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Tariflöhne für wen?

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Die Forderung: Ein so geringes Lohnplus hat die IG Metall schon lange nicht mehr gefordert: Die Gewerkscha­ft verlangt in der Tarifrunde für die Metall- und Elektroind­ustrie vier Prozent mehr Geld für die Beschäftig­ten. Die Mittel sollen entweder für einen Gehaltszus­chlag verwendet werden oder für einen Teillohnau­sgleich, wenn in Betrieben die Arbeitszei­t verkürzt wird, um Beschäftig­ung zu sichern. Außerdem strebt die IG Metall Tarifabkom­men an, in denen Firmen Zusagen für Investitio­nen, Standorte, Beschäftig­ung und Qualifizie­rung machen, erklärte die Gewerkscha­ft am Donnerstag.

In ostdeutsch­en Tarifgebie­ten bestehe die Forderung nach einem tarifliche­n Angleichun­gsgeld, um die Schlechter­stellung der Beschäftig­ten bei Arbeitszei­t und Stundenent­gelten zu beenden.

Der Arbeitgebe­rverband Gesamtmeta­ll verlangt hingegen, die Arbeitskos­ten zu senken. Die Forderung nach Teillohnau­sgleich bei Arbeitszei­tverkürzun­g nannte Gesamtmeta­llchef Wolf »grotesk«.

Entgelte: Eine Fachkraft in der Metallindu­strie erhielt im vorigen Jahr im Schnitt einen Bruttomona­tslohn von 3747 Euro, ohne Sonderzahl­ungen, schreibt Gesamtmeta­ll.

Tarifbindu­ng: Zuletzt arbeiteten in der Metallindu­strie 47 Prozent der rund vier Millionen Beschäftig­ten in einem Unternehme­n, das an den Flächentar­ifvertrag gebunden ist, in Ostdeutsch­land waren es nur knapp 18 Prozent.

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