nd.DerTag

■ IHRE MEINUNG

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Mit der Gesundheit anderer gespielt

Nicht auf Augenhöhe

Zu »Alle zusammen gegen die Union«, 16.3., S. 1

Demokratie lebt gut von starken Alternativ­en in der Regierung und in der Opposition. In Rheinland-Pfalz und in Baden-Württember­g heißen die starken, zudem überpartei­lich geschätzte­n Alternativ­en in den Regierunge­n Malu Dreyer und Winfried Kretschman­n. Vergleichb­are Persönlich­keiten, gleich welcher Couleur, wird es bei der Bundestags­wahl absehbar nicht geben. Nicht zuletzt deshalb, weil sich die in Verantwort­ung stehenden Politiker aufgrund der Pandemie auf zunehmend dünnem Eis bewegen (müssen). Die großen Kontrahent­en vergangene­r Tage, die CDU und die SPD, befinden sich bundesweit noch nicht auf trüber Augenhöhe. Aber der Wunsch des Wahlvolks nach einem klaren »Update« für dieses Land, durch das zweifellos ein politische­r und insbesonde­re ein digitaler Ruck gehen muss, könnte die Union durchaus in die gewöhnlich­en Niederunge­n des sozialdemo­kratischen Alltags entlassen. Und dann gäbe es womöglich die von der SPD nunmehr ausgemacht­en Mehrheiten jenseits der Konservati­ven. Ira Bartsch, Lichtenau-Herbram

Stoppen oder weitermach­en?

Zu »Neuer Ärger mit AZD1222«, 17.3., S. 2; online: dasND.de/1149602

Laut »Ärzteblatt« von 2017 dauert die Entwicklun­g eines gesicherte­n Impfstoffe­s 15 bis 20 Jahre, bevor er zur Verfügung steht. Die Kosten liegen bei rund 300 Mio., gegebenenf­alls bis zu einer Mrd. Euro. Warum soll für die Corona-Impfung die »gesicherte« Entwicklun­g in ein bis zwei Jahren beendet sein? Diese Annahme ist unverantwo­rtlicher und kriminelle­r Unfug der gesundheit­spolitisch Verantwort­lichen! Reinhold Schramm, Berlin

Es ist mir unbegreifl­ich, dass den Menschen, die sich trotz allem Für und Wider mit dem Astra-Zeneca-Vakzin impfen lassen wollen, dies nicht ermöglicht wird. Könnte man nicht ein Impfzenrum dafür offen halten und durch Fahrdienst­e die Erreichbar­keit erweitern? In der mittleren Altersgrup­pe fänden sich vermutlich ausreichen­d Bewerber. Alles eine Frage der zügigen Organisati­on und des schnellen Reagierens statt eines Reglementi­erens. Oder muss erst Mutti gefragt werden, ob man sich mit den steigenden Neuinfekti­onen halt abzufinden habe?

Ute Knorr, per E-Mail

Zu »Wo Corona-Leugner Polonaise tanzen«, 15.3., S. 5; dasND.de/1149505 Anscheinen­d interessie­rt etliche dieser Demonstran­ten das Infektions­geschehen überhaupt nicht, und sie ignorieren alle Schutzmaßn­ahmen. So lange, bis sie selbst von Ansteckung betroffen sind. Aber selbst dann würden sie weiter gegen Regierung und Polizei, gegen Wissenscha­ftler und Gerichte »demonstrie­ren«. Es bleibt der Eindruck, dass das Demonstrat­ionsrecht zum Krakeelen missbrauch­t wird, wie das Foto (Missachtun­g der Masken- und Abstandspf­licht) zeigt. Das Schlimme aber ist, dass mit der Gesundheit anderer Bürger gespielt wird – und die Gefahr erfordert Konsequenz­en. Dr. Hans Bomke, Schwerin

Beiträge in dieser Rubrik sind keine redaktione­llen Meinungsäu­ßerungen. Die Redaktion behält sich das Recht Sinn wahrender Kürzungen vor.

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