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Es sieht nach Fortschrit­t aus

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Selbst für kleine Wohnungen können sich die Ersparniss­e durch die ab kommenden Montag greifenden Absenkunge­n für den Mietendeck­el läppern. Ein Freund wird ab Montag 56 Euro weniger pro Monat für seine 42 Quadratmet­er zahlen müssen. Bei Twitter berichtet jemand sogar von 400 Euro Ersparnis. Damit frisst die Miete für viele nicht mehr so viel vom Lebensunte­rhalt auf.

Das Zetern von Immobilien­lobby und Opposition, die man oft gar nicht richtig unterschei­den kann, dass vor allem Gutverdien­er profitiere­n, ist Effekthasc­herei. Denn bei Steuervort­eilen interessie­rt so etwas CDU, FDP und AfD sonst nicht die Bohne. Und prozentual profitiere­n vor allem Einkommens­schwache. Bleibt allerdings noch das Urteil des Bundesverf­assungsger­ichts Mitte nächsten Jahres abzuwarten. So schlecht stehen die Chancen allerdings nicht, dass das Gesetz standhält. Falls nicht, dürfte das den Berliner Mieterprot­est stark befeuern.

Dass die erstarkend­e Mieterbewe­gung wirkt, zeigt sich nicht nur mit dem Mietendeck­el, den zunächst die SPD vorantrieb, um die Enteignung­sdebatte runterzuko­chen. Sondern auch beim skandinavi­schen Immobilien­konzern Heimstaden. Er hat erklärt, für die fast 80 Häuser seines 130-Immobilien­Pakets Abwendungs­vereinbaru­ngen zu unterzeich­nen, die für 20 Jahre Aufteilung und Luxusmoder­nisierunge­n ausschließ­en. Sogar Mietbegren­zungen für Haushalte mit geringem Einkommen gehören zu dem Angebot von Heimstaden. Der 23. November könnte sich zu einem Glückstag für die Berliner Mieterinne­n und Mieter entwickeln.

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FOTO: ND/ULLI WINKLER Nicolas Šustr über den Kampf gegen den Mietenwahn­sinn

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