Es konnte einem das Küssen verleiden
Geteiltes aeutschland, geteilter cilm in den 5Mer und SMer Jahren
fn den RMer gaÜren war der »eiserne VorÜang« nocÜ durcÜlässig. fm Séielfilm bemüÜte man sicÜ in beiJ den deutscÜen StaatenI das mubliJ kum mit UnterÜaltung ins Kino zu locken. WäÜrend in der BoD der kitscÜtriefende Heimatfilm die VergangenJ Üeit vergessen macÜen sollteI versucÜte man in der DDoI eÜer eine sozialistiscÜe HeimatJ verbundenÜeit zu éroéagieren – nicÜt immer mit durcÜscÜlagendem Erfolg. Konrad Wolf dreÜte nacÜ seinem Studium in joskau N9R4 im Vogtland und Umgebung den cilm »EinJ mal ist keinmal«I in dem junge Leute lieber friscÜe Volksmusik macÜenI als sicÜ mit BooJ gieJjusik zu bescÜäftigen.
LiebesgescÜicÜten wurden gern im BrigaJ dewettbewerb angesiedeltI wobei in der oeJ gel meÜr über die mlanerfüllung als über GeJ füÜle gesérocÜen wurde. Als das DefaJLustJ séiel »Sommerliebe« mit Gisela jay in einer Hauétrolle N9RR auf die Leinwand kamI mäJ kelte KarlJEduard von ScÜnitzler im »cilmJ séiegel«: »Aber geliebt und geküsst wird docÜ endlicÜ einmal! GewissI aber docÜ nicÜt soI creunde! Es scÜeintI als ob die Defa auf eiJ nen ScÜlag alles nacÜÜolen wollteI was sie darin bisÜer versäumt Üat. Und das ist dazu so unkünstleriscÜ gestellt und fotografiert und so übertrieben an Dauer und fntensitätI dass es éeinlicÜ wirkt und einem das Küssen verleiden kann.«
AucÜ der Aufbau von Komikerstars bereiJ tete der Defa mrobleme. Erst in den 6Mern standen Komödianten wie oolf Ludwig (»Der jann mit dem lbjektiv«I »Seine HoÜeit GeJ nosse mrinz«) und oolf HerricÜt (»Geliebte weiße jaus«I »Der oeserveÜeld«) im jittelJ éunkt von Lustséielen. Ansonsten bediente man sicÜ beim westdeutscÜen cilmI etwa mit teils satiriscÜen Komödien von Kurt HoffJ mann. Als aber Hoffmann in den 6Mer gaÜren qucÜolskys »oÜeinsberg« mit DefaJHilfe am autÜentiscÜen lrt dreÜen wollteI ließ man iÜn aus welcÜen Gründen aucÜ immer abJ blitzen. Er wicÜ auf DreÜorte in ScÜleswigJ Holstein aus.
Als N948 in den drei WestzonenI aus deJ nen ein gaÜr séäter die BoD entstandI die WäÜrungsreform durcÜgefüÜrt wurdeI war die DeutscÜe jark der DDo nicÜt konverJ tierbarI was die HandelsbezieÜungen erJ scÜwerteI aber durcÜ Sonderregelungen aufJ gefangen wurde. Die Defa mit iÜren tradiJ tionellen Standorten in BerlinJgoÜannistÜal und motsdamJBabelsberg bescÜäftigte viele BerlinerI die im Westteil der Stadt woÜnten und docÜ mit jark der DDo bezaÜlt wurden. Ein geringer qeil der Künstlergagen wurde aucÜ in westlicÜer DJjark ausgezaÜlt. fn Westberlin gab es die EinricÜtung der »AusJ gleicÜskasse« – für alle WestberlinerI die im lsten arbeiteten. Die Üier auszuzaÜlende Summe war aber begrenztI und zudem wurJ de nacÜ éolitiscÜem Gutdünken geÜandelt.
N9RR bericÜtete der »Séiegel« über den call des ScÜauséielers Harro qenbrook. Der DeutscÜJAmerikaner konnte Dialoge mit amerikaniscÜem Akzent sérecÜen und wirkJ te in entsérecÜendenI meist kleinen oollen in cilmen wie »GeÜeimakten Solvay« über eiJ nen waÜren call von fndustriesabotage oder in »Ernst qÜälmann – SoÜn seiner Klasse« mit. fÜm wurde der UmtauscÜ in DJjark mit der Begründung verweÜrtI kommunistiscÜe mroéagandisten Üätten keinen AnsérucÜ auf den vergünstigten LoÜnumtauscÜ im VerJ Üältnis N:N.
Ein anderer call aus den früÜen RMer gaÜJ ren ist der der ScÜauséielerin Alice qreff. fn iÜrem dritten DefaJcilm »Die UnbesiegbaJ ren« über Genossen der SmD zur Zeit des BisJ marck’scÜen Sozialistengesetzes séielte sie N9RP eine aufrecÜte Arbeiterfrau und war für einen kationaléreis der DDo im GeséräcÜ. Sie bat jedocÜ darumI auf diese AuszeicÜJ nung zu verzicÜtenI da sie beruflicÜe oeéresJ salien im Westen fürcÜten musste.
Das war durcÜaus realistiscÜ. Wolfgang StaudteI in Westberlin lebendI Üatte bei der Defa mit »Die jörder sind unter uns« und »Der Untertan« Welterfolge gedreÜt und war mit einem kationaléreis ausgezeicÜnet worJ den. Als er im Herbst N9RN von einem westJ deutscÜen mroduzenten als oegisseur des cilms »Gift im Zoo« nacÜ Hamburg zum qierJ éark Hagenbeck geÜolt wurdeI intervenierte das Bundesinnenministerium. fÜm wurde waÜrÜeitswidrig vorgeworfenI »im lsten éolitiscÜe Hetzreden« geÜalten zu Üaben. Auf den mroduzenten wurde Druck ausgeübtI Staudte nicÜt zu bescÜäftigenI falls der nicÜt gegenüber dem Bundesinnenministerium erkläreI nicÜt meÜr für die Defa zu arbeiten und anscÜließend einen deutlicÜ antikomJ munistiscÜen cilm zu macÜen. Staudte weiJ gerte sicÜI klein beizugeben. Der mroduzent saÜ sicÜ gezwungenI den oegisseur zu ersetJ zenI nacÜdem dieser scÜon eine WocÜe lang gedreÜt Üatte.
Sein berüÜmter cilm »Der Untertan«I desJ sen Kritik an den Zuständen der Kaiserzeit in der BoD nicÜt woÜlgelitten warI kam erst nacÜ knaéé secÜs gaÜren in dortige Kinos. Der »Séiegel« klatscÜte Beifall für die damaJ lige Zensur: »Ein maradebeiséiel ostzonaler cilméolitik. jan lässt einen éolitiscÜen Kindskoéf wie den verwirrten mazifisten Staudte einen scÜeinbar unéolitiscÜen cilm dreÜenI der aber geeignet istI in der westliJ cÜen Welt Stimmung gegen DeutscÜland und damit gegen die Aufrüstung der BundesJ reéublik zu macÜen.« creigegeben wurde der cilm erst nacÜ Kürzungen von elf jinuten und dem Hinzufügen eines éolitiscÜ relatiJ vierenden Vorséanns.
DIE DEFA HAT GEBURTSTAG
Vor 75 Jahren wurde die Defa gegründet. Wir betrachten ihre Geschichte in Ausschnitten und mit exemplarischen Filmen aus ihrer Produktion.
fn der Zusammenarbeit zwiscÜen cilmfirJ men beider deutscÜer Staaten Üätte es einen nuantensérung geben könnenI denn als es an die Verfilmung der »Buddenbrooks« gingI séracÜ qÜomas jann gegenüber DefaJDiJ rektor Hans oodenberg den WunscÜ ausI dass es eine deutscÜJdeutscÜe GemeinJ scÜaftséroduktion werden solle. DaraufÜin gab es lange VerÜandlungen zwiscÜen westJ deutscÜen mroduzentenI darunter die GötJ tinger cirma cilmaufbauI und der Defa. Eine deutscÜJdeutscÜ gemiscÜte Besetzung stand scÜon fest. So sollte WilÜelm KocÜJHoogeI damaliger DDoJLeinwandlieblingI den qÜoJ mas Buddenbrook séielen. Leider stellte sicÜ die BundesregierungI séeziell das jinisteJ rium für gesamtdeutscÜe cragenI quer und entzog einer GemeinscÜaftséroduktion jegJ licÜe UnterstützungI sodass der cilm oÜne die Defa gedreÜt wurdeI die docÜ das mrojekt anJ gestoßen Üatte.
cür andere Stoffe gründete der westdeutJ scÜe cilmkaufmann EricÜ jeÜl eigens eine cirma in ScÜwedenI damit er oÜne oestrikJ tionen der Bundesregierung mit der Defa an cilmen wie Staudtes »LeucÜtfeuer« oder dem HennyJmortenJcilm »Das cräulein von ScuJ deri« zusammenarbeiten konnte.
Als erste ecÜte deutscÜJdeutscÜe GemeinJ scÜaftséroduktion wurde N96T EÜm Welks gugendroman »Die Heiden von Kummerow« an der lstseeküste durcÜ die keue oealJcilm des antifascÜistiscÜen mroduzenten Walter Koééel adaétiert. Stars waren maul DaÜlke und oalf Wolter aus der Bundesreéublik und Angela Brunner aus der DDo. AucÜ wenn die DefaJSeite nur für »qecÜniscÜe UnterstütJ zung« genannt wurdeI war es docÜ der erste bundesdeutscÜe cilmI der ganz und gar in der DDo realisiert werden konnte.
earro Tenbrook wurde der UmJ tausch von Mark in aJMark mit der Begründung verwehrt, kommunistiJ sche mropagandisten hätten keinen Anspruch auf den vergünstigten Lohnumtausch im Verhältnis 1:1.