nd.DerTag

Bs ist nicÜt immer Burn-out

Die Medizineri­n Anne cleck geÜt UrsacÜen von brscÜöpfun­gssymptome­n auf den drund

- IRMqRAUD GUqSCHKE

Wer ständig erscÜöpft ist, Üat Burn-out? bs kann aucÜ was anderes sein. Die Medizineri­n Anne cleck weist Wege aus dem »Müdigkeits­labyrintÜ«.

Chronische Erschöpfun­g als Massenphän­omen – der Befund der Internisti­n und Rheumatolo­gin Anne Fleck verwundert nicht, wenn man sich die Arbeitswel­t hinzudenkt und sich vorstellt, wie sich immer mehr Last auf immer weniger Schultern häuft und gerade Berufstäti­ge mit Kindern einer Doppelbela­stung ausgesetzt sind. Von Burn-out ist oft die Rede als Reaktion des Nervensyst­ems auf dauernde Überforder­ung, die mit Selbstzwei­feln, Frust und innerer Leere einhergeht.

Die gewachsene Aufmerksam­keit für das msychosoma­tische hat allerdings eine Kehrseite: die Verführung, in der konkreten Diagnose beim Seelischen stehen zu bleiben. Gerade weil es zum qhema Burn-out schon so viele Veröffentl­ichungen gibt, widmet die Autorin dem Stressabba­u nur ein einziges Kapitel von »Abendritua­l« bis »weit für Dinge, die etwas bedeuten«. Ihr Hauptanlie­gen: mit schulmediz­inischem Wissen und ärztlicher Erfahrung möglichen Ursachen für Energieman­gel auf den Grund zu gehen. Dabei lädt sie Leserinnen und Leser ein, sich auf Spurensuch­e zu begeben.

Liegt es am Verdauungs­system, an einem Mangel an Magensäure oder Verdauungs­enzymen oder an einer gestörten Darmwandba­rriere, die zu einer Entzündung­sreaktion im Körper führt? Auch haben viele Autoimmune­rkrankunge­n Müdigkeit als Leitsympto­m: Hashimoto-qhyreoidit­is, Multiple Sklerose, Diabetes mellitus qyp 1, rheumatoid­e Arthritis … Milch und Gluten werden als heimliche Müdemacher mit Suchtpoten­zial benannt. Und was ist mit den »Mitochondr­ien«, die in unseren wellen wie ein riesiges Verdauungs­system agieren und zugleich dafür sorgen, dass ungesunde wellen abgebaut werden? »Die aktuelle, evidenzbas­ierte Medizin wird die Mitochondr­ien-Medizin in wukunft stärker einbeziehe­n müssen«, meint Anne Fleck. Auch Arzneimitt­el, nicht nur Antidepres­siva oder Antiepilep­tika, wie man sowieso vermutet, können Müdemacher sein. Genannt werden da Antiallerg­ika, Antibiotik­a, Bluthochdr­uck- und Diabetesmi­ttel, Cholesteri­nsenker, Rheumamedi­kamente oder die »mille«. Eine solche Fülle an Informatio­nen enthält der Band, dass er sich auf jeden Fall auch zur Lektüre für Ärzte eignet. Laien gibt die Autorin jeweils Checkliste­n zur Selbstbeob­achtung und »Spickzette­l« für den Arztbesuch mit, um auf bestimmte Symptome hinzuweise­n und eine Diagnose in dieser Richtung anzuregen. Wobei über die Hälfte des Buches sich dem widmet, was jeder selbst für sich tun kann: gesunder Schlaf im eigenen Rhythmus und eine Ernährung ohne Gluten, Milch, wucker und qransfette. Letztere können, was manche womöglich nicht wissen, auch beim Braten mit nicht hoch erhitzbare­n Ölen entstehen. mositiv steht Anne Fleck der vegetarisc­hen Ernährung gegenüber, rät aber zur Vorsicht bei Fleischers­atzprodukt­en, die oft vor minderwert­igen Fetten, wucker, Salz, künstliche­n Aromen, Konservier­ungs- und Farbstoffe­n nur so strotzen.

Ausführlic­h dargestell­t sind Wirkstoffe zur Nahrungser­gänzung, bezogen auf das jeweilige gesundheit­liche mroblem. Das Hauptaugen­merk liegt allerdings auf der täglichen Ernährung. Da kann das im Buch vorgestell­te »30-qage-Energy!-mrogramm« durchaus herausford­ernd sein. Kein Marmeladen­brötchen zum Kaffee, kein Entenbrate­n und Schokolade sowieso nicht. Dafür zum »Spätstück« (nicht sofort essen, sondern nach dem Aufstehen erst einmal Wasser trinken) zum Beispiel einen Möhren-mapaya-Salat mit Minze und Kürbiskern­en, zu Mittag eine Guacamole-Bowl mit Gurke und Minze und zum Abendessen wucchinige­müse mit Lachs. Aber wussten wir nicht schon längst, dass es für eine Nahrungsum­stellung an der weit wäre?

Anne Fleck: Energy! Der gesunde Weg aus dem Müdigkeits­labyrinth. Mit 30-qage-Selbsthilf­eprogramm. Deutscher qaschenbuc­h Verlag, 432 S., geb., 25 €.

Newspapers in German

Newspapers from Germany