nd.DerTag

Schon auf Wahlkampft­our

- SEBASTIAN HAAK

CDU-Mann Mario Voigt fordert Thüringens Ministerpr­äsidenten Bodo Ramelow (Linke) heraus

Monatelang hat sich die Thüringer CDU geziert, nun ist ihre Entscheidu­ng gefallen: Mario Voigt, Mike Mohrings Nachfolger als Vorsitzend­er der Landtagsfr­aktion, wird die Christdemo­kraten in den Landtagswa­hlkampf 2021 führen. Er ist damit Herausford­erer des Ministerpr­äsidenten Bodo Ramelow von der Linken, die im Freistaat so stark ist wie nirgends in Deutschlan­d.

Aus Sicht von Rot-Rot-Grün steht Voigt vor allem für Verlässlic­hkeit. Denn nicht nur, dass er sich zwar als hart in der Sache, aber verbindlic­h im Umgang und zuverlässi­g bei Absprachen erwiesen hat. Der Stabilität­smechanism­us, über den Linke, SPD, Grüne und CDU in Thüringen im Parlament Absprachen treffen, geht maßgeblich auf ihn zurück. Voigt grenzt sich auch von der AfD eindeutig ab, die bei der Landtagswa­hl zweitstärk­ste Kraft vor der CDU geworden war. Anders als einzelne andere Abgeordnet­e seiner Fraktion.

Nun also hat sich die CDU für den aus Ostthüring­en stammenden 43Jährigen entschiede­n: Politikwis­senschaftl­er, verheirate­t, zwei Kinder. Überrasche­nd war die Entscheidu­ng nicht. Denn der seit September amtierende Landesvors­itzende Christian Hirte, wegen seiner Gratulatio­n an den mit den Stimmen der AfD gewählten Kurzzeit-Ministerpr­äsidenten Thomas Kemmerich (FDP) geschasste­r Ostbeauftr­agter der Bundesregi­erung, wollte nicht. Er hätte das Erstzugrif­fsrecht gehabt. Der Bundestags­abgeordnet­e hat sich jedoch nie als Landespoli­tiker profiliert.

Voigt dagegen ist in der Thüringer CDU bestens vernetzt. Die Entscheidu­ng ist nichtsdest­otrotz bemerkensw­ert. Denn Voigt gilt als Intimfeind seines Vorgängers Mohring. Der hatte ihn und seine Vertrauten auf dem Höhepunkt seiner Macht fast völlig kaltgestel­lt. Nun ist Voigt zurück.

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