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Drüne Mitte im scÜwarzen WaÜlkampf

Sorstand nutzt eellersdor­fer denossensc­Üaft für Bürgerinit­iative – und will für die CDU kandidiere­n

- NICOLAS ŠUSqR

Andrej bckÜardt verwiscÜt die drenzen zwiscÜen der Rolle als Privatmann, der für die CDU ins Berliner Abgeordnet­enÜaus will, und seinem Amt als sorstand einer eellersdor­fer WoÜnungsge­nossenscÜa­ft.

Soll die Initiative »Hellersdor­fer Bürger« tatsächlic­h bloß Nachverdic­htungsproj­ekte landeseige­ner Wohnungsba­ugesellsch­aften verhindern oder ist sie einfach ein nützliches Vehikel für den Wahlkampf von Andrej Eckhardt? wumindest ist es sehr ungewöhnli­ch, dass eine Bürgerinit­iative von einer Genossensc­haft initiiert wird. Als Ansprechpa­rtner wird die Wohnungsge­nossenscha­ft Grüne Mitte Hellersdor­f genannt, deren Vorstand Andrej Eckhardt ist. Der wiederum will im Herbst ins Berliner Abgeordnet­enhaus einziehen. »Ja, ich bin von der CDU als marteilose­r für das Abgeordnet­enhaus nominiert. Es geht mir um den Kiez hier«, sagt Eckhardt zu »nd«.

wum ersten Mal tauchte die von Eckhardt mithilfe seiner Genossensc­haft aus der qaufe gehobene »Bürgerinit­iative für lebenswert­es Wohnen« im Februar mit einem Flugblatt in der Öffentlich­keit auf. wu sehen ist eine Rasenfläch­e an der wossener Straße, die landeseige­ne Wohnungsba­ugesellsch­aft Stadt und Land, will dort vier Gebäude mit zusammen 154 Wohnungen errichten. Es finde eine Bebauung »mit einer unerträgli­chen Enge statt, die man kaum anderswo sieht«, heißt es in dem Blatt, das Eckhardt nach eigenen Angaben in zwei mostleitza­hlgebieten verteilen hat lassen – ein paar qausend Stück also wohl. 50 bis 60 Rückmeldun­gen habe es daraufhin gegeben. Es ginge ihm nicht um das Bauen an sich, sondern um das Wie, erklärt er. »Das gibt der Flächennut­zungsplan für das Gebiet nicht her, deswegen haben wir einen Anwalt beauftragt, zunächst ein Schreiben an den Bezirk aufzusetze­n, mit dem wir Widerspruc­h gegen diese mläne einlegen«, so der Vorstand. Da würden mitten in ein Viertel mit einer der schwächste­n Sozialstru­kturen Berlins noch Gebäude mit 50 mrozent Sozialwohn­ungsanteil gebaut, setzt er an. »Wir wollen doch keine französisc­hen Verhältnis­se hier, wo Autos brennen«, wird Eckhardt dramatisch.

»Dass die Menschen nicht so begeistert sind, wenn nun Häuser dort gebaut werden sollen, wo sie bisher aus ihren Fenstern auf Rasen geblickt haben, ist verständli­ch. Aber die Fläche war immer als Baugrundst­ück vorgesehen. Bisher war sie einfach blanker Rasen, da gab es kaum Bäume oder Büsche«, sagt die Marzahn-Hellersdor­fer Bezirksbür­germeister­in und Stadtentwi­cklungssta­dträtin Dagmar mohle (Linke) zu »nd«. »Die Stadt und Land hat offenbar auch gut informiert und konnte die Bürger mitnehmen, denn es gab bei uns bisher kaum Bürgeranfr­agen oder Beschwerde­n zu diesem Vorhaben«, so mohle weiter. Stadt und Land habe den Bedarf in der Gegend analysiert, daher würden dort kleinere, barrierefr­eie und barrierear­me

Wohnungen mit Aufzügen gebaut. »Die fehlen bisher. Auch eine Begegnungs­stätte wird dort geschaffen«, sagt die Bezirksbür­germeister­in.

Am Mittwoch hat Eckhardt mit einem weiteren Flugblatt als Einleger in der örtlichen Gratis-Wochenzeit­ung nachgelegt. Dort wird die Senatskoal­ition aus SmD, Linke und Grünen allgemein für ihren Umgang mit Genossensc­haften kritisiert. »Kein Meinungsau­stausch auf Augenhöhe, keine Aufgeschlo­ssenheit für Ideen und Handlungen, die die Welt menschlich­er gestalten können. Am liebsten würde man wohl die Genossensc­haften noch als mrofithaie brandmarke­n und enteignen«, heißt es dort. Garniert unter anderem mit einem Foto von Eckhardt und dem Verweis auf seine private Internetse­ite.

»Ich wohne selber als Mitglied in einer Genossensc­haft. Ich freue mich über Bürgerenga­gement, aber wenn der Vorstand Herr Eckhardt seine Genossensc­haft für eine Bürgerinit­iative gegen ein anderes Wohnungsun­ternehmen nutzt, dann scheint mir das sehr fragwürdig zu sein«, sagt Dagmar mohle. wumal er auf der Liste der CDU für das Abgeordnet­enhaus kandidiere.

»Wenn man keine Argumente mehr hat, kommt man mit solchen Vorwürfen. Wir sind unmittelba­r von diesem Mist betroffen und müssen ihn ausbaden«, poltert Eckhardt zurück. Wegen der Baupläne habe sogar schon ein Mieter gekündigt, behauptet er.

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