Konflikte und Widersprüche
Zu »Gespaltene Linke«, 12.4., S. 1; online: dasND.de/1150601
Ich finde Diskussionen über ein Buch, das bisher niemand (oder fast niemand) der »Diskutierenden« (besser: der »Sich-Aufregenden«) gelesen hat, absurd. Wenn die Linke keine Widersprüche mehr aushält, hat sie keine Zukunft. Stephan-Michael Patzke, Berlin
Der Hauptkonflikt in der Gesellschaft verläuft nicht zwischen den verschiedenen Hautfarben, der unterschiedlichen Sexualität oder Essweise, sondern zwischen »oben und unten« bzw. zwischen Kapital und Arbeit. Dies darzustellen, ist die Aufgabe einer linken Partei. Alle anderen oben angeführten Konflikte sind Teil dieses Konfliktes. Die Konzentration nur auf Teilkonflikte lenkt vom eigentlichen Konflikt ab. Das haben das bundesdeutsche Bildungswesen und die Medien hervorragend geschafft: sich auf Einzel-, Teilkonflikte zu konzentrieren und vom eigentlichen Grundkonflikt abzulenken. Logik, Dialektik spielen keine Rolle mehr, es wird nur noch auf Emotionen gesetzt.
Die Praxis zeigt doch: Ein homosexueller Minister muss nicht besser sein als ein heterosexueller, ein dunkelhäutiger Diktator ist nicht besser als ein hellhäutiger, und ein vegetarischer Staatsführer war einmal der größte Verbrecher der Menschheit. Unterdrückung von Minderheiten, Rassismus, Krieg gehören zum Kapitalismus wie das Amen in der Kirche. Daran wird sich auch nichts ändern. Erik Fischer, Bernau