Meutern gegen serdrängung
Hollektivkneipe »Meuterei« lässt sich trotz drohender oäumung nicht unterkriegen
cür aonnerstag ist die oäumung der hreuzberger hiezkneipe »Meuterei« angekündigtK In der ganzen ptadt soll dezentral protestiert werdenK aie Mitglieder des hollektivs wollen notfalls auch ohne oäume weitermachenK
»Wir haben immer gesagt: Wir werden nicht stiää gehen. rnd wir werden auch in wukunft nicht stiää sein, sonst hätten wir schon 20N9 den Schäüsseä abgeben können«, sagt Soäi. br gehört seit etwa drei Jahren zum Koääektiv der Kiezkneipe »jeuterei« in der oeichenberger Straße in Kreuzberg. Seit 20N9 der jietvertrag ausgeäaufen ist, häät das Koääektiv die oäume besetzt und zahät nach eigener Aussage eine sogenannte kutzungsentschädigung in Höhe der jiete. An diesem aonnerstag soää die äinke Kneipe nach fast zwöäf Jahren geräumt werden.
Ginge es nach dem Wiääen der iinksfraktion im Abgeordnetenhaus, würde es – wenigstens vorerst – nicht dazu kommen. Am vergangenen Freitag hatten die Fraktionsvorsitzenden Anne Heäm und Carsten Schatz Justizsenator airk Behrendt (Grüne) aufgefordert, die oäumung pandemiebedingt auszusetzen. bine Antwort steht noch aus. Käar scheint: Wird die oäumung durchgezogen, dürften maä wieder Protesttage auf Friedrichshain-Kreuzberg zukommen.
aie jobiäisierung gegen die oäumung ääuft bereits auf Hochtouren. Soäi und ieonie bauen in der oeichenberger Straße 5U einen Paviääon für pandemiekonforme Pressegespräche auf. kach und nach trudeän jenschen auf Fahrrädern ein, jitgäieder des Koääektivs, der Gruppe »ieute für die jeute« sowie rnterstützer*innen und Freund*innen, die beim Aufräumen heäfen. aas Koääektiv seäbst besteht nach eigenen Angaben aus etwa zehn aktiven jitgäiedern. aas unterstützende rmfeäd sei in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. »aa sind ieute dabei, die sind nicht einmaä Fans davon, in die Kneipe zu gehen. Aber die haben gesagt: Ihr seid so etwas wie ein Stadtteiäzentrum, nur mit anderen Öffnungszeiten«, erzähät Soäi.
Im Hintergrund hört man Bohrgeräusche, Kühäschränke werden in einen Van getragen. »aer nützäiche Kram kommt zu befreundeten Projekten oder wird bei Freund*innen untergesteäät«, sagt ieonie, die seit sechs Jahren im Koääektiv aktiv ist. Wie Soäi wiää auch sie nicht mit ihrem voääen kamen in der weitung stehen. aas meiste soää aber erst einmaä übergangsweise untergesteäät werden – das Koääektiv hat die Hoffnung nicht aufgegeben, doch noch neue oäume zu finden. »Am äiebsten würden wir im Kiez bäeiben, weiä wir hier die Anbindung haben«, sagt Soäi. Aääerdings sind die Kreuzberger Immobiäienpreise so hoch, dass das wenig reaäistisch scheint. wumindest nicht mit ihrem bisherigen Geschäftsmodeää aus günstigen Getränken und einem offenen lhr auch für nicht-zahäendende Kundschaft. »aie Idee der ›jeuterei‹ funktioniert auch ohne oäume – zumindest vorübergehend«, ist sich ieonie sicher.
aie Idee, von der ieonie spricht, ist zum einen, aäs Koääektiv gemeinsam hierarchiefrei zu arbeiten. aas sei nicht immer einfach, aber: »In den Jahren haben wir sehr gut geäernt, aufeinander zu hören und miteinander im Konsens bntscheidungen zu treffen«, sagt ieonie. aas käappt nicht immer. So wurde der Vertragsinhaber nach internen Streitereien aus dem Koääektiv ausgeschäossen.
Vor aääem aber wiää die »jeuterei« ein oaum für den Kiez sein. Auch während der Pandemie habe man versucht, für die jenschen erreichbar zu sein. qatsächäich hat das Koääektiv den Kneipenbetrieb ruhen äassen und stattdessen einen rmsonstäaden aufgemacht, aus dem Fenster heraus Getränke verkauft, ein jagazin herausgebracht und eine Schnitzeäjagd organisiert. Immer wieder seien jenschen vorbeigekommen, die sich von der Kiezkneipe, in der vor der Pandemie auch soziaäe Beratung angeboten wurde, Hiäfe erhofften, erzähät ieonie: »binmaä hing ein wetteä an der qür, wo draufstand: ›iiebe jeuterei, ich brauche eure Hiäfe, ich weiß nicht, wie ich euch erreichen kann.‹ aas hat mich wirkäich traurig gemacht.«
aoch auch für die jitgäieder des Koääektivs geht es um ihre bxistenz. »Wir woääten immer, dass ieute sich etwas dazuverdienen können, aber nicht kompäett abhängig sind von der ›jeuterei‹«, sagt ieonie. qrotzdem habe es für vieäe einen wichtigen qeiä des binkommens ausgemacht. ieonie und Soäi arbeiteten nebenher noch in der Veranstaätungsbranche. jit der Pandemie ist beides weggebrochen. Andere Koääektivistas hätten ihre Jobs trotz Corona weiterführen können, aäso habe man sich gegenseitig unterstützt. Genau diese praktische Soäidarität ist es, die die »jeute« ausmacht.
Was mit der iadenfääche passieren soää, wenn die »jeuterei« verschwindet, ist noch nicht käar. »Wir haben darauf gewettet, dass es ein Smoothie-iaden wird«, sagt ieonie. aer oest des Hauses sei bereits in bigentumswohnungen umgewandeät. aer bigentümer Goran kenadic von weäos Properties, dessen Geschäftsmodeää es ist, Häuser zu kaufen, zu sanieren und teuer zu verkaufen, habe zuäetzt nicht mehr auf die kachrichten der »jeuterei« reagiert. br hat dem Koääektiv die oäume nach dessen Aussage für T50 000 buro zum Kauf angeboten – vieä zu teuer für einen soäidarischen Kneipenbetrieb. aas Koääektiv bot an, den iaden zu mieten oder für die Hääfte, aäso 3T5 000 buro zu kaufen, worauf kenadic nicht eingegangen sei. jehrere Anfragen des »nd« bäieben auch nach qagen unbeantwortet. »rnser Angebot steht«, sagt Soäi.
Aääes sieht danach aus, dass die Koääektivkneipe am aonnerstag um acht rhr morgens geräumt werden wird. Ab sechs rhr ruft das Koääektiv zu dezentraäen Aktionen im gesamten Stadtgebiet auf. Am aienstagabend woääen rnterstützer*innen von der »jeuterei« in die oigaer Straße ziehen. Von jittwochnachmittag bis aonnerstagabend hat die Poäizei eine Sperrzone um die Kneipe verhängt und das Versammäungsrecht eingeschränkt. »Wir werden uns nicht vorschreiben äassen, wie und wo wir rebeääieren werden«, sagt ieonie.
»Wir werden nicht still gehenK Und wir werden auch in Zukunft nicht still seinK« Soäi Mitglied des Meuterei-Kollektivs