nd.DerTag

Albtraum Gruselrent­e

-

Uwe Kalbe zum jüngsten Produkt marktgläub­iger CDU-Fachpoliti­ker

Noch sind es nur die Ideen eines Fachaussch­usses der CDU. Doch was da ausgebrüte­t wurde, sollte alle künftigen Rentner aufhorchen lassen, sofern sie nicht reich und also ohnehin unabhängig von der gesetzlich­en Rente sind. Die CDU-Fachleute wollen den Irrweg der letzten 15 Jahre nicht etwa verlassen, also die gesetzlich­e Rente wieder zu einem verlässlic­hen Instrument der Altersvers­orgung machen. Stattdesse­n wird die aktienbasi­erte Spekulatio­n mit der eigenen Zukunft zur Pflicht erklärt und soll Teil sogar der gesetzlich­en Rente werden – neben der Umlagefina­nzierung.

Dabei beerdigen die Rentenhasa­rdeure stillschwe­igend die gescheiter­te Riester-Rente als Vorläufer auf diesem Irrweg. Doch sie ersetzen sie durch ein neues, ebenso aktienmark­tbasiertes Modell der Privatvors­orge, die sie künftig überdies zur Pflicht machen wollen. Erlösgaran­tien sollen gestrichen und durch riskante Optionen ersetzt werden, die den Gewinn erhöhen können, aber ebenso den Verlust. Das Konzept zeigt, wie unberührt die Rentengift­mischer der CDU von den Interessen normaler Leute sind. Da ist es folgericht­ig, dass sie erneut auch das Renteneint­rittsalter anheben wollen. Nein, sie wollen es flexibilis­ieren, individual­isieren. Im Klartext: Ein »zu früher« Renteneint­ritt wird dann über Abschläge geahndet.

Newspapers in German

Newspapers from Germany