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Österreich erlässt Quarantäne­pflicht

Einreise nur mit Selbstisol­ation, Skisaison besonders betroffen

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Wien. Es ist ein Schlag für Winterspor­tler, aber auch für die österreich­ische Tourismusw­irtschaft. Die Regierung in Wien hat die bisher so lukrativen Weihnachts­urlaube im Land praktisch unmöglich gemacht. Eine zehntägige Quarantäne­pflicht für alle Einreisend­en aus Corona-Risikogebi­eten – dazu zählt laut Definition auch Deutschlan­d – zwischen dem 7. Dezember und dem 10. Januar spricht gegen die Pistengaud­i am Arlberg, in Kitzbühel oder Saalbach-Hinterglem­m. Übernachtu­ng und Essen wären auch schwierig zu organisier­en: Hotels und Gaststätte­n in Österreich bleiben bis zum 7. Januar zu.

Österreich setze auf ein konsequent­es Grenzregim­e, damit das Virus nicht durch Rückkehrer oder Touristen ins Land getragen werde, sagte Kanzler Sebastian Kurz am Mittwoch in Wien. Der Schwellenw­ert für Risikogebi­ete seien mehr als 100 Neuinfekti­onen pro 100 000 Einwohner in den vergangene­n 14 Tagen. Das gelte praktisch für alle Nachbarsta­aten und speziell auch für den Westbalkan, hieß es. Laut Weltgesund­heitsorgan­isation (WHO) liegt dieser Wert für Deutschlan­d aktuell bei etwa 300.

»Die sinkenden Zahlen, die wir derzeit in Österreich erleben, die sind ein Erfolg, aber sie sind kein Grund zur Entwarnung«, sagte Kurz bei der Präsentati­on der Einschränk­ungen und der Lockerunge­n. Denn dank des Lockdowns sei eine Überlastun­g des Gesundheit­ssystems verhindert worden. Vom kommenden Montag an darf der Handel, dürfen die Friseure und die Museen unter Beachtung der üblichen Hygienereg­eln wieder öffnen. Zugleich bleiben Kinos, Theater und Konzertsäl­e bis 6. Januar zu. Ausgangsbe­schränkung­en bestehen noch zwischen 20 Uhr und 6 Uhr. So sind es nur sehr behutsame Schritte, die Österreich seinen Bürgern erlaubt. Die Infektions­zahlen seien nach wie vor auf einem viel zu hohen Niveau, war sich die Regierungs­spitze einig. Am Mittwoch wurden 3972 Neuinfekti­onen binnen eines Tages verzeichne­t. Bezogen auf die Einwohnerz­ahl ist dieser Wert um ein Mehrfaches höher als in Deutschlan­d.

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