■ IHRE MEINUNG
Atemberaubend
Zu »Diktaturfans auf deutschen Straßen«, 1.12., S. 8; online: dasND.de/1145122
Die Kolumne zum Hintergrund der Anti-Corona-Proteste ist geradezu eine Sternstunde des Journalismus. Linke neigen dazu, ausschließlich die sozialen Ursachen solchen Verhaltens zu analysieren, und vergessen dabei, dass Menschen als Persönlichkeiten mit einer individuellen Lerngeschichte handeln. Wie Elvira Rosert in atemberaubender Kürze den autoritären Charakter dieser Demonstrationen herausgearbeitet und psychologisch begründet hat, ist meisterhaft. Bernd Friedrich, Leipzig
So sehr ich Elvira Rosert auch zustimme (ebenso wie Katja Kipping, »Solidarisch sicher durch die Krise«, 25.11., S. 10) – bei Informationen wie über Stollberg (»Fünf nach zwölf im Krankenhaus«, 1.12., S. 4) denke ich, die Argumentation ist zu schwach, zu intellektuell. Wenn schon in einem Rathaus die Infektion öffentlich verharmlost wird, weiß ich nicht, was geschehen muss und wer diese Seuche zügig in den Griff bekommen soll, um nicht weitere Leben in Gefahr zu bringen. Uwe Clauß Dresden
Weitverbreitet
Zu »Ermittlungen gegen rechte Chatgruppe bei Soldaten«, 30.11., S. 4
Fast täglich liest man Informationen wie diese über »Einzelfälle« rechten Terrors in Armee, Polizei und Sicherheitsorganisationen. Also tägliche Einzelfälle? Und die Berichte über den AfD-Parteitag zeigen, dass mindestens die Hälfte der Mitglieder faschistische Ideologien vertreten und sie darauf warten, diese zu realisieren. Sind das ebenfalls nur Einzelfälle?
Der NSU-Prozess sollte auch auf drei »Einzelfälle« reduziert werden. Der Prozess und viele Untersuchungen wie die von NSU-Watch zeigen, das es ein über das ganze Land verbreitetes System des Terrors gab und wahrscheinlich noch gibt. Frage an unseren Innenminister: »Was tun?« Renate Weiß, Berlin
Quarantänebedingt?
Zu »Morden und beschuldigen«, 30.11., S. 6; dasND.de/1145085
Hab ich es überlesen – oder steht es nur zwischen den Zeilen, dass Bundesaußenminister Maas zu Sanktionen der Bundesrepublik Deutschland und der EU gegenüber den möglichen Auftraggebern der Mörder des iranischen Wissenschaftlers Fakhrizadeh aufgerufen hat? Sollte Herr Maas sich noch nicht geäußert haben, so liegt das sicher daran, dass er in Corona-Quarantäne ist, denn sonst reagiert er ja auch umgehend und scharf, wenn er aufgrund unverifizierter Meldungen Staatsterrorismus wittert und anhand dieser Witterung ganz genau weiß, wer die Auftraggeber sind.
Dr. Martin Holtzhauer, Berlin
Aufschlussreich
Zu »Profiteure des Autobahnbaus«, 30.11., S. 2; dasND.de/1145094
Mit diesem Blick hinter die Kulissen wird klar, warum das Projekt A49 mit aller Gewalt durchgeboxt wird. Danke für den aufschlussreichen Bericht.
Marlies Schmidt, Wegberg
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