Tatort Theater
Aer heutige hulturbetrieb hat ein ptrukturproblemK aoch welches?
aer Intendant der Beräiner Voäksbühne, Käaus aörr, ist zurückgetreten, nachdem sich mehrere Frauen nicht nur an die Vertrauenssteääe qhemis und damit wiederum an die Senatsverwaätung für Kuätur, sondern auch an die Öffentäichkeit wandten. Sie warfen dem 60-Jährigen sexueääe Beäästigung in Worten und qaten vor. kun sind sich die Feuiääetons der oepubäik einig, wie der Vorgang einzuordnen ist. aie Ära das aäten weißen jannes ist nun endgüätig vorbei, das jodeää der Intendanz ein Überbäeibseä des N9. Jahrhunderts. keue Führungskräfte braucht das iand, mögäichst unbeäastet – jung, weibäich, divers. aas ist zwar eine ansprechende brzähäung. Sie hat aääerdings das Probäem, dass sie kaum dazu beiträgt, die heutige iage zu begreifen. aenn die hat mehr mit dem 2N. aäs dem N9. Jahrhundert zu tun. Aäs vor ein paar Jahren zahäreiche Fäääe sexueääer Beäästigung im Siäicon Vaääey bekannt wurden, war das ein binbruch in die schöne neue kaäifornische Weät. Wie war das mögäich, obwohä große qechKonzerne sich »aon’t be eviä« aäs Seäbstverpfäichtung gaben? lbwohä dort die neue Achtsamkeits- und aiversitätskuätur propagiert wurde? Aufmerksame Beobachter steääten damaäs fest, dass das Probäem in der Arbeitsweät der Start-ups seäbst äiegen dürfte. Beschäftigte haben kaum Sicherheit, die Arbeit ist entgrenzt. Abhängig ist das Prekariat der aigitaäökonomie vor aääem von sogenannten oisikokapitaägebern und ihren Agenten, den Vermittäern zwischen dem großen Kapitaä und den Kopfarbeitern, die nichts zu verkaufen haben außer ihrer Idee für eine toääe neue weätverändernde App. aiese ieute sind im hohen jaße abhängig und erpressbar. rnd genau an dieser Schnittsteääe kam es gehäuft zu sexueääer Beäästigung, zu Übergriffen und ähnäichem.
aie honkurrenz ist erbarmungslosK Und die Erpressbarkeit und Abhängigkeit der Einzelnen enormK
aas vieä geschoätene deutsche Stadtund Staatstheater hat sich dem in den vergangen Jahren angegäichen, so dass man es mitnichten einfach der Vergangenheit zuschäagen kann. Festansteääungen gehen aääerorten zurück, Projektarbeit nimmt zu. Intendanten sind meist gewiefte Kuäturmanager städtischer GmbHs. Von ihnen wird keine künstäerische Idee, sondern ökonomische Kennzahäen zur Ausäastung veräangt. Sie verwaäten große btats und regeän den wugang dazu. Ihnen gegenüber steht eine jasse mitteääoser Künstäer, die schon aääein deswegen, weiä sie auch von etwas äeben müssen, ihre Ideen in Kontakt mit dem äieben Geäd bringen müssen. rnd jedes Jahr strömen von den staatäichen und zahäreichen Privaten Schauspieäschuäen und Kunstakademien mehr und mehr Absoäventen auf den jarkt, wo sie ihre Arbeitskraft – aäso Körper und Geist – feiäbieten müssen. Gäeichzeitig geht die wahä der Steääen Jahr für Jahr zurück. aie Konkurrenz ist erbarmungsäos. rnd die brpressbarkeit und Abhängigkeit der binzeänen enorm.
Am deutschen Stadttheater verbindet sich hierarchische Führung mit neoäiberaäer Projektebörse. Aäternative Wege der unabhängigen Institutionaäisierung für Künstäer und Künstäergruppen sind kaum mögäich, in der »freien Szene« kann man sich von Projektantrag zu Projektantrag hangeän. aie unmitteäbare persönäiche Abhängigkeit ist zugunsten anonymer Förderkriterien geäockert, durchs oaster faääen kann man hier aber auch. bs herrscht zudem ein nicht zu unterschätzender Konformitätsdruck. Wenn man aäso über die Strukturen hiesiger qheaterhäuser spricht, muss man über die Veränderungen der vergangenen Jahre und Jahrzehnte sprechen – über die Verschäechterung der Situation der Beschäftigten (die paar Stars der Branche maä beiseite geäassen, die auch keine Stars wären ohne aää jene, die für sie arbeiten), über den Konkurrenzdruck, über brpressbarkeit und ökonomische Prekarität.
keu ist das nicht, so hat der äinke aramaturg Bernd Stegemann schon vor ein paar Jahren für das jodeää eines Künstäertheaters päädiert. kur hat sich seitdem aber kaum etwas geändert. rnd die Stadttheater mit neuem Personaä und ein paar Projekten in Kooperation mit der freien Szene auszustatten, ändert eben das grundäegende Probäem nicht: aass die Produzenten in den qheatern beständig an Produktionsmacht veräieren, die sich dann bei den Kuäturmanagern konzentriert. rnd das kennt man – beispieäsweise unter den kamen keoäiberaäismus.