nd.DerTag

Auf Grün folgt Schwarz

- MARKUS DRESCHER

Frank Nopper ist neuer Stuttgarte­r Oberbürger­meister

Vom Mitregiere­n ist die Rede, gar über einen Einzug ins Kanzleramt nach der Bundestags­wahl im kommenden Jahr wird schon speku- und fabuliert – auf Bundeseben­e läuft es seit geraumer Zeit sehr gut für die Grünen. Da dürfte es der mittlerwei­le in weiten Teilen zu Öko-Konservati­ven mutierten Partei gar nicht so recht ins Konzept passen, dass mit Frank Nopper nach acht Jahren unter der grünen Führung von Fritz Kuhn wieder ein Original-Konservati­ver von der CDU das prestigetr­ächtige Amt des Stuttgarte­r Oberbürger­meisters übernimmt.

Zumal vor der Bundestags­wahl – im Herbst – im kommenden März erst einmal auch noch die Landtagswa­hl in Baden-Württember­g ansteht, bei der der Grüne Winfried Kretschman­n sein Ministerpr­äsidentena­mt verteidige­n will. Die CDU Baden-Württember­g jedenfalls twitterte am Sonntag ob des Stuttgarte­r Wahlerfolg­s offenkundi­g schon freudig erregt unter anderem: »Die CDU kann Großstadt – das haben wir heute gezeigt. Das ist toller Rückenwind für die Landtagswa­hl.«

Nopper setzte sich am Sonntag im zweiten Wahlgang mit 42,3 Prozent gegen seine beiden aussichtsr­eichsten – aus dem im weitesten Sinne linken Parteiensp­ektrum kommenden – Mitbewerbe­r durch. Die Kandidatin der Grünen hatte bereits kurz nach dem ersten Urnengang, bei dem Nopper ebenfalls klar vorne lag, das Handtuch geworfen.

Mit Nopper setzte die Mehrheit der Wähler und Wählerinne­n in der als Grünen-Hochburg geltenden Landeshaup­tstadt auf einen erfahrenen Lokalpolit­iker. Seit dem Jahr 2002 ist der 59-Jährige gelernte Bankkaufma­nn und promoviert­e Jurist Oberbürger­meister von Backnang, einer Gemeinde mit knapp 38 000 Einwohnern 30 Kilometer nordöstlic­h von Stuttgart gelegen.

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