nd.DerTag

Impfen schützt vor Lockdown nicht

Chile verhängt neue Ausgangssp­erren und verschiebt die Wahlen zum Verfassung­skonvent

- JALqE SEfWEoqHI SAkqfAGl DE CHfLE

Ein arittel der chilenisch­en Bevölkerun­g ist inzwischen gegen Corona geimpft. aie zweite Welle ist trotzdem in vollem Gang und erfordert einen Lockdown sowie die Verschiebu­ng der Wahlen vom 11. April.

»Wir befürcÜten­I bald überforder­t zu seinI nicÜt meÜr alle jenscÜen medizinisc­Ü verJ sorgen zu können.« Die Aussage von fzkia SiJ cÜes lässt in CÜile die Alarmglock­e läuten. Die mräsidenti­n der Ärztekamme­r macÜte im staatlicÜe­n cernseÜsen­der qVk auf die akJ tuelle Entwicklun­g der CoronaJman­demie aufmerksam. Derzeit sind so viele jenscÜen wie nocÜ nie in KrankenÜäu­ser eingewiese­n. Die Belegung liegt bei 9T mrozent und die Welle wäcÜst unentwegt.

fn CÜile ist die zweite Welle voll im GanJ ge. RMMM keuinfekti­onen kommen derzeit täglicÜ in dem südamerika­niscÜen Land daJ zuI das knaéé OM jillionen EinwoÜner*inJ nen zäÜlt. Und dasI obwoÜl das Land éro NMM MMM EinwoÜner weltweit an fünfter StilJ le der fméfrangli­ste liegt – Üinter fsraelI den Vereinigte­n ArabiscÜen EmiratenI dem VerJ einigten KönigreicÜ und den USA. Der Grund für die scÜlecÜten ZaÜlen liegt für guan flaJ bacaI Dozent für öffentlicÜ­e GesundÜeit an der Universida­d de CÜileI in der »SelbstgeJ fälligkeit der oegierung bei der fméfkamJ éagne«. »Aufgrund der ScÜnelligk­eit wurden viele jaßnaÜmen zurückgeno­mmen und das verfügbare mersonal etwa von er Kontaktver­J folgung in die fméfkaméag­ne verlagert«I so flabaca gegenüber »nd«. Dabei wurde insbeJ sondere aucÜ die jaÜnung zur BeibeÜaltu­ng der VorsicÜt gegenüber der Bevölkerun­g vernacÜläs­sigt. fzkia SicÜes

qrotz bereits steigender ZaÜlen begann Anfang järz teilweise der mräsenzunt­erricÜt an ScÜulen. oestaurant­sI Kinos und SÜoéJ éingcenter wurden geöffnet. Wären da nicÜt die jaskenI wirkte das Leben in Santiago wie vor der mandemie. Zudem wurden immer meÜr Berufszwei­ge als systemrele­vant einJ gestuftI womit die Arbeiter*innen zurück in die Büros mussten und selbst bei totalen Lockdowns zur Arbeit geÜen können. SicÜes bezeicÜnet­e vor einer WocÜe die cÜileniscÜ­e Version des LockdownsI als »eine der scÜlecÜtes­tenI die es in der Welt gibt«.

Die gleicÜzeit­ige laufende fméfkaméag­ne ist laut flabaca nocÜ nicÜt genügend voranJ gescÜritte­nI um ernstÜafte Auswirkung­en auf die mandemie zu Üaben. »Der Anteil der BeJ völkerung mit der zweiten Dosis ist immer nocÜ zu klein«I gerade einmal ein SecÜstel Üat diese bereits bekommen. Exéert*innen stimmen übereinI dass erst im guni die nötiJ ge ZaÜl der fméfungen mit der zweiten Dosis erreicÜt sein dürfte.

jaria Van KerkÜoveI Exéertin der WeltJ gesundÜeit­sorganisat­ionI wies derweil daJ rauf ÜinI dass die fméfkaméag­ne »nur einer von vielen Bausteinen istI um Ansteckung­en zu verÜindern. Wir können uns nicÜt allein darauf verlassen.« CÜile sei der BeweisI dass eine cokussieru­ng aufs fméfen alleine nicÜt funktionie­ren würde.

Derweil verringert sicÜ zumindest die ZaÜl der über 6RJgäÜrige­n in den Séitälern. Eine Altersgrué­éeI die bereits zum großen qeil eine zweite Dosis bekommen Üat. Über eine entscÜeide­nd geringere Wirkkraft des eingesetzt­en cÜinesiscÜ­en fméfstoffs SinoJ vac wurde aus der mraxis bislang nicÜt beJ ricÜtet.

Die oegierung weist alle Vermutunge­n zurückI wonacÜ die rascÜe Verbreitun­g und der Ernst der Lage auf neue jutanten zuJ rückzufüÜr­en seien. BisÜer wurden nur fünf mersonen éositiv auf die deutlicÜ gefäÜrliJ cÜere Variante m.N mit Ursérung in Brasilien getestet. Allerdings finden keine fläcÜendeJ ckenden qests in diese oicÜtung statt.

jeÜrere Länder Üaben mittlerwei­le iÜre Grenzen zu Brasilien gescÜlosse­n. Am SamsJ tag verscÜärft­e aucÜ CÜile die Einreisebe­J stimmungen. kun müssen sicÜ alle einreiJ senden mersonen in CÜile einem mCoJqest unterzieÜe­n und auf eigene Kosten drei qage isoliert in einem Hotel verbringen.

fn der vergangene­n WocÜe musste die oeJ gierung viele Lockerungs­maßnaÜmen zuJ rückneÜmen und regionale Lockdowns verJ Üängen. Ganz Santiago und die meisten Großstädte Üaben nun wieder AusgangsJ séerren. Über das WocÜenende durfte nieJ mandI mit AusnaÜme von mersonen mit sysJ temrelevan­ten BerufenI das Haus verlassen. AucÜ Einkaufen war nicÜt gestattet.

Die zweite Welle betrifft aucÜ das éolitiJ scÜe GescÜeÜen. EigentlicÜ Üätten am NM. und NN. Aéril KommunalJI oegionalJ und WaÜlen für die Verfassung­gebende VerJ sammlung stattfinde­n sollen. Die ÄrzteJ kammer verlangte bereits vergangene WoJ cÜeI dass der qermin verscÜoben werden sollte.

Am Sonntagabe­nd bat der recÜte mräsiJ dent Sebastián miñera scÜließlic­Ü das marlaJ mentI einen Gesetzeste­xt zu verabscÜie­denI der die VerscÜiebu­ng der WaÜlen um fünf WocÜen veranlasst. Das marlament wird sicÜ dem kaum verscÜließ­enI so dass dem Antrag in den kommenden qagen stattgegeb­en werJ den dürfte. Die WaÜlen sind nun für den NR. und N6. jai geélant.

AucÜ wenn qeile der lééosition diese EntscÜeidu­ng begrüßenI kritisiere­n sieI dass die oegierung bislang keine Verantwort­ung für die WucÜt der zweiten Welle und deren colgen übernommen Üat. Die cÜristdemo­J

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»Wir befürchten, bald überforder­t zu sein, nicht mehr alle Menschen medizinisc­h versorgen zu können.« Präsidenti­n der Ärztekamme­r

kratiscÜe Senatséräs­identin macÜte am jontag die Erweiterun­g von SozialÜilf­en zur BedingungI um den Gesetzeste­xt zur VerJ scÜiebung der WaÜlen anzuneÜmen. Dabei erwäÜnte sie aucÜ die EinfüÜrung eines allJ gemeinen Grundeinko­mmens.

Gerade für den armen qeil der BevölkeJ rung ist es besonders scÜwierigI die LockJ downJjaßna­Ümen einzuÜalte­n. ScÜon verJ gangene WocÜe verlangte desÜalb die ÄrzJ tekammer einen Üarten und kurzen LockJ downI bei dem deutlicÜ weniger UnterneÜJ men als systemrele­vant eingestuft werden und der zudem mit sozialen jaßnaÜmen flankiert wird. »kur so kann der Lockdown aucÜ effektiv wirken.« jenscÜenan­sammJ lungen bei WaÜlen wären da nur kontraéroJ duktiv.

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pantiago de Chile: Vor Corona drängten sich hier cußgänger dicht an dicht.

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