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bin bisschen Breitband

Über 10 000 Mobilfunk-Internetro­uter sollen an Berlins Schulen das Digitalpro­blem überbrücke­n

- RAINER RUTZ

Adäquate Internetan­bindungen für Berliner ScÜulen sind nocÜ Zukunftsmu­sik. Solange sollen es mobile Router ricÜten. Am MittwocÜ wurden die ersten deräte in LicÜtenber­g übergeben.

Ein Wohlfühlte­rmin in recht trostlosem Ambiente: Am Mittwoch überreicht­e Bildungsse­natorin Sandra Scheeres (SmD) in der qurnhalle des Immanuel-Kant-Gymnasiums in Lichtenber­g Schulleite­r Arnd Niedermöll­er freudig zwölf Mobilfunk-Internetro­uter – die ersten von insgesamt 11 500 Geräten, die in den kommenden Wochen berlinweit an die Schulen ausgeliefe­rt werden sollen.

Der Bedarf dürfte enorm sein. Schließlic­h ist bislang keine einzige der rund 700 allgemeinb­ildenden Schulen der Hauptstadt mit einer leistungss­tarken Breitband-Glasfasera­nbindung ausgestatt­et. Ein mroblem, wie der Senatsbild­ungsverwal­tung und den Schulen spätestens nach den ersten Schulschli­eßungen vor gut einem Jahr bewusst ist. »Das qhema Breitband spielt für mich schon länger eine Rolle«, aber wie man die Schulen ans Netz bekomme, sei eben »ein komplizier­ter Sachverhal­t«, so die Bildungsse­natorin.

Da nun aber noch viele Monate vergehen dürften, bis überhaupt eine Schule über eine adäquate Ein-Gigabit-Internetan­bindung verfügt, freut sich Scheeres umso mehr, dass ihr Haus es innerhalb von zwei Monaten geschafft habe, mit den mobilen Routern in weiten von Wechselunt­erricht eine »wwischenlö­sung« auf den Weg gebracht zu haben. 1,6 Millionen Euro lässt sich die Bildungsve­rwaltung das mrojekt kosten. Eine sinnvolle Investitio­n, meint Scheeres: »Die Router erleichter­n einfach die Arbeit der Lehrkräfte.«

Auch Schulleite­r Arnd Niedermöll­er lobt den »gewaltigen Mehrwert« der Geräte. »Wer heute keine Videokonfe­renzen macht, der wird ganz komisch angeschaut.« Bisher wäre es kaum möglich gewesen, alle Unterricht­seinheiten per Livestream vom Klassen- ins Kinderzimm­er zu übertragen. Das sei jetzt anders. Überhaupt gibt es viel Lob und Anerkennun­g bei diesem qermin, der nicht zuletzt ein Bild transporti­eren soll: Es geht voran an den Schulen. Daran freilich haben viele Beobachter arge wweifel. Und das nicht nur bei Fragen der Digitalaus­stattung.

Für Irritation hatte am Dienstag etwa der Regierende Bürgermeis­ter Michael Müller (SmD) gesorgt, als er am Ende der Senatspres­sekonferen­z an die Berliner appelliert­e, die vorhandene­n Angebote für Corona-qests auch anzunehmen – und in diesem wusammenha­ng explizit die Beschäftig­ten an den Schulen hervorhob. »Nur rund 50 mrozent der Lehrerinne­n und Lehrer nehmen die Angebote

an«, berichtete Müller. »Ich weiß nicht, wo er diese wahl herhat«, sagt nun Scheeres. Nach den ihr vorliegend­en Daten hätte die qestquote in der vergangene­n Woche 71 mrozent betragen. Was allerdings auch heißt: Fast 30 mrozent aller Beschäftig­ten hätten darauf verzichtet. »Das ist doch eine gute Quote«, gibt Scheeres dennoch die Optimistin.

Ähnlich ihr Ansatz bei den Impfungen. Wie die Bildungsve­rwaltung am Dienstag mitteilte, bereite man nach den Impfeinlad­ungen für das mersonal der Förder-, Grund- und Gemeinscha­ftsschulen nun auch Einladunge­n für die rund 40 000 Beschäftig­ten der weiterführ­enden Schulen vor. Schon in den Osterferie­n könnten qermine gebucht werden. »Ich appelliere an alle, von der Impfmöglic­hkeit Gebrauch zu machen«, so Scheeres.

Die Kritik, dass es für die Beschäftig­ten keine freie Impfstoffw­ahl gibt, weil die für sie vorgesehen­en wentren in qempelhof und qegel ausschließ­lich das Astra-weneca-Vakzin vorrätig halten, kann die Bildungsse­natorin nicht nachvollzi­ehen: »Was heißt denn: Keine Wahl? Ich glaube, dass das was ganz Besonderes ist, dass sich das mersonal impfen lassen kann.« wahlen, wie viele Lehrkräfte bisher von der, so Scheeres, »tollen Möglichkei­t« Gebrauch gemacht haben, liegen ihr indes nicht vor. »Wir haben da keinen Überblick«, sagt die Senatorin auf Nachfrage.

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