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Böllerverb­ot wäre Fortschrit­t pur

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Es ist ein starkes Signal, dass sich das Land Berlin in den Bund-Länderbera­tungen für ein Böllerverb­ot einsetzt. Pyrokrieg, Knallerei und Raketen passen einfach nicht zur Pandemie-Lage.

Zwar kann niemand heute sagen, wie die Situation zum Jahreswech­sel in den Krankenhäu­sern der Metropole sein wird. Die 3000 zusätzlich­en Notrufe und zahlreiche­n Schwerverl­etzten, die der normale Silvesterw­ahnsinn in Berlin bedeutet, sollte man dem ohnehin angespannt­en Gesundheit­ssystem aber in jedem Falle ersparen. Die Kapazitäte­n sollten voll und ganz für die Versorgung der Corona-Patientinn­en und -Patienten zur Verfügung stehen. Ein Böllerverb­ot wäre aber auch deshalb Fortschrit­t pur, weil es noch weitere positive Effekte gäbe: Nicht nur, dass es zwischen 22 Uhr und 1 Uhr nachts in manchen Berliner Kiezen etwas entspannte­r zuginge, in denen man in früheren Jahren quasi wie in einem Bürgerkrie­gsland unter Beschuss von Böllern und Leuchtkuge­ln von Ecke zu Ecke huschen musste. Darüber hinaus würde auch dem Feinstaub-Irrsinn ein Ende bereitet, der durch die bei den Explosione­n freigesetz­ten Teilchen befeuert wird. Von dem anfallende­n Müll und gefährlich­en nicht explodiert­en Sprengsätz­en ganz zu schweigen. Auch die zahlreiche­n Tierliebha­ber und -besitzer könnten endlich aufatmen, wenn das Feuerwerk ausfällt.

Für all diejenigen, die nicht darauf verzichten wollen, sich an explodiere­nden Raketen zu erfreuen, könnten in Zukunft ja an wenigen zentralen Plätzen in Berlin pyrotechni­sche Erzeugniss­e abgebrannt werden – wie bei der Pyronale. In allen anderen Gebieten wäre dann endlich Ruhe. Eine übergroße Mehrheit der Berlinerin­nen und Berliner wünscht sich das seit Längerem, nur noch eine sehr kleine Minderheit will böllern. Schluss damit!

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FOTO: ND/F. SCHIRRMEIS­TER Martin Kröger hat den Pyrokrieg zu Silvester in Berlin seit Längerem satt

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