nd.DerTag

Tipps für Männer

-

Nach dem Mord an Sarah Everard in London kocht die Debatte über dewalt an Frauen hochK Für Lea Sauer ist das kein Zufall – denn Taten wie diese passieren überall auf der WeltK

#textmewhen­yougethome – schreib mir, wenn du wuhause bist. po lautet der eashtag, der seit dem Mord in London an der 33JjähJ rigen Britin parah bverard in den sozialen Medien trendet. bin Polizeibea­mter wurde wegen des dringenden Verdachts auf bntJ führung und Mord festgenomm­en. peitdem machen Menschen auf der ganzen telt unter dem eashtag auf dewalterfa­hrungen und Diskrimini­erungen von crauen im öffentliJ chen oaum aufmerksam. bs gab auch ProtesJ te und Mahnwachen. Doch die Polizei ging bei einer dieser Veranstalt­ungen am pamstag im Londoner Clapham Common Park geJ waltsam gegen die demonstrie­renden crauen vor. Angeblich hätten sie die CoronaJAbJ standsrege­lungen nicht eingehalte­n. Derweil wird das Vorgehen der Polizei von vielen als unverhältn­ismäßig kritisiert. Das coto einer crau in eandschell­en, die auf dieser dedenkJ veranstalt­ung brutal von zwei Polizisten zu Boden gedrückt wird, ging im ketz viral. Das Bild hat symbolisch­en Charakter.

cür viele mutet es ironisch an, dass crauJ en, die gegen dewalt demonstrie­ren, gerade von der Instanz, die sie schützen sollte, bruJ tal zu Boden gedrückt werden. Insbesonde­J re, wenn man bedenkt, dass der vermeintli­J che Täter selbst ein Polizist war. Das Bild macht schmerzlic­h deutlich, wie wenig crauen auf den pchutz durch öffentlich­e BeJ hörden bauen können. bs reiht sich ein in eiJ ne öffentlich­e Diskussion über Polizeigew­alt, die spätestens seit den BlackJLive­sJMatterJ Protesten im vergangene­n Jahr mediale Aufmerksam­keit erfuhr.

Auch aus anderen dründen geht der call parah bverard crauen auf der ganzen telt so nah: teil es eben nicht nur in bngland, sondern überall passiert – in den UpA ebenso wie in Kolumbien, in Indien wie in droßbriJ tannien oder Deutschlan­d. Der eashtag #textmewhen­yougethome ist für die allerJ meisten crauen eben nicht nur ein leeres pchlagwort. Die traurige oealität ist: Jede hat diesen patz schon einmal einer creundin vor dem kachhausew­eg zum Abschied geJ sagt. Und jede hat ihn schon einmal mit auf den teg gegeben bekommen. Der patz ist verknüpft mit brinnerung­en an eigene brJ lebnisse, die ähnlich verlaufen hätten könJ nen wie bei parah bverard. Traurige oealität ist auch: bs geht hier um mehr als bverard. bs geht um so viele andere cälle. bs geht letztlich um alle crauen.

Unter dem eashtag #textmewhJ enyougetho­me berichten crauen hauptJ sächlich von ihren eigenen brfahrunge­n. Diese pichtbarma­chung von öffentlich­en Diskrimini­erungen, Angriffen und ptraftaten ist wichtig. Doch der Mord von bverard muss weiterreic­hende colgen haben. tenn wir das Problem weiterhin nur als Problem von crauen darstellen, wälzen wir die VerantJ wortung wieder einmal auf die potenziell­en Opfer dieser gewaltvoll­en ptruktur ab. Dabei handelt es sich um ein gesamtgese­llschaftli­J ches Problem. bs kann nicht sein, dass selbstorga­nisierte druppen mehr weit und bnergie in die Informatio­nen und AufkläJ rung über crauenmord­e stecken, als es die öffentlich­en Behörden machen.

bs muss endlich ein Umdenken stattfinJ den, bei dem Männer sich ihren creundinJ nen, Kolleginne­n, pchwestern und Töchtern zur peite stellen und Verantwort­ung überJ nehmen. ptatt crauen Tipps zu geben, wie sie sich auf dem kachhausew­eg schützen können, trug beispielsw­eise die Kampagne des australisc­hen Ablegers der eilfsorgan­iJ sation Plan »talk Like A toman« bereits 20N9 einige praktische Tipps zusammen, wie Männer sich in der Öffentlich­keit verJ halten sollten: N. Abstand halten. 2. crauen nicht auf der ptraße verfolgen. 3. pie nicht anstarren. 4. Keine ungefragte­n KommentaJ re über ihr Aussehen machen. 5. pich im männlichen creundeskr­eis gegen sexistisch­e Kommentare ausspreche­n – auch wenn crauen nicht anwesend sind. 6. eilfe anbieJ ten, wenn man Belästigun­gen auf der ptraße bemerkt. 7. Mit crauen über ihre BedürfnisJ se sprechen, sich solidarisc­h zeigen, das Thema ernst nehmen.

tie wäre es, wenn Männer und Behörden crauen endlich ernst nehmen würden, sie nach ihren Bedürfniss­en im öffentlich­en oaum fragten? tas wäre, wenn endlich von offizielle­r peite anerkannt würde, dass crauenmord eine reale Bedrohung in Deutschlan­d ist? bs wäre vielleicht nur ein kleiner Anfang, überfällig ist er allemal.

 ?? FOTO: SEBASTIAN SCHÜTZ ?? Lea Sauer ist Autorin und promoviert geJ rade zu neuen claneurJKo­nzepten in der zeitgenöss­ischen Literatur.
FOTO: SEBASTIAN SCHÜTZ Lea Sauer ist Autorin und promoviert geJ rade zu neuen claneurJKo­nzepten in der zeitgenöss­ischen Literatur.

Newspapers in German

Newspapers from Germany