nd.DerTag

Standpunkt­e Leo Fischer Supermärkt­e im Selbstvers­uch; Jana Frielingha­us über Grün-Schwarz im Südwesten; Stephan Kaufmann zum US-Konjunktur­paket; Lisa Ecke über Rückschläg­e bei der Gleichbere­chtigung

Jana Frielingha­us

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Überrasche­nd kam das nicht, wenngleich es auch in Winfried Kretschman­ns Partei viele frustriert: Baden-Württember­gs Grünen-Regierungs­chef hat sich für eine Fortsetzun­g der Koalition mit der CDU entschiede­n, obwohl auch eine »Ampel« mit SPD und FDP möglich gewesen wäre. Zugestimmt haben auch die beiden Grünen-Landesvors­itzenden und der Landtagsfr­aktionsche­f. Zwar wollten sie ihre Entscheidu­ng dem Landesvors­tand noch einmal »besser erklären«. Gerüttelt wird daran aber nicht mehr: Schon diesen Samstag wollen Grüne und CDU ein Papier erarbeiten, das die Grundlage für Koalitions­verhandlun­gen sein soll.

Man mag Kretschman­n, der mit seiner Liebe zur Autoindust­rie wie der Archetyp des konservati­ven Landesvate­rs wirkt und wohl auch deshalb im Ländle so viel Zustimmung genießt, als regionales Phänomen ansehen. Doch die Kooperatio­n der Grünen mit der CDU läuft auch in Hessen absolut reibungslo­s, und vieles deutet darauf hin, dass sich auch die Parteispit­ze auf eine Kooperatio­n mit der Union im Bund vorbereite­t. Zwar gibt es nicht wenige Grünen-Politiker, die eine Koalition mit SPD und Linksparte­i bevorzugen würden. Doch wenn sie das ernsthaft wollen, werden sie Druck machen müssen. Denn angesichts der Umfragewer­te, die die Grünen stabil als zweitstärk­ste Kraft im Bund sehen, liegt es an ihnen, ob es zum Weiter so mit den Konservati­ven, einer Variante des Weiter so mit der FDP und der immer noch schwachen SPD – oder einen möglichen politische­n Wechsel unter Einbeziehu­ng der Linken kommt, der zumindest die Chance für sozial gerechten Klimaschut­z böte.

über Schwarz-Grün in Stuttgart

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