Mythisches, Mystisches, aber auch harte Arbeit
Keine Zeit für Christi Geburt / Ruprecht, ein Vorbild-Brigadier
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Aus Aufgabensammlungen der nd-Denkspielgemeinde
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Weihnachten steht vor der Tür. Es wird sicher wieder ein nettes und fettes, aber hoffentlich auch friedliches und vor allem gesundes Fest. Sein historischer Ursprung bleibt indes weiter unergründlich. Das beginnt beim Monat und beim Tag, in und an dem es gefeiert wird. Warum im Dezember, also dem Monat, dessen Vorsilbe auf »deka« (griech. zehn) statt wie zu erwarten auf zwölf (griech. dodeka) hinweist? Warum gerade um den 24./25./26. Dezember herum, obwohl ein Geburtstag Jesu gänzlich unbekannt ist? Übrigens auch das Geburtsjahr, für das die aktuelle Forschung »zwischen 6 und 4 v. Chr.« angibt. Was kalendarisch auch höchst fragwürdig ist, denn wann war »vor Christi«? Das Jahr 1 vor Christi Geburt endet am 31. Dezember, 24 Uhr (1 v. Chr.); und am nächsten Tag, dem 1. Januar, beginnt um 0 Uhr das Jahr 1 nach Christi Geburt. Wo bleib da Zeit für die Geburt in der Krippe? Deshalb sollte man statt des mythischen Kürzels »v. Chr.« korrekterweise »v. u. Z.«, also »vor unserer Zeitrechnung« benutzen.
Im Dezember geht es aber nicht nur um Mythisches und Mystisches. Nicht zuletzt ist dieser Monat auch Zeit harter Arbeit – siehe Knecht Ruprecht & Co. Der Alte ist sowohl Weihnachtsmann als auch dessen Gehilfe. Zudem fungiert er als Oberbrigadier vieler Helferkollektive (Wichtel, Engel usw.). Putzt nun gerade eine dieser Brigaden einen dieser riesigen Weihnachtsbäume in den urbanen Zentren unserer Welt, so dauert das 15 Stunden länger, als wenn Ruprecht bei so einer Arbeit ganz allein zugange ist. Legt er aber beim Schaffen einer seiner Brigaden mal kräftig höchstselbst mit Hand an, glänzt der Weihnachtsbaum fünf Stunden früher, als wenn ihn der Chef allein schmückt. Wie lange braucht Knecht Ruprecht allein für so einen Baum? Mike Mlynar
In dieser Rubrik übernehmen wir Denkspielvorschläge unserer Leserinnen und Leser. Das heutige Problem schickte uns Annika Freese aus Lübben. Für jede veröffentlichte Aufgabe verschickt »nd.Commune« als Dankeschön ein Buch.
Mia, Marta und Max wollen ein Zimmer ihrer Studenten-WG renovieren. Tapezieren kommt nicht infrage – es soll gestrichen werden. Mia bringt vom Baumarkt einen Fünf-Liter-Eimer Farbe mit. Zu Hause, mit Marta noch mal nachgerechnet, stellt sich das als zu wenig heraus. Deshalb radelt Marta los und kauft noch einen Drei-Liter-Eimer. Damit reicht es, stellen die Frauen fest. Max, der gerade erst nach Hause kommt, ist froh, dass er mit dem Kauf nichts zu tun hatte, und sagt: »Ich gebe acht Euro dazu, teilt euch das mal.« Wie teilen sich Mia und Marta diese acht Euro wirklich gerecht? nd
Mit Schülerinnen und Schülern um die Wette gedacht
Die »Aufgabe der Woche«, die der Chemnitzer Mathelehrer Thomas Jahre bei www.schulmodell.eu veröffentlicht, erscheint für Schülerinnen und Schüler sowie alle mathematisch Interessierten in sieben Sprachen.* Die heutige Aufgabe ist bei www.schulmodell.eu die Nr. 656:
»Das ist ja ein interessanter Körper, den du gezeichnet hast«, sagt Mike zu Bernd. »Ja, der gefällt mir auch, wobei ich zuerst einen noch etwas anderen hatte, beginnend mit einem Würfel statt des Prismas ABCDEF«, erwidert Bernd.
1. Wenn der Körper in der Mitte ein Würfel ist (a = 10 cm) und alle Seitenflächen, die zu sehen sind, den gleichen Flächeninhalt haben sollen, wie groß sind dann die Oberfläche und das Volumen des zusammengesetzten Körpers?
2. Wie groß sind die Oberfläche und das Volumen des abgebildeten Körpers, wenn AB=BS2=AS2=a=10 cm lang sind und die Flächeninhalte aller sichtbaren Seitenflächen gleich groß sein sollen?
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»nd.Commune« verlost unter den richtigen Antworten ein Buch. Zusätzlich punkten und gewinnen kann man mit seinen »Richtigen« bei: www.schulmodell.eu/unterricht/faecher/ mathematik/wochenaufgabe.htm
* Gesucht wird noch ein/e Übersetzer/in für Chinesisch! Bitte melden per E-Mail: ndCommune@nd-online.de oder per Post: Redaktion »nd«, Ressort nd.Commune, Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin. Stichwort: »Denkspiel Deutsch–Chinesisch«.