Immer weniger Migranten auf Ägäis-Inseln
Athen. Die Zahl der Migranten, die auf den griechischen Inseln in der Ost-Ägäis ausharren, ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen. Während im Februar 2020 gut 42 414 Menschen in und um die Registrierlager auf Lesbos, Samos, Chios, Kos und Leros lebten, befanden sich im Februar 2021 nur noch 15 220 Migranten auf diesen Inseln. Dies teilte das griechische Migrationsministerium am Donnerstag mit. Auch die Bearbeitung der Asylanträge soll nach Angaben des Ministeriums beschleunigt worden sein. Vor einem Jahr waren noch 138 462 Asylanträge in Bearbeitung. Im Februar 2021 sei die Zahl auf 74 934 zurückgegangen. Zudem kehrten im Februar deutlich mehr Migranten in ihre Länder zurück, als aus der Türkei nach Griechenland kamen. Im Februar seien 399 Personen angekommen und 1137 abgereist, teilte der griechische Migrationsminister Notis Mitarakis am Donnerstag mit. Die konservative griechische Regierung hat die Asylverfahren beschleunigt und zusätzliches Personal eingestellt. Zudem wurden mehrere Tausend Migranten, meist unbegleitete Minderjährige oder kranke Kinder mit ihren Familien, in andere EU-Staaten gebracht. Tausende, die mit großer Wahrscheinlichkeit Asyl bekommen werden, wurden aufs Festland gebracht. Zudem werden die Seegrenzen zur Türkei schärfer überwacht. Humanitäre Organisationen werfen Athen vor, illegale Zurückweisungen in die Türkei (Pushbacks) zu erlauben.