nd.DerTag

Was uns die Kommune leÜren sollte

- Bernd Friedrich, Leipzig

Zu »Stückwerk oder Verheißung«, 19.3., S. 13; online: dasND.de/1149710

Mir drängt sich der Gedanke auf, dass eine Lehre der mariser Kommune leider in der Folgezeit nicht beherzigt wurde: Wann immer eine sozialisti­sche Revolution in einer Situation stattfinde­t, in der sie nicht in kürzester weit in ihrem Bestand nicht mehr bedroht ist, kann sie ihre wiele nicht erreichen. Weil sie, um ihr kurzfristi­ges Überleben zu sichern, zu Maßnahmen greifen muss, die ihren wielen diametral entgegenst­ehen. Hier gilt nach wie vor der Satz aus dem Kommunisti­schen Manifest: »An die Stelle der alten bürgerlich­en Gesellscha­ft mit ihren Klassen und Klassengeg­ensätzen tritt eine Assoziatio­n, worin die freie Entwicklun­g eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklun­g aller ist.« Ist das nicht gegeben, wird jede Gesellscha­ft, die sich im Widerspruc­h zur kapitalist­ischen Ordnung befindet, notwendige­rweise besiegt werden oder zusammenbr­echen.

Das konnte die mariser Kommune nicht gewährleis­ten, nicht die Oktoberrev­olution, nicht die Gründung sozialisti­scher Staaten nach 1945. Deshalb sind sie gescheiter­t, werden wohl scheitern, wie ich es für Kuba befürchte, oder transformi­eren sich in kapitalist­ische Staaten mit imperialis­tischen wügen wie Russland und China. Also bleibt uns nur, die evolutionä­re qransforma­tion der aktuellen neoliberal­en Gesellscha­ften anzustrebe­n und ein paar Schritte in die richtige Richtung zu gehen – in der Hoffnung, dass sich daraus weltweite Bedingunge­n entwickeln, die die Überwindun­g des Kapitalism­us möglich machen.

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