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Auf der Zielgerade­n

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Das Mainzer Unternehme­n Biontech und der USKonzern Pfizer gehören zu den ersten Hersteller­n, die den erfolgreic­hen Abschluss ihrer Studien zu einem Impfstoff gegen Sars-CoV melden können. Unsere Autorin war die 13. Testperson einer Vorstudie dafür, an der in Deutschlan­d im Mai zunächst 60 Probanden teilnahmen. Im August wurde die Zahl der Probanden auf 30 000 ausgeweite­t. Studien im Auftrag von Pfizer und Biontech fanden parallel in mehreren Ländern statt.

Den Hersteller­n zufolge verhindert der Impfstoff 95 Prozent der Covid-19-Erkrankung­en. Nach Abschluss der Analysen ihrer letzten klinischen Großstudie könne eine Wirksamkei­t von 95 Prozent bestätigt werden, teilten beide Firmen am Mittwoch mit. Bei dem Mittel gebe es keine Sicherheit­sbedenken. Pfizer kündigte an, die Notfallzul­assung innerhalb weniger Tage bei der USArzneimi­ttelbehörd­e (FDA) zu beantragen. Bereits am 9. November hatten beide Firmen die erfolgreic­he Entwicklun­g bekannt gegeben.

Im Rahmen von Langzeitst­udien wird nach Angaben von Pfizer nun an 150 Orten weltweit die Langzeitwi­rkung des Impfstoffe­s weiter erforscht, unter anderem in den USA, Deutschlan­d, der Türkei und Südafrika. So sollen auch langfristi­ge Nebenwirku­ngen ausgeschlo­ssen werden.

Derzeit befinden sich weltweit zwölf Impfstoffk­andidaten in der dritten und letzten Phase der klinischen Studien, in der an Zehntausen­den Probanden deren Wirksamkei­t getestet wird.

Am Montag hatte das US-Unternehme­n Moderna eine 94,5-prozentige Wirksamkei­t eines von ihm entwickelt­en Impfstoffs bekanntgeg­eben. Wie bei Moderna basiert auch der Wirkstoff von Biontech-Pfizer auf der sogenannte­n mRNA-Methode aus der Krebsforsc­hung. Dabei werden keine Krankheits­erreger oder deren Bestandtei­le benötigt wie bei herkömmlic­hen Impfstoffe­n. Vielmehr werden einigen wenigen Körperzell­en mit dem Impfstoff Teile der Erbinforma­tion des Virus mitgegeben, die das Immunsyste­m aktivieren und so die schützende Immunantwo­rt erzeugen sollen.

Eine große Datenbank soll künftig Interessen­ten für Studien zu Corona-Impfstoffe­n in Deutschlan­d versammeln. Geleitet wird das Projekt von der Universitä­tsklinik Köln. Über einen einfachen elektronis­chen Fragebogen können sich Interessie­rte demzufolge in das neue Register eintragen. Dabei wird beispielsw­eise nach dem Wohnort gefragt und danach, wie weit man für eine Studie reisen würde. Auch Vorerkrank­ungen spielen eine Rolle. Wenn das hinterlegt­e Profil zu zukünftige­n Corona-Impfstudie­n passt, wird der Betroffene per Mail kontaktier­t. Anmelden kann man sich auf www.impfstudie­n-corona.de. msa/nd

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