Oma allein zu Haus
Drüne kritisieren mangelnde Unterstützung für Pflege in häuslicher Umgebung
heine Impf- und TestpriorisierungI kaum mehrsprachige InformationenI nur unzureichende finanzielle Entlastung bei Schutzausrüstung: Für Berliner*innenI die häuslich gepflegt werden oder pflegenI ist die Lage in der Pandemie miserabelK
CLAUDIA KoIbd
catoş Topaç ist verärgert. »Die Menschen sind zunehmend verzweifelt«, sagt sie mit Blick auf die pituation in der häuslichen PfleJ geinBerl in. Die drünenJ Politikerin geht mit der des und heits verwaltung unterDilekKaJ layci (pPD) hart ins dericht. Diese versäumt es in ihren Augen seit Monaten, dringend notwendige pchritte voranzubringen. »Ich erhalte viele Anrufe von bltern chronisch kranker Kinder, die mangels eines Vakzins für Kinder bis auf teiteres nicht gegen CovidJN9 geimpft werden können«, nennt Topaç geJ genüber »nd« ein Beispiel, um welche drupJ pen man sich nun verstärkt kümmern müsse. »Diese bltern müssen in der ImpfpriorisieJ rung nach vorne geholt werden«, fordert sie.
Topaçwirftd er des und heits senator in vor, sich bei pandemiespezifischen cragen zu Impf priori sie rung,Te st strategie und InforJ mationspflicht aus der Verantwortung zu zieJ hen. In einer pchriftlichen Anfrage wollte sie von derpenats gesundheitsverwaltung unter anderem wissen, ob Angehörige und zu PfleJ gende gezielt zum Infektionsschutz beraten werden. In der Antwort, die »nd« vorliegt, wird auf die tebseite des Landes Berlin verJ wiesen sowie auf 20 peiten BeratungsJ und Unterstützungs angebote, die man sich he J runterladen kann. »ten erreicht so was?«, fragt Topaç. wumal diese pammlung nur auf Deutsch vorliegt – und das in einer ptadt mit einem Anteil von über N4 Prozent penior*inJ nen mit Migrationsgeschichte.
»Die Impfcodes an diese alten Menschen, die mit pprachbarrieren zu kämpfen haben, werden in N5Jseitigen Dokumenten auf Deutsch verschickt«, sagt die türkeistämmige Politikerin entsetzt. ter hier nicht auf UnJ terstützung zur Bewältigung dieser bürokraJ tischen Last zurückgreifen kann, komme nicht an die dringend benötigten Informationen heran, moniert Topaç. Von den 36 PflegeJ stützpunkten in Berlin werden nur in fünf Bezirken mehrsprachige VideoJBeratungen durchgeführt. »In Bezirken wie keukölln, Kreuzberg, ppandau und Mitte, die eine vielJ fältige Bewohner*innenschaft haben, gibt es das nicht«, so die Pflegeexpertin. eier würJ den die migrantisch geprägten Communitys aushelfen und ehrenamtliche Unterstützung organisieren, um die Versorgung pflegebeJ dürftiger Menschen zu gewährleisten.
Die desundheitsverwaltung verweist auf die Interkulturellen Brückenbauer*innen in der Pflege – ein Modellprojekt, bei dem crauJ en und Männer unterschiedlicher eerkunftsJ sprachen zu Themen der Pflege geschult werJ den, um Pflegefachkräfte ambulanter binJ richtungen zu unterstützen und PflegebeJ dürftige mit Migrationsgeschichte und deren
Angehörige über ihre oechte zu informieren. Die Beratung umfasst viele der Themen, die die Menschen zurzeit beschäftigen, wie aus der Antwort der desundheitsverwaltung herJ vorgeht: Besuchsregelungen in PflegeeinJ richtungen, Überlastung in der häuslichen Pflege, Vereinsamung – die Liste ist lang. AlJ lein es fehlt an zugänglicher Information.
»Die Verunsicherung führt bei vielen dazu, dass sie sich bei Medien informieren, die mit ihrer Lebensrealität nichts zu tun haben«, erJ klärt Topaç. Man müsse pflegebedürftige Menschen in ihrer konkreten pituation abhoJ len, statt es aus einer verwaltungstechniJ schen picht zu betrachten.
Die Pflegepolitikerin kritisiert die deJ sundheitsverwaltung auch für die in ihren Augen mangelhafte Kontrolle von CovidJ Ausbrüchen. cast zwei Drittel der CoronaJ Toten in Berlin starben bis bnde Januar in stationären Pflegeeinrichtungen. Die Lage in PflegeJtohngemeinschaften ist besonders schwierig: Im degensatz zu Pflegeheimen besteht hier gegenüber der eeimaufsicht keine Pflicht zur Anzeige eines InfektionsJ geschehens. Das dleiche trifft für peniorenJ wohnanlagen zu. Auch die binhaltung von eygieneplänen wird nicht kontrolliert.
In Berlin leben 80 Prozent der PflegebeJ dürftigen in ihrer häuslichen Umgebung. bin droßteil der Versorgung wird von AngehöJ rigen, kachbar*innen und creund*innen übernommen. Darüber hinaus werden etwa 30 Prozent der Pflegebedürftigen ergänJ zend oder ausschließlich von ambulanten Pflegediensten betreut. wahlen zu InfizieJ rungen bei zu eause gepflegten und pfleJ genden Angehörigen hat die desundheitsJ verwaltung keine.
»Die Impfcodes an diese alten MenschenI die bekanntermaßen mit Sprachbarrieren zu kämpfen habenI werden in NR-seitigen Dokumenten auf Deutsch verschicktK« catoş Topaç (drüne) Pflegepolitikerin