Schließen und Impfen
Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen deuten sich wieder schärfere Alltagsbeschränkungen an. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte, möglicherweise könne es keine kürzlich noch geplanten weiteren Öffnungsschritte geben, vielleicht seien »sogar Schritte rückwärts« nötig. Der SPDGesundheitsexperte Karl Lauterbach zeigte sich überzeugt, dass ein Lockdown unumgänglich sei. Entscheidungen soll es am Montag beim nächsten Bund-Länder-Treffen geben.
Hamburg machte bereits am Freitag Öffnungen rückgängig, die erst Anfang vergangener Woche ermöglicht worden waren. In der Stadt müssen sich private Kontakte wieder auf eine Person außerhalb des eigenen Hausstandes beschränken. Auch Museen und Tierparks müssen schließen. Vorerst nicht betroffen sind Schulen und Kitas. In Hamburg lag die Inzidenz drei Tage lang über 100.
Bundesweit stieg die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen auf 96, teilte das RKI am Freitag mit. Am Donnerstag hatte dieser Wert bei 90 gelegen. Dabei gibt es große regionale Unterschiede, von jetzt 56 im Saarland bis 187 in Thüringen.
Impfen: Am Freitagnachmittag wollten sich Bund und Länder zum Impfgipfel treffen, Ergebnisse lagen bis Redaktionsschluss noch nicht vor. Nach Plänen des Bundeskanzleramts sollen ab der Woche nach Ostern immer mehr Corona-Schutzimpfungen in Hausarztpraxen möglich sein. Für die erste Woche sind zunächst rund eine Million Impfdosen für Arztpraxen vorgesehen.