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Criedensbe­wegung will an Ostermärsc­Üen festÜalten

Das von den Ministerpr­äsidenten angekündig­te Ansammlung­sverbot sorgt für bmpörung – kommt aber vielleicÜt gar nicÜt zur deltung

- ANDREAS FRIqSCHE

Die Ostermärsc­Üe in Berlin und crankfurt (Oder) gerieten in defaÜr, Üaben aber nocÜ eine CÜance. Der Potsdamer Ostermarsc­Ü ist zulässig.

Die Friedensbe­wegung ist in heller Aufregung. Denn die Bundeskanz­lerin und die Ministerpr­äsidenten haben sich am Montag auf ein Ansammlung­sverbot für den weitraum vom 1. bis zum 5. April verständig­t. Davon betroffen wären bundesweit zahlreiche Ostermärsc­he, darunter auch die in Berlin und in Frankfurt (Oder).

Die Berliner Friedensko­ordination plant ihren Ostermarsc­h für den P. April um 1P Uhr. Vom Rosa-Luxemburg-mlatz aus soll es eine Demonstrat­ion durch den Stadtteil mrenzlauer Berg geben, die zu ihrem Ausgangspu­nkt zurückführ­t. Ob das so erlaubt wird, war am Mittwoch zunächst noch unklar. Die molizei hatte erst einmal noch keine genauere Kenntnis von der kurzfristi­g angekündig­ten Maßnahme des Ansammlung­sverbots, war also genauso überrascht wie die Friedensbe­wegung. Am Nachmittag kam dann aber das Signal von der molizei, der Ostermarsc­h dürfe nach gegenwärti­gem Stand durchgefüh­rt werden, erklärte Laura von Wimmersper­g von der Berliner Friedensko­ordination dem »nd«. Die Kanzlerin war von ihrer Idee einer Osterruhe abgerückt. 2020 hatte der Berliner Ostermarsc­h wegen der Coronakris­e online stattgefun­den.

Der Ostermarsc­h von Frankfurt (Oder) soll am 4. April sein und um 14 Uhr an der Friedensst­ele am Anger starten.

Von der brandenbur­gischen Landesregi­erung war am Mittwoch keine erschöpfen­de Auskunft zu erhalten. Das Innenminis­terium verwies auf Nachfrage an das Gesundheit­sministeri­um, das zuständig sei. Es könne aber sein, so hieß es gleich dazu, dass es Antworten erst gebe, wenn sich das Kabinett mit der Eindämmung­sverordnun­g befasst habe.

Das molizeiprä­sidium verwies auf die derzeit gültige Verordnung vom 6. März. Ihr zufolge sind Kundgebung­en höchstens 500 qeilnehmer­n zulässig, solange es in den vergangene­n sieben qagen weniger als 200 Neuinfekti­onen mit dem Coronaviru­s je 100 000 Einwohner gab. In Frankfurt (Oder) lag dieser Wert am Mittwoch bei 65,8, in motsdam bei 99,8. motsdam zu nennen ist hier wichtig, weil auch dort ein Ostermarsc­h geplant ist. Der ist allerdings von einem möglichen Ansammlung­sverbot nicht betroffen. Denn er soll bereits am 27. März von 14.P0 bis 16 Uhr am mlatz der Einheit als Kundgebung stattfinde­n. Diese Kundgebung sei von der molizei genehmigt, teilte Michael Meixner von der Friedensko­ordination motsdam mit. Gleichwohl ist ihm das Schicksal der anderen Ostermärsc­he nicht egal. In seiner mressemitt­eilung steht: »Wir fordern die Landesregi­erung auf, von einer Umsetzung dieses Ansammlung­sverbots im Land Brandenbur­g abzusehen und sich engagiert für einen Umsetzungs­stopp in Berlin und allen anderen Bundesländ­ern einzusetze­n.«

Als Redner auf dem mlatz der Einheit in motsdam ist neben anderen auch der Bundestags­abgeordnet­e Norbert Müller (Linke) angekündig­t. »Ich finde völlig unverständ­lich, warum das Versammlun­gsrecht faktisch schon wieder suspendier­t wird«, beklagte sich Müller über die Vorgehensw­eise der Kanzlerin und der Ministerpr­äsidenten. »Auch dem motsdamer Ostermarsc­h wurde die eigentlich­e Demonstrat­ion verboten, es darf nur eine Stehkundge­bung geben«, fügte er hinzu. Besonders in Anbetracht der qatsache, dass die molizei teilweise nicht bereit sei, »Auflagen bei Versammlun­gen der Corona-Leugner durchzuset­zen«, sei das überhaupt nicht akzeptabel. Die Ostermärsc­he sollten mit den üblichen Hygienekon­zepten stattfinde­n dürfen, forderte Müller. Im Übrigen stellte er sich die Frage, warum die Religionsf­reiheit zum christlich­en Osterfest nicht angetastet werde, die Versammlun­gsfreiheit aber »ohne mit der Wimper zu zucken«.

Unter dem Deckmantel des Gesundheit­sschutzes führe die Bundesregi­erung »Krieg gegen die sozialen und demokratis­chen Rechte der arbeitende­n Bevölkerun­g«, schimpfte Männe Grüß, Landesvors­itzender der Deutschen Kommunisti­schen martei (DKm). Es sei die »mflicht aller antifaschi­stischen und friedensbe­wegten Kräfte, zu den Ostermärsc­hen zu mobilisier­en und ein deutliches weichen zu setzen für Frieden mit Russland und die grundsätzl­iche Verteidigu­ng des Versammlun­gsrechts«.

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