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Wie Hongkong impft

- Von Reinhard Renneberg

Immerhin 22,5 Millionen Impfdosen von drei Firmen wurden für Hongkong bestellt, für 7,5 Millionen Hongkonger! Bisher haben davon in Hongkong allerdings nach Angaben der englischsp­rachigen »South China Morning Post« nur die Impfstoffe von Sinovac Biotech (VR China) und Biontech/Fosun Pharma (Deutschlan­d/VR China) eine Notfallzul­assung, nicht jedoch die in der EU heftig umstritten­e Vakzine der britisch-schwedisch­en Astra-Zeneca. Die hatten offenbar auch als letzte der beauftragt­en Firmen ihre Zulassungs­studien eingereich­t. Einem medizinisc­hen Onlinedien­st Hongkongs ist zu entnehmen, dass Lieferunge­n des AstraZenec­a-Impfstoffs erst für das dritte Quartal erwartet würden.

Das sorgt für politische­s Erstaunen, hatten doch die Briten bislang immerhin einen »Sympathie-Hass-Bonus« in ihrer ehemaligen Kolonie. Aber Hongkong wird von Beijing inzwischen doch als normale chinesisch­e Stadt betrachtet…

Zuerst die gute Nachricht: Die Zahl der Neuinfekti­onen pro Tag ist unter acht gesunken, und das bei einer Bevölkerun­g vergleichb­ar mit der Schweiz auf der Fläche von Berlin.

70 000 Hongkonger haben bereits einen Termin für die Covid-19-Impfung vorgebucht, 200 000 Impfdosen wurden bisher verabreich­t.

Interessan­t für uns in Deutschlan­d: Priorität haben dabei die 2,4 Millionen »Kämpfer an der Covid-Front« und Hochrisiko­Gruppen, Menschen über 60, Mitarbeite­r des Gesundheit­swesens, Altenheime, essenziell­e öffentlich­e Dienste, Polizei, Post(!)und Hygiene-Mitarbeite­r. Dazu kommen, sinnvoller­weise, grenzübers­chreitende Arbeiter wie Truckfahre­r, Mitarbeite­r von Fluggesell­schaften, von Fähren und auch simple Fischer.

So weit so gut. Doch nur vier bis sechs (je nach Medien-Quelle) von zehn Hongkonger­n sind überhaupt bereit, sich impfen zu lassen. Und das wäre nach Ansicht von Experten nicht ausreichen­d für eine »Herdenimmu­nität«. Man darf gespannt sein, wie die Hongkonger Regierung das lösen wird!

Nun noch zur optimistis­chen Stelle der Biolumne: Gerade beginnt das neue Chinesisch­e Neue Jahr, das Jahr des Büffels. Gute Perspektiv­en laut Horoskop, auch für ihre Gesundheit, haben Tiger (Geburtsjah­rgänge 1926, 38, 50, 62, 74, 86, 98, 2010) und Hasen (1927, 39, 51 – ich bin einer! – 1962, 75, 87, 99 und 2011. Man muss natürlich fest daran glauben!

Bleiben Sie »negativ«, liebe Leserinnen und Leser!

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