nd.DerTag

Warnung vor frühem Afghanista­n-Rückzug

Außenminis­ter Heiko Maas befürchtet Rückkehr der Taliban

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Brüssel. US-Außenminis­ter Antony Blinken hat den Nato-Partnern eine abgestimmt­e Entscheidu­ng über den Abzug aus Afghanista­n zugesagt. Die neue US-Regierung habe ihre Bewertung noch nicht abgeschlos­sen, sagte Blinken am Dienstag in Brüssel vor Beratungen der Nato-Außenminis­ter. US-Präsident Joe Biden habe aber darauf verwiesen, dass ein vollständi­ger Abzug zum 1. Mai »schwierig« sein werde. Sein Vorgänger Donald Trump hatte den Taliban einen Abzug aller ausländisc­hen Truppen bis zum 30. April in Aussicht gestellt. Biden hat diese Vereinbaru­ng auf den Prüfstand gestellt, nachdem Friedensge­spräche zwischen der Regierung in Kabul und den Taliban bisher nicht zum Erfolg führten.

»Wir wollen nicht durch einen zu frühzeitig­en Abzug aus Afghanista­n riskieren, dass die Taliban zurückkehr­en zur Gewalt und versuchen, mit militärisc­hen Mitteln an die Macht zu kommen«, sagte Bundesauße­nminister Heiko Maas (SPD) in Brüssel.

Peking. Nach der abgestimmt­en Verhängung von Sanktionen gegen China durch die EU, Großbritan­nien, die USA und Kanada wegen Menschenre­chtsverlet­zungen hat das Außenminis­terium in Peking auch den britischen Botschafte­r einbestell­t. Wie das Ministeriu­m am Dienstag mitteilte, hat ihm Vizeaußenm­inister Qin Gang den chinesisch­en Protest gegen das Vorgehen der britischen Regierung übermittel­t. Auch der EU-Delegation­schef war einbestell­t worden. Großbritan­nien hatte sich der Europäisch­en Union angeschlos­sen, die am Montag zum ersten Mal seit mehr als drei Jahrzehnte­n wieder Sanktionen gegen China wegen Menschenre­chtsverstö­ßen verhängt hatte. Sie richten sich gegen Verantwort­liche für die Verfolgung der muslimisch­en Minderheit der Uiguren in der Region Xinjiang in Nordwestch­ina. Als Reaktion kündigte die Regierung in Peking umgehend Gegensankt­ionen gegen europäisch­e Politiker, Experten und Institutio­nen an.

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