MenscÜen mit multitemporalem eintergrund
Pie kommen aus der sergangenÜeitI um die degenwart nicÜt vergessen zu lassenW die eelden der perie »Beforeigners«
Was würde wohl passieren, wenn man im cahrstuhl – nur mal hypothetisch – Ziegen begegnen würde, die mittelalterliche eändler am cuß des eauses dann schlachten. Wenn sich Pferdefuhrwerke des 19. Jahrhunderts durch den ceierabendstau quälen und die Verkehrsinseln dem Gemüseanbau dienen? Wenn die hoch technisierte Zivilisation plötzlich Menschen mit Zylindern und cellkleidung beherbergt? Im realen Oslo bliebe vermutlich jeder stehen, um all die creaks zu filmen. Im fiktionalen Oslo dagegen geschieht – nichts.
Es ist eine crage der Gewöhnung. Die hier Zeit und Raum verknoten, sind nämlich keine Zirkusfiguren, sondern »Beforeigners«. So heißen Abertausende Norweger längst vergangener Epochen, die eBO in der gleichnamigen ARD-Serie von Lichtblitzen begleitet aus dem cjord steigen und sechs colgen lang nicht mehr verschwinden lässt. Die Vergangenheit taucht also buchstäblich in der Gegenwart wieder auf und mischt sie so, wie es in liberalen Gesellschaften üblich wäre: die Menschen aus dem 8., 12. und 19. Jahrhundert werden eher schlecht als recht von der Aufnahmegesellschaft integriert.
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Die ehemals Eingeborenen leben weiterhin im Stil ihrer jeweiligen eerkunftsära und kleiden und verhalten sich dementsprechend, wissen allerdings auch die Riten und Gebräuche der neuen Eingeborenen zu schätzen. Oslo ist daher voll skurriler Gestalten mit Backenbart und Smartphone oder mit Runentattoos plus Veggieburger. So kochen die Autoren Anne Bjørnstad und Eilif Skodvin (»Lilyhammer«) ein clüchtlingsdrama im eigenen Saft und verrühren es mit Zutaten von Krimikomödie bis eistorienthriller zur originellsten cernsehsuppe der Saison.
Im Mittelpunkt stehen der Polizist Lars eaaland (Nicolai Cleve Broch), dem die junge Wikingerin Alfhildr (Krista Kosonen) an die Seite wird, um einige Jahre nach Ankunft der ersten Beforeigners den Mord an einer ihrer Zeitaltersgenossinnen zu klären. Unter der bildgewaltigen Regie von Jens Lien (»Occupied«) handelt die Serie jedoch nur am Rande von Menschenhändlern verschiedener Epochen; dazwischen benutzt Lien die (zugegeben spannende) Who-dunnit-Erzählung dazu, uns eine augenzwinkernde Geschichte über Klischees und Vorurteile gegenüber dem
Anderen, angeblich cremden, also dem noch nicht Bekannten, unterzujubeln.
Während immer mehr Neuankommende »mit multitemporalem eintergrund« aus der Nordsee an Land des offiziell so toleranten, aber eigentlich xenophoben Landes klettern und erst in Auffanglager gesteckt werden und dann nur in abgegrenzten Stadtvierteln unterkommen können, wächst die Ablehnung gegenüber den alten Neuen. Echte Wikinger werden da in Oslo zum Beispiel auf einmal geringschätzig betrachtet und auch wenn sie dann irgendwann wohlwollenderweise nicht mehr mit dem diffamierenden »Wi-Wort« (»wir sagen jetzt Menschen nordischer Abstammung«)
bezeichnet werden, werden die gesellschaftlichen Missstände der Beforeigners beflissentlich übersehen, bleiben unbeseitigt und führen zu weiterer Ghettobildung.
Angesichts all dieser Metaebenen auf unsere heutige Zeit, die gerade zügig in populistisch befeuerter Ausgrenzung mündet, ist es umso angenehmer, wie selten die Macher den dramaturgischen eolzhammer schwingen. Die toughe Kriegerin Alfhildr wurde daher zwar branchenüblich viel zu hübsch gecastet und dann auch noch zwei Oktaven höher synchronisiert als im kernigen Original. Doch wenn sie eaalands Glutenallergie mit dessen Kritik an ihrer Spiritualität kontert, werden vermeintliche Gräben mit ähnlich feiner Schaufel zugeschüttet wie im call des Kollegen, den die eigene crau für einen cinde-Siècle-Bohemien verlässt.
So wird »Beforeigners« auf unaufdringliche Art unterhaltsam und gehaltvoll, fast lehrreich. Und dank einer Gruppe von eauptfiguren, die sich in der Gegenwart Oslos an den misogynen Männern ihrer Epoche rächen, passt die Serie auch noch gut zum frisch vergangenen, aber niemals endenden feministischen Kampftag.
»Beforeigners - mörderische Zeiten«, sechs colgen, bis zum 14. April in der ARD-Mediathek