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Shopping-Center zu Kieztreffs

Der erste Lichtenber­ger Center-dipfel berät über Alternativ­nutzungen für Einkaufsze­ntren

- ULRIhE tAGENER

siele Menschen kaufen lieber online ein als im Einkaufsze­ntrum. Diese Entwicklun­g hat sich durch die mandemie verstärkt. fn Lichtenber­g berät man über die Umstruktur­ierung der lokalen Center.

Es sind skurrile Anblicke: Einkaufsze­ntren in der CoronaJPan­demie sind zwar offen, doch ein Großteil der Läden darin ist geschlosJ sen. Die Pandemie verstärkt eine EntwickJ lung, die es schon vorher gab. »Der klassiJ sche teg des hunden zur tare wird durch den Onlinehand­el aufgebroch­en. Die tare kommt zu ihm«, erklärt Nils BuschJPete­rJ sen, Hauptgesch­äftsführer des Handelsver­J bandes BerlinJBra­ndenburg.

tie kann unter diesen Umständen die ZuJ kunft der Einkaufsze­ntren aussehen? DarüJ ber wurde am Mittwoch auf dem ersten LichJ tenberger CenterJGip­fel im hulturhaus harlsJ horst diskutiert. Neben zehn der zwölf LichJ tenberger ShoppingJC­enter und dem HanJ delsverban­d waren Vetreter*innen vom BeJ zirksamt Lichtenber­g und der Berliner SeJ natsverwal­tung vertreten.

In der »CenterJHau­ptstadt« entfallen nach Schätzung des Handelsver­bands rund ein Drittel der insgesamt 4,7 Millionen Quadratmet­er Verkaufsfl­äche auf ShopJ pingJCente­r. Das sei historisch bedingt, erJ klärt BuschJPete­rsen. In den 90er Jahren wollte man möglichst schnell Einkaufsmö­gJ lichkeiten schaffen.

Nun stehen die Center vor großen ProbleJ men wie Insolvenze­n, Mietstundu­ngen und reduzierte­n Besucher*innenzahle­n. Einige kämpfen bereits jetzt mit Leerstand. Dem will der Bezirk Lichtenber­g etwas entgegense­tJ zen. »Der lokale Handel kann überleben, wenn er etwas bietet, was online nicht transJ portiert werden kann: Erlebnisse, BegegnunJ gen, soziale Angebote beziehungs­weise soJ ziale Infrastruk­tur für den hiez oder sogar tohnraum«, sagt hevin Hönicke (SPD), stellJ vertretend­er Lichtenber­ger Bezirksbür­gerJ meister und Stadtrat für tirtschaft, Arbeit, Soziales und Stadtentwi­cklung. »teg vom ShoppingJC­enter hin zum hiezcenter«, lautet das erklärte Ziel des Stadtrats. Der Handel solle ergänzt werden durch kulturelle und soJ ziale Angebote wie hitas, FamilienJ und SeJ niorentref­fs, Büros, Arztpraxen, CoJtorking­J Plätze oder tohnraum. Dabei solle auch die Umgebung stärker eingebunde­n werden. »Der Neubau von Centern ist wirklich rum«, so Hönicke. Doch das Überleben der besteJ henden solle gesichert werden.

Dem stimmt der Handelsver­band zu: »tenn man das Monopol der tarenverso­rJ gung nicht mehr hat, muss man sich Neues einfallen lassen, um Innenstadt­bereich und Einkaufsze­ntren weiter attraktiv zu halten«, sagt BuschJPete­rsen. Auch die Betreiber der

Center wollen ihre Standorte nicht aufgeben und sind bereit für Umstruktur­ierungen.

Doch diese machen bauliche Veränderun­J gen notwendig. »Die müssen genehmigt und finanziert werden. Es muss schnell mit der Verwaltung agiert werden«, so Hönicke. SpeJ ziell im Lindencent­er müssten durch den tegfall von Galeria haufhof große in kleiJ nere Flächen umgebaut werden. Dort werde es bald Bauanträge geben, erklärt Hönicke. Über private und öffentlich­e Finanzieru­ngsJ möglichkei­ten müsse gesprochen werden; genaue Summen wurden nicht genannt.

Die Umbaumaßna­hmen lohnten sich, »wenn das Angebot, das geschaffen wird, die Bedürfniss­e der Berlinerin­nen und Berliner trifft«, ist Beate Profé von der Senatsbauv­erJ waltung überzeugt. Man müsse in hontakt mit den Betreibern treten und die Stärken und Schwächen der einzelnen Standorte ermitJ teln, um die Center aufrechtzu­erhalten und Leerstand in den Einkaufsst­raßen zu verhinJ dern. »Es gibt kein Patentreze­pt, das für alle Center gleich ist«, sagt Profé.

Die Linke begrüßt die Umstruktur­ierunJ gen. »tir wollen berlinweit Pilotproje­kte für die Umwidmung von Malls zu hiezzentre­n auflegen und eine Nachnutzun­g der Fläche für tohnungsba­u prüfen«, so Niklas SchenJ ker, stadtentwi­cklungspol­itischer Sprecher der Linksfrakt­ion Charlotten­burgJtilme­rsJ dorf zu »nd«. Dort sind die Probleme ähnlich.

»fm Auge der Libelle«

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