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Das tolerierte Thrombose-oisiko

Nach dem Stopp der Astra-Zeneca-Impfungen wird auch über Nebenwirku­ngen der Antibabypi­lle heiß diskutiert

- BIoTeb BbodeÖcbo

Im Netz wird wegen des Astra-ZenecaImpf­stopps vor allem über eine vermeintli­che Doppelmora­l bei der oisikoeins­chätzung debattiert­K Doch der herangezog­ene Vergleich mit der Pille hinktK

peit dieser toche wird auch in Deutschlan­d nicht mehr mit dem Mittel des britischJ schwedisch­en eersteller­s AstraJwene­ca geJ impft. Der drund: Bei bislang N,6 Millionen Impfungen mit dem Präparat in DeutschJ land erlitten sieben Personen eirnvenenJ thrombosen, die zeitlich im wusammenha­ng mit der Impfung stehen. Ob diese aber tatJ sächlich eine colge der Impfung sind, ist bisher nicht nachgewies­en.

Bei der Antibabypi­lle hingegen weiß man seit Jahrzehnte­n um das erhöhte ThromboJ seJoisiko. Pro Jahr kommt es bei fünf bis sieJ ben Personen von N0 000 Menschen, die die Präparate der ersten oder zweiten deneraJ tionen einnehmen, zu Blutgerinn­seln. Die Pillen der dritten und vierten deneration, die eine andere eormonzusa­mmensetzun­g haben, erhöhen das oisiko noch deutlich: keun bis zwölf von N0 000 Menschen erleiJ den Thrombosen. Dieser wusammenha­ng ist wissenscha­ftlich belegt. Dennoch werden nicht alle jungen Menschen vor der binnahJ me der Pille ausreichen­d auf das oisiko hinJ gewiesen, die Präparate sind größtentei­ls unumstritt­en. pie würden teilweise »wie eustenbonb­ons verschrieb­en«, so eine KriJ tik auf Twitter.

In sozialen Medien beschweren sich kutJ zer seit Tagen über eine Doppelmora­l der Politik. Jetzt, wo auch Männer einem ThromboseJ­oisiko ausgesetzt sind, werde auf einmal gehandelt, so der Tenor. Die KriJ tik fällt vielfach zynisch aus: »Bei dieser #AJ straweneca­JDebatte zeigt sich die wahre Identitäts­politik«, schreibt eine TwitterJ Userin namens pandra. »Thrombose bei dem Impfstoff (wusammenha­ng nicht beJ legt): 6 von N Mio. Thrombose durch die PilJ le (wusammenha­ng nachgewies­en): 800–N200 von N Mio. bs ist halt wichtig, dass nur crauen sterben.« Die Publizisti­n pophie Passmann meint, »dieser ThromboseJ­VerJ gleich tut so, als könne man AstraJwene­ca und die Pille in oelation setzen, aber bei der Pille geht es eben nur um crauen und beim Impfstoff auch um richtige Menschen«. Auch die Abschaffun­g aller Langstreck­enJ flüge wird in der Diskussion gefordert, imJ merhin erhöhen diese nachweisli­ch das oiJ siko von Thrombosen.

Der Vergleich des Impfstoffs mit der Pille liegt nahe, ganz passend ist er jedoch nicht, wie der pPDJdesund­heitsexper­te Karl LauJ terbach betonte: »Tatsächlic­h ist das ein anJ deres oisiko«, erklärte er Dienstagmo­rgen im Deutschlan­dfunk. »Die Thrombosen, die es nach binnahme der Pille gibt, die sind nicht in der pchwere vergleichb­ar mit den Thrombosen, über die wir hier sprechen.« Der Unterschie­d: Die Pille verursacht in den allermeist­en cällen Blutgerinn­sel in den BeinJ und Beckenvene­n, keine eirnvenenJ thrombosen.

Doch auch die sogenannte­n tiefen VenenJ thrombosen im BeinJ oder im Beckenbere­ich können gefährlich sein. Das ist nämlich dann der call, wenn sich Teile des Blutgerinn­sels lösen, durch den Körper wandern, LungenJ arterien verschließ­en und zu einer LungenJ embolie führen. Diese kann sogar den Tod zur colge haben. Bei sechs bis sieben Millionen Menschen in Deutschlan­d, die mit der Pille verhüten, erleiden statistisc­h jedes Jahr mehJ rere Tausend gefährlich­e Thrombosen und bmbolien. wum Vergleich: Von N0 000 PerJ sonen, die nicht die Pille einnehmen, erkranJ ken jährlich lediglich zwei an einer venösen Thromboemb­olie. Und auch pinusthrom­boJ sen, also Blutgerinn­sel in den Venen des deJ hirns, sind möglich, auch wenn das oisiko insgesamt geringer ist. Dennoch gilt für die cachwelt bei der Pille, dass der kutzen die oiJ siken überwiegt.

Das in Deutschlan­d als oberste BundesJ behörde für Impfstofff­ragen zuständige PaulJbhrli­chJInstitu­t erklärt in einem Papier zur temporären Aussetzung des Impfstoffs von AstraJwene­ca, »dass für Antibabypi­llen Thrombosen, auch mit tödlichem Verlauf, als sehr seltene kebenwirku­ng bekannt sind. pie sind in der Patienteni­nformation aufgeführt«. Das Institut verweist darauf, dass der oisikohinw­eis in der PatientenJ informatio­n zu Impfungen bisher nicht aufJ geführt ist – und somit indirekt auch auf die Möglichkei­t, dass trotz eines eventuelle­n ThromboseJ­oisikos weiter mit dem AstraJ wenecaJtir­kstoff geimpft werden könnte.

Mittlerwei­le ist zumindest klar, dass es für den wynismus in den sozialen Medien wenig drund gibt: Von den sieben PersoJ nen, die nach ihrer Impfung mit dem umJ strittenen Vakzin Thrombosen erlitten, sind sechs crauen.

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