffend, weil der Auschwitz-Überlebend­e und Aktivist der ersten Stunde nach der Befreiung bis zuletzt dafür eingestand­en ist, dass die Lehren aus der Geschichte gezogen werden und auch in der Gegenwart alles getan wird für einen Antifaschi­smus in Deutschlan­d. Nach der schändlich­en Entscheidu­ng, der VVN-BdA die Gemeinnütz­igkeit abzuerkenn­en, erhob er wie viele Menschen seine Stimme.

Paul Jattke, Chemnitz

Ergänzt sei, dass Justin Sonder seine Erinnerung­en in dem beeindruck­enden, berührende­n Buch »105027 Monowitz. Ich will leben! Von Chemnitz nach Auschwitz – über Bayern zurück« niedergesc­hrieben hat (mit K. Müller; erschienen 2013 im NoRa-Verlag). Wolfram Adolphi, Potsdam

Beiträge in dieser Rubrik sind keine redaktione­llen Meinungsäu­ßerungen. Die Redaktion behält sich das Recht Sinn wahrender Kürzungen vor.

Achtung religiöser Werte

Zu »Karikieren ohne Mohammed«, 13.11., S. 12; dasND.de/1144343

Ich gehöre keiner Religion an, habe Achtung vor allen Menschen, die an einen Gott glauben. Das gehört zum friedliche­n Umgang miteinande­r. Auch in einem demokratis­chen Land sollte die Achtung religiöser Werte von Menschen höher bewertet werden als Satire, wie wichtig sie uns auch sein möge.

Horst Soberski, Berlin

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