■ IHRE MEINUNG
Fehlende Digitalkompetenz
Zu »Krise als Chance, aber nicht für alle«, 16.11., S. 1; dasND.de/1144459
Der von der Union »zerrissene« Vorstoß für ein (Mini-)Recht auf Homeoffice zeigt sehr sinnbildlich, wer Koch und Kellner in der großen Koalition ist. Zudem bestätigt sich wie schon nach dem jahrelangen Verhindern öffentlicher WLAN-Netze einmal mehr die fehlende Digitalkompetenz bei CDU und CSU.
Nur das aktive Einfordern von Veränderungen wird den erheblichen Reformstau in der deutschen Wirtschaft beenden. Deshalb sollte hier jetzt vor allem die Linkspartei die Chance nutzen und eine ambitionierte Agenda aufsetzen, mit der sie spätestens im nächsten Bundestagswahlkampf deutlich macht, wer den Fortschritt wirklich vorantreibt und wer ihn blockiert!
Rasmus Ph. Helt, Hamburg
Finstere Zukunft
Zu »Armenien bekommt mehr Zeit für Abzug aus Karabach«, 16.11., S. 5
Ein Teil von Bergkarabach wurde von aserbaidschanischen Truppen erobert; viele der »Arzach«-Armenier sind geflohen – aber nicht ein einziger Quadratmeter des bergkarabachischen Territoriums, das verblieb, wird von den Truppen Bakus besetzt! Wohl aber müssen drei weitere Gebiete, die 1994 armenisch besetzt wurden und nicht zu Bergkarabach gehören, wieder geräumt werden! Für die Armenier, die sich dort angesiedelt hatten, ca. 17 000 laut International Crisis Group, sieht die Zukunft freilich finster aus. Das haben etwa die früheren jüdischen Siedler im Gazastreifen 2005 auch erlebt. Volker Wirth, per E-Mail
Unsachliche Personalie
Zu »Rampensau«, 13.11., S. 10; dasND.de/1144333
Hat Robert D. Meyer überhaupt eines der interessanten Bücher von Jürgen Todenhöfer gelesen? Was soll die abwertende Bemerkung zu einem Interview mit dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad? Übrigens hat auch Peter Scholl-Latour, bekanntlich ein Kritiker westlicher Einflussnahme auf Syrien, mit Assad gesprochen.
Zofia u. Gerd Neumann, per E-Mail
Zum Schreien komisch?
Zu »Chinas totale Kontrolle«, 16.11., S. 13; dasND.de/1144432
Eine als Lehrerin in einem Speziallager für Umerziehung eingesetzte Frau sieht einen Drei-Stufenplan, »dessen Ziel die Besetzung Europas« ist. Bis 2035 werde China »die Nachbarländer unter Kontrolle gebracht haben«, im letzten Schritt solle »bis 2055 Europa erobert werden«. Das sei »Chinas Griff nach der Weltherrschaft«. Das ist natürlich alles streng geheim, aber eine Sprachlehrerin hat Einblick, berichtet ungefiltert über den chinesischen Überwachungsstaat und das Lagersystem. Man könnte schreien vor Lachen, wenn es nicht so jämmerlich wäre. Peter Herrmann, Berlin
Die Feuilletonredaktion ist offensichtlich außer Kontrolle! Ihren treuen Lesern empfehlen Sie bitte das Buch von Wolfram Elsner »Das chinesische Jahrhundert« aus dem nd-Shop, um diese unsägliche Verzerrung der Realität wieder geradezubiegen.
Dieter Scholz, Eisenach
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