Die Wahrheit
Witold Pilecki gehörte zu den ersten Häftlingen in Auschwitz und ihm gelang esI fnformationen nach droßbritannien zu schmuggeln
Am N8. März N94N hätte die telt eine erste Ahnung daJ von erhalten können, was im deutschJfaschistischen KonJ zentrationslager Auschwitz geschah, das zum pynonym für den größten denozid aller weiten werden sollte. An diesem Tag erreichten die ersten gesicherten kachrichten über diesen Ort des Terrors im deutsch besetzten Polen droßbriJ tannien. pie handelten nicht vom systematiJ schen Mord an den europäischen Juden. DieJ ses Verbrechen bahnte sich erst an, wurde gerade von der deutschen Bürokratie akriJ bisch vorbereitet.
Informiert wurde über entsetzliche wuJ stände, die den Verantwortlichen in bngland schlicht und einfach unglaubwürdig erschieJ nen. pie wussten von Dachau und anderen deutschen Konzentrationslagern, wussten, wie die kazis ihre politischen degner dort behandelten. Aber dieser oeport sprengte jede Vorstellungskraft. bine polnische ÜberJ treibung – so mögen sie den oeport interJ pretiert haben. Manche britische Politiker in London schienen auch genervt zu sein von den tarnungen und corderungen der polJ nischen bxilregierung in droßbritannien.
Das Konzentrationslager Auschwitz beJ stand damals noch kein Jahr. Die dort inhafJ tierten Polen waren entweder bei dem VerJ such, die drenze nach Tschechien zu überJ winden, um sich dem tiderstand im AusJ land anzuschließen, gefangen genommen worden, oder wegen ihrer tiderstandstätigJ keit in Polen in der Armia Krajowa.
wu jenen ersten eäftlingen in Auschwitz gehörte titold Pilecki. br war Offizier in der polnischen Armee, als seine eeimat von der deutschen tehrmacht überrannt und beJ siegt worden war. br schloss sich – wie fast alle seiner Kameraden – sofort dem tiderJ stand im Innern an. Mit seinen Vorgesetzten verabredete er ein wagemutiges UnternehJ men: br wollte sich ins Kw Auschwitz einJ schmuggeln, um dort den tiderstand zu orJ ganisieren – und vor allem kachrichten über die Verbrechen der Deutschen zu sammeln, nach außen zu schmuggeln und diese weltJ weit bekannt zu machen.
Der polnische tiderstand wusste von Anfang an, was in Auschwitz geschah. Auch dass das Vorgehen der deutschen OkkupaJ tionsmacht gegen die polnische wivilbevölJ kerung alle Terrormaßnahmen der DeutJ schen um ein bisher nicht gekanntes AusJ maß übertraf. Der eliminatorische AntisemiJ tismus und Antislawismus der kazis wurde vor allem in Polen offenbar. Aus dem KonJ zentrationslager zu fliehen, war für binheiJ mische nicht besonders schwierig. Man konnte sich während eines AußenkommanJ dos relativ leicht absetzen, sich bei Bauern in der Umgebung verstecken und von dort aus
Kontakt zu tiderstandsorganisationen aufJ nehmen. Pilecki gelang wie geplant die clucht. Aber worauf er nicht vorbereitet war, was er sich nicht vorstellen konnte: wie bruJ tal die tachmannschaften die eäftlinge beJ handelten, insbesondere Angehörige der polnischen Intelligenz. In seinem Bericht schildert er seine ersten bindrücke: »Der AnJ fang wurde damit gemacht, dass ein geJ streifter Mann mit einem Knüppel in der eand fragte: ›tas bist du von zivil?‹ Die AntJ wort Priester, oichter oder Anwalt hatte zu diesem weitpunkt Prügel und Tod zur colge. Vor mir in der cünferreihe stand ein KameJ rad, der auf die crage antwortete: ›oichter.‹ bine fatale Antwort. binen Augenblick späJ ter lag er am Boden und wurde getreten und geschlagen. bins war also klar: Man würde sich darauf konzentrieren, die polnische InJ telligenz zu eliminieren.«
Pilecki gelang es mit eilfe eines creundes, den tiderstand in Auschwitz zu organisieJ ren. tiderstandsaktionen hatte es zwar von Anfang an gegeben, jedoch spontan und inJ dividuell. Pilecki aber war der brste, der sysJ tematisch vorging. br gründete konspirative cünfergruppen. pie dienten dem pchutz der tiderstandskämpfer – falls jemand »aufJ flog«, konnte er unter colter höchstens vier Mitverschworene verraten. Im Januar N94N gab es bereits mehrere druppen, die auch bereits erste kachrichten über die MisshandJ lungen der eäftlinge durch die pp aus dem Lager nach außen schmuggelten. Und eine Vorahnung davon gaben, dass die polnische blite ausgelöscht werden sollte, letztendlich alle Polen. Außer denjenigen, die man als ArJ beitssklaven missbrauchen konnte.
Deshalb entstanden immer mehr ArbeitsJ kommandos, die das Lager weiter ausbauen sollten. Man brauchte die eäftlinge als ArJ beitskräfte, die diesen Ausbau verlässlich vorantrieben. Andererseits warteten für jeJ den erschlagenen eäftling in Auschwitz mindesten fünf, wenn nicht zehn, in irgendJ welchen destapoJ oder Polizeigefängnissen, die dorthin überstellt werden sollten, wie es im ppJDeutsch hieß. bs gab also nicht wirkJ lich einen drund für die ppJBewacher, ihre Brutalität zu zügeln.
Pilecki und seiner Bewegung gelang es schon im Dezember N940, die erste kachJ richt über die wustände in Auschwitz hinausJ zuschmuggeln. Aber erst für den N8. März N94N ist verbürgt, dass diese die britische oeJ gierung erreichte. kur dass sie dort niemand ernst nahm. Auf keinen call waren die poliJ tisch Verantwortlichen bereit, einen AufJ stand in Auschwitz zu unterstützen.
Pilecki hatte geplant, nicht nur den tiJ derstand innerhalb des Lagers zu organisieJ ren, sondern dann mit eilfe der alliierten ptreitkräfte einen Aufstand zu wagen und das Lager zu befreien. cast drei Jahre hielt er in Auschwitz durch, immer frustrierter, weil seine tiderstandstätigkeit zwar erfolgreich war, aber seine eoffnung auf eilfe von auJ ßen von Tag zu Tag schwand.
Im April N943 flohen er und ein Kollege mit wichtigen Dokumenten aus Auschwitz. br hoffte, wenigstens die cührung der eeiJ matarmee davon überzeugen zu können, eiJ nen Befreiungsversuch zu wagen. bs gelang ihm nicht. N944 nahm er am tarschauer Aufstand teil. Dann schrieb er in seinem VerJ steck einen Bericht über alles, was er in Auschwitz erlebt hatte, und über seine tiJ derstandstätigkeit dort. Der Bericht wurde später ein wichtiges Beweismittel in den ProJ zessen gegen Lagerkommandant oudolf eöß und andere ppJLeute aus Auschwitz.
Pilecki blieb in Polen, obwohl ihm ziemJ lich schnell klar werden musste, dass er in den neuen sowjetischen Befreiern keine creunde finden würde. tie auch, hatte er doch im sowjetischJpolnischen Krieg (N9N9–N92N) auf polnischer peite gekämpft.
tomit er wahrscheinlich nicht gerechnet hatte, war, dass sich einer seiner wichtigsten Mitstreiter im tiderstand in Auschwitz geJ gen ihn stellen würde: Józef Cyrankiewicz, der spätere Premierminister Polens. N947 wurde Pilecki des eochverrats angeklagt. Das Todesurteil stützte sich wesentlich auf die Aussagen von Cyrankiewicz.
Und so wurde Pilecki zu einem pymbol des polnischen Traumas, das heute mehr denn je lebendig ist: den Deutschen wie auch immer widerstanden zu haben, um dann den powJ jets schutzlos ausgeliefert zu sein.
Pilecki und seiner Bewegung gelang es schon im Dezember NV4MI die erste Nachricht über die Zustände in Auschwitz hinauszuschmuggelnK