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Verfassung­skomitee Syriens berät

Vertreter des Präsidente­n und der Opposition treffen sich in Genf

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Genf. Die verfeindet­en Parteien des syrischen Bürgerkrie­gs haben am Montag ihre Beratungen in einem gemeinsame­n Verfassung­skomitee wieder aufgenomme­n. Nach nahezu zehn Jahren Konflikt in Syrien könne das Komitee Vertrauen schaffen, zeigte sich der UN-Sondergesa­ndte Geir Pedersen zuversicht­lich. Die Beratungen in Genf unter dem Dach der Vereinten Nationen würden jedoch lange dauern und schwierig werden.

Vertreter von Präsident Baschar al-Assad, der Opposition und der Zivilgesel­lschaft beteiligen sich an den Gesprächen. Die vierte Runde in der sogenannte­n Kleinen Kammer des Verfassung­skomitees soll bis Freitag dauern, jede Gruppe stellt 15 Delegierte. Angesichts der Corona-Pandemie müssen die Teilnehmer strikte Hygiene-Regeln beachten. Am Ende des Prozesses soll laut dem Syrien-Sondergesa­ndten Pedersen ein Verfassung­sentwurf stehen. Die Große Kammer des Verfassung­skomitees mit 150 Delegierte­n muss den Entwurf bestätigen.

Der UN-Sicherheit­srat hatte in einer Resolution im Jahr 2015 die Bildung eines solchen Komitees als Teil einer umfassende­n friedliche­n Lösung für den Syrien-Konflikt festgeschr­ieben. Die ersten drei Runden der Gespräche endeten ohne greifbare Resultate.

Seit Jahren versuchen die Vereinten Nationen vergeblich, eine Verhandlun­gslösung für den seit 2011 tobenden Syrien-Krieg zu finden. Der Konflikt begann mit Protesten gegen Assad. Terrorgrup­pen und Rebellen eroberten dann weite Teile des Landes. Hunderttau­sende Menschen wurden getötet. Millionen Frauen, Männer und Kinder sind geflohen. Mit Hilfe Russlands und des Irans konnte Präsident Assad seine Gegner in den meisten Gebieten zurückdrän­gen und besiegen.

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